Als Hausfrau dem Partner alles hinterher räumen?

In einem anderen Beitrag schreibt jemand, dass sie eine Hausfrau kennen würde, die es wagt sich bei ihrem Partner darüber zu beschweren, dass sie ihm seine Sachen hinterher räumen muss. Anscheinend lässt er häufiger etwas liegen und sie muss das dann eben wieder an seinen Platz räumen.

Anscheinend wurde in dem beschriebenen Fall abgesprochen, dass sie eben Hausfrau ist und sich um den Haushalt kümmert, während er arbeiten geht. Aber für mich klingt das ein bisschen nach einem Freifahrtschein, dass er seine Sachen überall liegen lassen kann und sie das schon wegräumen wird.

Es mag ja sein, dass sie mehr Zeit hat, aber muss man deswegen seinen Kram liegen lassen? Sollte man es wirklich ausnutzen, dass jemand zu Hause ist und sich um alles kümmert? Ist es da nicht verständlich, dass sich die Frau irgendwann beschwert, weil sie sich wie ein persönlicher Aufräumdienst fühlt? Oder meint ihr, dass dies einfach zum Hausfrau oder Hausmann sein dazu gehört? Meint ihr, dass sich die Hausfrau da grundlos beschwert und es eben zu ihren Aufgaben gehört ihrem Mann alles hinterher zu räumen?

Es kommt drauf an. Wenn er seine Socken im Wohnzimmer liegen lässt oder sein Schlafanzug im Badezimmer liegen lässt, dann würde ich ihm diese Sachen als Hausfrau nicht hinterhertragen. Das sollte er dann schon selber machen. Und wenn ich es wegräume, weil es mich stört, würde ich es ihm auch sagen damit er das beim nächsten Mal selbst wegräumt.

Den Tisch allerdings würde ich abräumen und wenn er helfen mag ist das dann seine Sache. Da würde ich den Teller weg räumen und auch in die Spülmaschine stellen. Aber Hilfe ist dennoch erwünscht und ich finde es toll, wenn er dennoch hilft.

Alles muss man ihm bestimmt nicht hinterherräumen. Aber wenn man zu hause ist und er das Geld nach hause bringt, dann ist das doch schon mehr oder weniger die Arbeit der Hausfrau.

Wenn das so abgesprochen war und die klassische Rollenverteilung bevorzugt wird, dann finde ich es ziemlich dämlich und albern, sich darüber zu beschweren. Wenn es sie so sehr stört und sie sich "ausgenutzt" und als Putzfrau fühlt, soll sie gefälligst arbeiten gehen und sich nicht von ihm aushalten lassen. Für so ein Gejammer fehlt mir jede Art von Verständnis. Dann soll sie arbeiten gehen oder sich trennen, wenn sie so unglücklich ist, aber nicht die halbe Welt gegen ihren Partner aufhetzen und sich als Opfer aufspielen, um Mitleid zu generieren.

Ich finde Diamante trifft es sehr gut. Für mich ist es auch ein Unterschied, ob es darum geht, dass die Hausfrau den Tisch abräumt und ihr Mann eben keine Lust dazu hat oder ob er seine schmutzigen Klamotten oder irgendwelche anderen Dingen herumliegen lässt. Da finde ich es durchaus human, wenn eine Hausfrau dann sagt, dass sie dies eben nicht aufräumt.

Es handelt sich doch um einen erwachsenen Menschen, der gelernt haben sollte, dass er seine Sachen selbst wegräumt. Ansonsten hätte er doch auch bei seiner Mutter bleiben können. Man bricht sich sicherlich nichts, wenn man den Tisch deckt und abräumt und eben solche Hausarbeiten macht. Aber der Partner sein Zeug liegen lässt, weil die Hausfrau das ja schon erledigen wird, finde ich das unangebracht.

Es kommt ja immer darauf an, was man vorher besprochen hat. Letztendlich bricht der Hausfrau auch kein Zacken aus der Krone, wenn sie etwas wegräumt, was liegengeblieben ist und gerade sind doch schnell eingesammelt und in die Waschmaschine gesteckt. Stört sie das, dann muss man das eben so kommunizieren. Für mich wäre es beispielsweise eher ein Unding, wenn jemand mit mir gegessen hat und der Teller bleibt dann einfach stehen, den kann man schnell wegräumen, Gäste natürlich ausgenommen.

Auch eine Hausfrau muss sich natürlich nicht ausnutzen kann, aber wenn man zu Hause ist und den Haushalt schmeißen will, dann sollte man das auch ohne Murren machen, finde ich. Wenn der Partner dann mit Absicht alles verkommen lässt, dann muss man aber natürlich miteinander reden.