Als Hausfrau nach Krankheit direkt etwas machen müssen?

vom 02.03.2017, 17:13 Uhr

Gerbera hat geschrieben:Ich habe zudem auch schon Hausfrauen kennengelernt, die in ihrer Rolle derart aufgegangen sind, dass sie es den anderen Familienmitgliedern quasi abtrainiert haben, im Haushalt anzupacken. Da wurde die Wäsche, die der Mann zusammen gelegt hat, wieder aus dem Schrank geholt, und die Spülmaschine, die die Tochter eingeräumt hat, umgeräumt, weil das Arrangement falsch war. Und dann bleibt der Haushalt eben liegen, wenn die selbsternannte Putzfee auf der Nase liegt.

@Cloudy: Ich finde an Gerberas Aussage sieht man sehr gut, dass nicht der Mann immer Schuld ist, dass die Frau alleine den Haushalt schmeißen "muss". Manche Frauen erziehen ihre Männer auch in diese Richtung, weil diese ja angeblich gar nichts richtig machen können. Ich habe mal von einer älteren Dame den Tipp bekommen, meinen Partner bloß nicht zu korrigieren, wenn der etwas im Haushalt "falsch" machen sollte und daran halte ich mich auch.

Ich habe bei meinem Partner früher in manchen Situationen schon gemerkt, dass er sich ein wenig doof anstellt (zumindest meiner Meinung nach). Aber wenn ich ihm jedes Mal den Spülschwamm aus der Hand reißen würde oder den Wäschekorb oder was auch immer, dann würde er gar nichts mehr im Haushalt machen, weil ich ja der Meinung bin alles viel besser und sauberer zu können. Dass man sich da selbst zur Hausfrau erzieht neben Kindern und Job sollte klar sein. Ich bin nicht bereit, meinen Partner zur Faulheit zu erziehen, aber das hat mit Hausfrauen an sich nichts zu tun und das scheinst du nicht verstanden zu haben. Es muss nicht heißen, dass frau von einem Mann in diese Rolle gedrängt wird. Es kann auch genau das Gegenteil der Fall sein und mit Hausfrauen an sich hat das überhaupt nichts zu tun.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Der Haushalt muss einfach auch laufen, wenn einer ausfällt. Beide sollten zu gleichen Teilen im Haushalt etwas machen und wenn einer komplett zu Hause ist, heißt das nicht, dass die Person nie ausfallen darf. Das kann passieren und dann muss es ja trotzdem weitergehen und die Wäsche darf sich nicht türmen, sondern muss ebenso gewaschen werden, auch wenn das neben der Arbeit vielleicht ein bisschen blöd ist.

Ich kann schon verstehen, dass man einen innerlichen Drang hat etwas erledigen zu wollen, wenn man sieht, dass es einfach nicht läuft und dann eben auch etwas macht, wenn man nach Hause kommt und alles schlimm aussieht. Ich würde das wahrscheinlich auch so machen, wenn ich merken würde, dass mein Haushalt untergeht, egal ob Hausfrau oder nicht. Wobei mein Mann alles im Haushalt kann und sich auch nicht zu fein ist etwas zu machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


cooper75 hat geschrieben:Und was hat das mit einem Dasein als Hausfrau zu tun? Es ist nun einmal Realität, dass die meisten Frauen trotz Job Haushalt und Kinder ziemlich allein bewältigen müssen, weil Männer sich kaum beteiligen. Das was sich heutzutage oft als emanzipiert bezeichnet, ist meist schlechter dran als früher.

Ich kenne solche Geschichten zwar, aber aus meiner Partnerschaft und aus meinem Umfeld kenne ich das tatsächlich überhaupt nicht. Sicher kommt es vor, dass Frauen im normalen Alltag mehr im Haushalt machen obwohl sie auch Vollzeit arbeiten. Aber ich kenne keinen Mann, der seine kranke Frau, die sich zu Hause ausruhen soll, die Wäsche waschen lassen würde.

Die würden sich zur Not Hilfe von einer Freundin oder der Mutter holen wenn sie die Waschmaschine nicht verstehen, aber sicher würde da keine Frau nach Hause kommen und einen Berg Wäsche vorfinden. Vielleicht kenne ich aber auch einfach die emanzipierteren Männer.
Täubchen hat geschrieben:@Cloudy: Ich finde an Gerberas Aussage sieht man sehr gut, dass nicht der Mann immer Schuld ist, dass die Frau alleine den Haushalt schmeißen "muss". Manche Frauen erziehen ihre Männer auch in diese Richtung, weil diese ja angeblich gar nichts richtig machen können.

Ja und? Wo habe ich behauptet, dass das alleine die Schuld des Mannes ist? Sicher kann man über diesen Aspekt diskutieren, aber warum das jetzt unbedingt mit mir diskutiert werden muss erschließt sich mir nicht, wo ich doch schon in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, dass die Situation wahrscheinlich eine Folge der seit längerem eingespielten Rollenverteilung im Haushalt ist. Und dazu gehören immer zwei.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy, es hat Vorteile, wenn man sich in verschiedenen Milieus bewegt. Denn das eigene Umfeld sucht man sich natürlich so aus, dass es zu einem passt. Mein Mann arbeitet beispielsweise in einem sehr konservativen Umfeld, das habe ich früher auch getan.

Da ist die Mehrheit der Meinung, dass die Frau dazu da ist, den arbeitenden Herren der Schöpfung den Rücken freizuhalten, zu repräsentieren und Netzwerke zu knüpfen. Wenn sie meint, auch noch arbeiten zu müssen, dann ist das ihr Problem. Mein Gatte, der den Haushalt mit erledigt und "sogar" allein managt, ist ein absoluter Exot.

Ich musste mir dagegen Fragen im Vorstellungsgespräch anhören, da hatte man das Gefühl bei der Eheberatung gelandet zu sein. Hat ihr Mann etwas dagegen, wenn sie in einer solchen Position arbeiten? Überstunden? Dienstreisen?

Wenn ich heute im Interim Management tätig werde, verblüfft auch immer wieder, dass ich verheiratet bin und Kinder habe. Das kann doch nicht gehen. Als Frau ist man da schon außergewöhnlich, da muss man Single oder geschieden sein. Das macht doch kein Mann mit.

Ebenso verbreitet ist die Frau als alleinige Kraft im Haushalt bei eher weniger gebildeten Schichten. Das klassische Familienbild steht da noch ganz hoch im Kurs, obwohl es auch mit zwei Einkommen eng ist oder kaum reicht. Aber er ist der Ernährer und sie für Haushalt und Kinder zuständig. Trotz Vollzeitstelle und komme was da wolle.

» cooper75 » Beiträge: 13376 » Talkpoints: 509,41 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper hat mit ihrem letzten Beitrag auch das getroffen was ich denke. Gerade in den ungebildeten Schichten kommt es nach wie vor zu diesem klassischen Rollenbild, dass Frau Zuhause sitzt und Kinder und Haushalt macht solange der Mann das Geld heran schafft. Merkt man leider auch sehr deutlich wenn man diesen Menschen auf der Straße begegnet, ob diese eben "nur" Haushalt machen oder nebenbei noch Arbeiten.

Auch was sie beschreibt mit den Dingen aus Vorstellungsgesprächen kann ich nur bestätigen und dabei sind dann schon solche Kracher Dinger wie "Da muss ich erst meinen Mann anrufen ob ich das darf", wo mir auch schon alles aus dem Gesicht gefallen ist. Da sitzt eine Frau Mitte 30 vor mir und muss ihren Mann fragen, ob sie Überstunden nach 16 Uhr machen darf und somit nicht Zuhause wäre wenn er von der Arbeit heim kommt?!

Auch die Meinung der Herren, dass sich der Haushalt alleine macht oder die Frau dafür da ist wie auch für Kinder habe ich selbst lebhaft erfahren. Obwohl er immer behauptet hatte, er macht vieles im Haushalt hat er es maximal geschafft sich einen frischen Teller aus dem Geschirrspüler zu holen und Besteck. Der Rest wurde gekonnt ignoriert wenn es an das ausräumen gegangen ist. Geschirr in die Küche bringen? Vergiss es. Wäsche waschen mit einer Maschine mit 3 Knöpfen? Kann der Mann nicht, aber eine 2x2 Meter Platine ohne Probleme auf Fehlerhafte Bauelemente absuchen und ersetzen können. Gratuliere! Was ist wohl schwieriger, das oder die Waschmaschine?

Vieles ist einfach nur ein Ding von wollen und Herr musste nie wenn es Mutti ihm so erzogen und vorgemacht hat, also wird er den Teufel tun dann auch mehr im eigenen Haushalt mit dem neuen Weib an der Seite zu machen. Ausnahmen gibt es immer wieder, aber es sind eben Ausnahmen und nicht das breite Band. Manche schwingen auch ihren Hintern wenn man lange genug hinten dran ist und erklärt wie herum man einen Lappen schwingt beim putzen und nach dem 10. mal kann er sich nicht mehr heraus reden mit "kann ich nicht".

Aber Gerbera hat schon Recht mit dem was sie sagt, wenn man den Aktenstapel auf der Arbeit vor der Nase hat, dann kann man diesen einfacher ignorieren als den stinkenden Wäscheberg der aus dem Badezimmer entgegen fällt und dort wartet gemacht zu werden, oder auch das dreckige Geschirr welches in der Küche steht. Somit sehen sich viele gezwungen die eben solche "faulen" Exemplare Männer Zuhause haben, eben wieder mal selbst zu machen. Denn eine Diskussion oder ein Streit kostet ebenfalls Energie und Kraft und ist ebenfalls der Gesundung dann nicht förderlich.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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