Als Hundebesitzer abgestempelt werden, viel Zeit zu haben?
Ich erlebe es immer wieder, dass manche Menschen meinen, dass jemand sehr viel Zeit haben muss, wenn er einen Hund besitzt. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass Hunde nun mal regelmäßig spazieren geführt werden müssen, was eben durchaus Zeit in Anspruch nimmt. Auch ist die Erziehung eines Hundes ja durchaus mal zeitaufwendiger und man muss eben mit ihm arbeiten.
Oftmals meinen die Leute dann, dass man anscheinend sonst nichts zu tun hat und sich eben den Luxus erlauben kann, einen Hund zu halten. Aber ich kenne durchaus Hundebesitzer, die eben arbeiten gehen und sich irgendwie trotzdem noch die Zeit für einen Hund nehmen. Sie schrauben dann andere Hobbys zurück und geben den Hund manchmal während sie arbeiten müssen, zu einem Hundesitter.
Würdet ihr auch voraussetzen, dass ein Hundebesitzer automatisch viel Zeit hat? Ist das heute gar keine so häufig vorkommende Denkweise mehr? Da ja doch die meisten Haustierbesitzer arbeiten gehen und einen Hund haben? Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht?
Ich kenne diese Vorurteile auch, wobei ich sie als unbegründet empfinde. Aber nicht nur Hundebesitzer kämpfen mit diesen Vorurteilen, sondern auch Fans von Videospielen. Die meisten Leute kommen mit Argumenten, dass man beispielsweise seine Freizeit verschwendet oder woher man die ganze Zeit für diese Spiele findet. Wenn man etwas wirklich will, dann findet man auch meistens irgendwie Zeit dafür.
Tatsächlich ist ein Hund aber wirklich ein zeitintensives Hobby, aber einige Hundebesitzer halten ihren Hund auch nicht alleine. So können die jugendlichen Kinder oder auch der Partner hin und wieder mit dem Hund Gassi gehen, wenn man keine Zeit findet. Andere Hundebesitzer haben einen großen Garten mit einer Hundehütte, so dass der Hund während der Arbeitszeit auch mal alleine sein kann und nicht ausgeführt werden muss.
Wer sich einen Hund hält sollte meiner Meinung nach auch viel Zeit für diesen haben. Trotzdem kenne ich viele Hundehalter die teilweise nicht mal arbeiten gehen, aber trotzdem nie mit dem Hund was machen. Auf der anderen Seite kenne ich aber auch Langzeit-Arbeitslose die gefühlt den ganzen Tag mit dem Hund draußen sind, zumindest sieht man diese Leute ständig.
Wenn ein Hund keine besondere Aufgabe hat, wie zum Beispiel ein Therapiehund oder ein Hütehund, ist er ein Luxusgut. Das wurde hier schon einmal richtig erkannt. In diesem Zusammenhang wurde auch von Friedrich Wilhelm III. die Hundesteuer eingeführt und zwar als Luxussteuer.
Den Gedanken, dass man mehr Zeit als andere zur freien Verfügung hat, finde ich abstrus und haltlos. Fünf Uhr aufstehen, 5.30 mit dem Hund rausgehen für eine halbe Stunde, gegen 16.30 vom Job heimkommen, wieder rausgehen, ca. 50 Minuten und nach 20.00 Uhr nochmal eine ausgiebige Hunderunde drehen. Schon nachmittags und am Abend sind das zwei Stunden.
Wenn ich 22.30 schlafen gehe, habe ich vom Heimkommen bis zur Nachtruhe 6 Stunden Freizeit, in denen ich mich intensiv 3 Stunden meinem Hund widme. Nebenbei koche ich mir noch ein Essen und streichle auch mal die Katzen. Wo ist das denn viel Freizeit? Wer so denkt, hat vielleicht zu viel Zeit um aus dem Fenster zu gucken und sich dummes Zeug einfallen zu lassen.
Ich finde diese Denkweise etwas komisch und das, obwohl ich gar keinen Hund habe. Natürlich nimmt ein Hund viel Zeit in Anspruch, weil man mit ihm arbeiten und Gassi gehen muss. Aber ob man nun einen Hund hat, oder am Computer sitzt und spielt oder ob man auf dem Sofa stundenlang ein Buch liest. Hobbys nehmen nun einmal Zeit in Anspruch, aber dafür sind sie doch da.
Auch wenn man arbeiten geht, kann man doch noch die Freizeit zum Teil den Tieren widmen und eben Gassi gehen und solche Dinge. Bei vielen Menschen bekomme ich es auch mit, dass die Tiere während der Arbeit dann von anderen Personen betreut werden, die die Zeit vielleicht eher haben.
Darum kann man es sicher nicht verallgemeinern, dass Hundebesitzer viel Zeit haben. Sie teilen sich die Zeit einfach nur anders ein als jemand, der keinen Hund hat und dafür nach der Arbeit vielleicht noch stundenlang ins Fitnessstudio geht.
Mir erschließt sich nicht so wirklich, was das mit der persönlichen Zeit zu tun hat. Nach der Logik kann man auch behaupten, dass man sich nur Kinder oder eine Beziehung "anschafft", weil man zu viel Freizeit und Langeweile hätte. Das hat aber damit doch gar nichts zu tun und selbst wenn man theoretisch aus zu viel Zeitgründen einen Hund ins Haus holen sollte gegen die Langeweile, heißt das noch lange nicht, dass diese Freizeit auch tatsächlich für den Hund aufgewendet wird.
So gibt es ja leider in Vollzeit berufstätige Menschen, die sich einen Husky zur Zier ins Haus holen, weil sie die Rasse so toll finden, aber wegen dem Zeitmangel und dem Job gar keine Möglichkeit haben, das Tier so auszulasten, wie es für das Tier eben notwendig wäre. Da aber als Außenstehender einfach blind davon auszugehen, dass die Zeit aufgebracht werden wird für das Tier, halte ich für ziemlich naiv.
Wenn dir das Wohlergehen deines Hundes wichtig ist solltest du natürlich genug Zeit haben und bereit sein diese Zeit auch mit dem Hund zu verbringen. Was passiert wenn das nicht der Fall ist kann man im Tierheim bewundern.
Ich habe aber noch nie gehört, dass jemand annimmt, dass ein Hundebesitzer automatisch arbeitslos ist oder nicht Vollzeit arbeitet. Ich würde nicht mal annehmen, dass jemand zwangsläufig wegen seines Hundes bei anderen Hobbys zurückstecken muss, weil ich Hunde kenne, die mit Sport machen oder bei Familienfesten brav unter dem Tisch liegen.
Das scheint mir eher ein individuelles Problem zu sein. Vielleicht bildest du dir nur ein, dass die Leute über dich reden weil du arbeitslos bist?
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wieso manche immer denken, dass ein Hundebesitzer viel Zeit haben muss. Wieso, weil der Vierbeiner auch Auslauf benötigt? Das heißt doch noch lange nicht, dass er den auch wirklich bekommt und das die Personen nicht dennoch arbeiten gehen. Es klingt ja irgendwie bei vielen Menschen so, dass man einen Hund nur haben kann, wenn man entsprechend viel Zeit hat. Ist aber oftmals nun einmal auch genau das Gegenteil.
Manche Menschen haben viel zu wenig Zeit für ihren Hund und das führt auch nicht selten zum Problem. Deswegen würde ich das nicht so unterschreiben, dass Hundebesitzer auch automatisch viel Zeit haben. Jedenfalls habe ich genug Beispiel in meiner Umgebung, wo das genau das Gegenteil ist. Da haben viele einen Hund, keine Zeit und teilweise auch gar keine Lust. Es war eben nur toll, sich den Welpen anzuschaffen.
Als Hundebesitzer sollte man Zeit haben, aber eben auch genügend Geld verdienen, um etwaige Kosten denken zu können. Das verträgt sich aber oftmals nicht, so zumindest laut vielen Tierheimen, wenn ich mal deren Hürden bei der Abgabe von Tierheimtieren sehe. Ich weiß also nicht, woher der Gedankengang kommt, dass Hundebesitzer mehr Zeit hätten, das sehe ich oftmals ganz anders.
Ich finde, dass man dies nicht als Vorurteil sehen kann. Denn wer einen oder auch zwei Hunde hält MUSS viel Zeit haben. Denn sonst muss man sich keinen Hund anschaffen. Was bringt es dem Hund oder den Hunden, wenn sie 9 Stunden und länger am Tag alleine sind. Sie brauchen die Zuwendung und auch den Menschen als Rudel. Sie müssen raus, sie müssen beschäftigt sein und sie brauchen auch die Zeit mit dem Menschen. Da kann man nicht vollzeitbeschäftigt sein, wenn man dem Hund oder den Hunden gerecht werden will. Es sei denn, man kann die Hunde in die Arbeit mit einbeziehen oder mit zur Arbeit nehmen.
Jeder Mensch hat letztlich nur vierundzwanzig Stunden Zeit pro Tag. Klar braucht so ein Hund viel mehr Zeit, als eine Katze zum Beispiel. Aber die Frage ist halt auch, wovon man die Zeit abzwackt. Wenn man statt stundenlang unproduktiv fern zu sehen lieber mit dem Hund nach draußen geht und sich an frischer Luft bewegt, dann tut man was für die Gesundheit. Im Endeffekt ist das kein Luxus sondern sogar vernünftig.
Wir schlagen heute so viele Stunden tot mit sinnlosen Aktivitäten, bei denen eigentlich nichts greifbares heraus kommt. Alleine die Zeit, die wir in sozialen Medien oder vor elektronischen Geräten abhängen ist so viel geworden. Da kann ein Hund heilsam sein. Dass das mittlerweile manche Leute skeptisch beäugen, finde ich skurril.
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