Als Gast eigenes Essen für die Kinder mitbringen?
Gerade mein Sohn war lange Zeit anstrengend was das Essen anging. Er hat vieles nicht probieren wollen und gerade, wenn man irgendwo eingeladen ist, war das in der Vergangenheit nicht immer so angenehm. Da wurde dann das Essen des Gastgebers beispielsweise verschmäht und lieber ein trockenes Brötchen gegessen. Zum Glück hat das jeder mit Humor genommen und jetzt ist das zum Glück auch besser geworden.
Mir wurde dann oft der Ratschlag gegeben einfach selber etwas zu kochen und dann mit zum Gastgeber zu nehmen. Das hätte ich dann aber auch irgendwie blöd gefunden, da ich selber durchaus der Meinung bin, dass das Kind bei Hunger schon etwas essen wird und so war es letztendlich auch, zumal sich immer ein Brötchen oder Brot findet, was man essen kann oder auch mal Obst. Habt ihr in solchen Fällen Essen für eure Kinder mitgenommen? Würdet ihr das als Gastgeber blöd finden? Würde jemand mit eigenem Essen für die Kinder zu mir kommen, wäre das kein Problem, ich würde das verstehen und auch okay finden.
Wenn es sich um Babys handelt, dann kann man natürlich seine Gläschen oder seinen selbstgekochten Brei mitbringen. Dafür wird jeder Verständnis haben. Aber bei Kindergartenkindern würde ich das nicht tun. Kinder verkraften es schon mal, nur ein trockenes oder beschmiertes Brot zu essen. Mich als Gastgeber würde es nerven, wenn noch jemand in der Küche steht und das Essen für ein Besucherkind aufwärmt. Und wenn andere Kinder da sind, wollen die vielleicht das nächste Mal auch ihr eigenes Essen mitbringen.
Meine Schwägerin bringt immer ihr selbst gekochtes Essen für den Hund mit. Es sind dann verschiedene Töpfchen, die sie in der Mikrowelle erwärmt und mir in der Küche mit wenig Platz im Weg herumsteht, während ich eh im Kochstress bin. Es ist immer gleichzeitig mit meinen Kochaktivitäten, weil der Hund ja gleichzeitig mit uns sein Fresschen haben soll.
Also nein, ich möchte es als Gastgeber nicht, dass die Gäste ihr eigenes Essen mitbringen. Als Gast würde ich das ebenfalls nicht tun. Erfahrungsgemäß gibt es bei den meisten Leuten eh immer irgendetwas Interessantes im Haus, was die Kinder mögen.
Ich verstehe wenig von Kindern und habe mich schon lange damit abgefunden, dass bei Familien Regeln gelten, auf die ich oft genug nie im Leben gekommen wäre. Mittlerweile bin ich so oft in Fettnäpfchen getreten, dass ich Leute mit Kindern einfach machen lasse und im Zweifelsfall überlege, ob ich selber damit klarkomme. In den allermeisten Fällen beeinträchtigen mich Kinder und das Theater, das manche um sie machen, kaum bis überhaupt nicht, und spätestens nach ein paar Stunden habe ich sowieso wieder Ruhe, weil Bernadette ihr Schläfchen braucht oder Oskar zur Ergotherapie muss.
Ich würde mich also gerade bei Gästen achselzuckend damit abfinden, dass Klein-Herakles gerade in einer Phase ist, wo nur Muttis handgeschnitzte Möhrenstifte rutschen oder dass Celina gerade absolut nichts von dem mag oder verträgt, was ich in dieser Welt Gästen vorsetzen könnte. Bevor das Theater noch größer wird, gibt es eben Muttis Fresschen.
Mein Stolz ist jedenfalls davon nicht gekränkt, dass ein Kind das Essen nicht mag, das ich zubereitet habe. Eigentlich ist es mir sogar ganz egal, was der Nachwuchs isst oder nicht isst, und dafür zu sorgen, dass er nicht Hunger leiden muss, ist doch sowieso der Job der Eltern.
Mir wäre es deutlich lieber wenn Mutti das Essen für ihren Leon anschleppt als wenn von mir erwartet wird, dass ich ein Brötchen auftreibe, dass dem lieben Kleinen genehm ist. Könnte bei so einem Kind ja auch gut möglich sein, dass ich extra ein Kürbisbrötchen auftaue und dann mundet es nicht weil es orange ist und Kürbiskerne drauf und drin sind.
Das gilt aber ganz generell für Gäste mit Sonderwünschen. Wenn jemand eine vegane "Bratwurst" bei einer Einladung zum Grillabend vorgesetzt bekommen will sollte er auch nicht erwarten, dass ich so etwas selbstverständlich habe sondern sich dann selber drum kümmern.
Ich würde nun nicht unbedingt selbst gekochtes Essen mit zu einer anderen Familie nehmen, wenn wir als Familie dort zum Essen beispielsweise eingeladen sind. Ich persönlich finde, dass sich das nicht gehört. Natürlich kann da jeder anders denken, gar nicht die Frage. Dennoch würde ich es irgendwie unhöflich finden, wenn ich da auf einmal mein selbst gekochtes Essen auf den Tisch stelle für mein Kind, obwohl wir doch dort dann Essen bekommen sollen und sich dort eine andere Person große Mühe für uns dann in dem Moment gibt mit dem Kochen.
Ich habe vier Kinder und vor allem die kleinste, die gerade mal zwei Jahre alt ist, ist auch die wählerischste aus der ganzen Familie, wenn es um das Thema essen geht. Sie probiert vieles nicht oder knabbert es nur mal kurz an, um dann zu sagen, dass sie es nicht mag. Natürlich ist mir das unangenehm, wenn wir irgendwo zum Essen eingeladen sind und meine Tochter würde das an einem anderen Essenstisch dann sagen. Aber da die meisten Leute uns kennen, wenn sie uns schon zum Essen einladen, werden sie vorab auch wissen, wie meine Tochter sich zum Thema Essen dann bekennt.
Und ich bin auch der Meinung, dass meine Tochter in dem Fall schon irgendetwas essen wird, wenn sie dann Hunger bekommt. Und das sich auch etwas zu Essen dann finden lässt und sei es nur ein Stück Brot oder desgleichen. Ich würde ihr nun aber nicht unser Essen von zu Hause auf den Tisch stellen, nur damit sie in Ruhe isst, ohne zu sagen, dass sie ein gewisses Nahrungsmittel nicht mag.
Ich persönlich würde es auch komisch finden, wenn ich eine andere Familie zum Essen einlade und diese Familie ihr eigenes Essen mitbringen für das Kind. Ich würde dann denken, dass sie mir das Kochen nicht zutrauen und nicht wollen, dass ihr Kind mein Essen isst. Ich würde es aber verstehen, wenn das Kind beispielsweise Unverträglichkeiten hat und deshalb das eigene Essen mitgebracht werden müsste.
Tatsächlich nehme ich immer etwas zu essen für meinen Sohn mit, wenn wir woanders sind. Er ist leider auch sehr wählerisch, was das Essen angeht. Bei ihm darf man sich auch nicht darauf verlassen, dass er schon essen wird, wenn er hungrig ist. Wenn ihm das absolut nicht taugt, was es gerade gibt, hungert er lieber so lange, bis es etwas anderes gibt. Unter Umständen isst er dann auch lieber den ganzen Tag nichts, was sich aber natürlich auf seine Laune auswirkt. Irgendwann ist er unausstehlich. Und darauf hat dann auch niemand Lust - weder ich, noch die Gastgeber. Und für meinen Sohn ist der Zustand natürlich auch nicht schön.
Wenn wir irgendwo mal ein paar Stunden sind, dann nehme ich aber keine gekochten Mahlzeiten mit. Die gibt es zu Hause. Wenn das Mittagessen kalt ausfällt, weil wir unterwegs sind, gibt es eben abends warm und umgekehrt. So flexibel sind wir dann schon. Ansonsten nehme ich immer einige Snacks mit, je nachdem wie lange wir eben unterwegs sind. Von geschnittenem Obst bis hin zu Crackern Keksen, Fruchtriegeln und Quetschies ist da einiges mit dabei. Meist gehe ich auch vorher zum Bäcker, wenn wir lange unterwegs sein werden. Da nehme ich meinem Sohn dann eine Brezel mit. Die geht im Zweifel eigentlich immer. Und ich selbst kann dann auch noch eine Kleinigkeit für mich kaufen oder bringe eben Kuchen für den Besuch oder als Gastgeschenk mit. Das bietet sich an.
Wenn wir irgendwo anders übernachten, nehme ich allerdings auch keine gekochten Speisen mit. Bisher haben die Gastgeber dann immer von selbst gefragt, was mein Sohn dann essen will und wir haben uns auf solche einfachen Speisen wie Nudeln mit Tomatensauce geeinigt. Oft haben wir aber auch Essen bestellt und da habe ich dann natürlich auch etwas ausgesucht, was mein Sohn gut mitessen konnte.
Ich kenne das von einem Kind aus der Verwandtschaft meines Ex-Mannes und fand das immer etwas lächerlich. Gerade bei Familienfeiern gab es doch reichlich Auswahl an Kuchen und das Kind bekam etwas abgepackt gekauftes, was mitgebracht wurde. Selbst wenn dort eine Feier anstand hat sie keinen Kuchen gegessen. Wo man meinen müsste, dass zumindest ein Kuchen gebacken wurde, den auch dieses Kind mag. Nein, sowas hat sie grundsätzlich abgelehnt.
Da ich meine Kinder dazu erzogen habe, dass man zumindest mal probiert, wenn man etwas nicht kennt, haben sie immer bei der steten großen Auswahl etwas gefunden, was sie mochten. Daher hatte ich da nie Probleme, dass ich etwas zu essen für sie mitnehmen musste. Und ich hätte da wohl auch kaum so ein Theater darum gemacht.
Und solange Gäste für ihren eigensinnigen Nachwuchs den Kram selbst mitbringen und ich mich nicht darum kümmern muss, ist das für mich in Ordnung. Rücksicht kann man da von mir nur erwarten, wenn es wirklich um Unverträglichkeiten geht. Da bin ich gern bereit für die entsprechende Person noch etwas extra auf den Tisch zu bringen.
Dann bringt halt ein Gast eigenes Essen für Karl-Maximilian mit, wenn es unbedingt sein muss und das Kind jedes andere Essen verschmäht. Es macht mir nichts aus, dann ist es halt so. Bei uns gibt es mittlerweile größtenteils glutenfreies Essen, mein Partner macht halt immer mal eine Ausnahme. Ich bitte die Gäste auch darum, mal Baguette oder Ähnliches in Normalform mitzubringen und wenn Karl-Maximilian halt seine Chicken Nuggets- Phase hat, dann sollen die Eltern meinetwegen auch dieses Essen mitbringen.
Ich muss auf Veranstaltungen auch eigenes Essen mitbringen, weil oft nicht an mich gedacht wird und ich mich munter mit Schnittchen und Ähnlichem, was ich eh nicht essen darf herumprügeln muss. So geht es auch der Kleinen, die auf Kindergartenfeiern auch gerne mal in die Röhre schaut, wäre Mutti nicht so weitsichtig und würde glutenfreien Kuchenmasse und andere Leckereien vorbereiten und niemandem etwas davon verraten. Oder ihr einfach mal eine gut gefüllte Brotdose mitgeben, die andere Eltern vor Neid erblassen lässt.
Ich arbeite nicht in einem Lokal, aber ich kenne mehrere Betreiber. Außerdem kenne ich einige Hotels seit mehreren Jahren. Dementsprechend kenne ich die Besitzer und gut, da bekommt man schon einiges mit. Grundsätzlich ist es für die Gastronomen und Hoteliers praktischer, wenn das Essen für die Kinder mitgebracht wird. In den Hotels ist das schwieriger, aber da sollte man das vorab klären und dem Restaurant ehestmöglich Bescheid geben. Mit den Gastronomen würde ich das vorab absprechen, vielleicht gibt es eigene Regeln…
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