Als Haussitter nur in fremden Häusern und Wohnungen wohnen?

vom 08.09.2016, 12:59 Uhr

Ich habe einen Bericht über ein Haussitter Pärchen gesehen. Dort wurde gesagt, dass beide ausschließlich in fremden Häusern und Wohnungen wohnen. Sie haben dann wohl nur die Sachen, die sie eben in einem Koffer oder ein paar wenigen Kartons mit sich schleppen.

Sie passen quasi auf die Häuser und Wohnungen auf, wenn deren Bewohner verreist sind oder eben geschäftlich verreisen mussten. Sie schlafen dann auch häufig im Bett der Besitzer und es stört sie auch nicht, dass dort überall Familienfotos herum stehen. Sie meinten, dass es eigentlich ähnlich wie in einem Hotel wäre. Nur dass, im Hotel eben viele Menschen in dem Bett schlafen und hier nur die Besitzer und eben die Haussitter.

Könntet ihr euch vorstellen, als Haussitter nur in fremden Häusern und Wohnungen zu leben und keine eigene Bleibe zu haben? Ist das nicht sehr riskant, falls mal etwas mit der nächsten Bleibe schief geht? Könntet ihr euch so Nomadenleben vorstellen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man das so zweifelsfrei umsetzen kann. Erstens wäre ich jetzt davon ausgegangen, dass es doch eine Saison geben muss, also dass beispielsweise im Sommer wenn alle in den Urlaub wollen, mehr "Arbeit" für einen Haussitter ist als im Winter von mir aus. Aber du schreibst, die beiden haben gar keine eigene Bleibe. Wie funktioniert das denn, haben die auch im Winter genug Aufträge, wenn deutlich weniger Menschen verreisen? Zweitens stelle ich mir die Frage, wie die an ihre Arbeitgeber kommen. Ist das denn immer in der Zeitung oder so ausgeschrieben? Oder läuft das alles über persönliche Kontakte?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kann es mir nicht vorstellen. Denn das ganze System basiert ja auch nur auf Vertrauen und einen Anspruch hat man nicht, selbst wenn vorher eine Zusage gekommen ist, dass man auf das Haus aufpassen sollte. Machen die Besitzer kurzfristig einen Rückzieher, dann haben die beiden auch keine Bleibe für die kommende Zeit. Zudem auch andere Dinge wie Lebensmittel, Flüge usw. nicht in den Angeboten mit inbegriffen sind und alleine finanziert werden müssen. Das muss auch irgendwie zustande kommen, auch wenn man kostenlos wohnen kann, braucht man dennoch einen Job um das weitere zu finanzieren.

Solch ein Leben hätte ich mir früher durchaus vorstellen können nun aber nicht mehr, denn ich habe ein Kind und entsprechend Verantwortung dafür. Ein Kind braucht eine feste Umgebung und muss nicht wie ein Möbelstück von A nach B und C gezogen werden dauerhaft, da bekommt doch jedes Kind eine Macke weg. Daher würde das ganze für mich ausfallen. Zudem ich auch nicht einfach arbeiten gehen kann mit Kind und müsste mich vorher immer erst nach einer Betreuung umsehen und auch dort braucht ein Kind einfach feste Bezugspersonen und nicht alle 2-3 Wochen etwas komplett neues.

Finden kann man solche Angebote auf Portalen die Zahlungspflichtig sind. In der Zeitung wird so etwas dann doch eher nicht stehen, denn man möchte auch ein wenig Sicherheit wer auf sein Haus aufpasst. So ist es dort üblich, dass ein Führungszeugnis gefordert wird, vorher auch persönliche Kontakte stattgefunden haben wie z.B. Skype Anrufe und man sich gegenseitig Sympathisch ist. Immerhin gibt man sein Haus, Wohnung und teilweise auch die Tiere einfach an fremde Personen ab. Arbeitgeber gibt es in dieser Form gar nicht, denn das ganze ist kostenlos.

Entsprechend agieren diese beiden auf Selbstständiger Basis ohne Bezahlung und müssten dann auch selbst für Rentenversicherung, Krankenversicherung und Co sorgen. Eigentlich geht das schon in den Bereich der Scheinselbstständigkeit.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Als Paar ohne Kind kann man das sicherlich machen, wobei ich da schon ein bisschen Angst hätte, dass man da eine Absage bekommt und dann auf der Straße schlafen muss, weil man so schnell keine Unterkunft mehr bekommt. Außerdem würde ich meine Habseligkeiten auf keinen Fall in einen Koffer bekommen, weil es mehr ist.

Ich würde das aber eh nicht machen wollen, weil das mit einem Kind nicht umsetzbar ist. Man hat da einfach eine gewisse Verantwortung und auch Verpflichtungen, die man mit so einem Leben nicht wahrnehmen könnte. Außerdem stelle ich mir das schon einigermaßen stressig vor, wenn man nie etwas kaufen kann und immer nur aus einem Koffer leben muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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