Als Frau nur rauchen um abzunehmen?
Ein Bekannter von mir ist der Auffassung, dass Frauen einfach nicht von den Zigaretten loskommen würden, im Gegensatz zu den Männern. So würden Frauen das Rauchen deswegen nicht aufgeben wollen, weil sie dadurch weniger Hunger hätten und sich versprechen würden, davon auf lange Sicht abzunehmen und eine bessere Figur zu bekommen. Mein Bekannter ist daher der Ansicht, dass solche Frauen nur zu faul für eine richtige Ernährungsumstellung und für Sport sind und gesundheitliche Schäden für eine bessere Figur durchaus in Kauf nehmen würden.
Ich habe damals schon zu Schulzeiten mitbekommen, wie die Mitschülerinnen sich beschwert haben, dass sie mehr essen würden, wenn sie weniger rauchten. Da besonders als Teenager alle sehr fixiert auf das Gewicht und das Aussehen waren, war das damals natürlich eine Katastrophe. Ich hatte aber angenommen, dass erwachsene Frauen dazu eine reifere Einstellung haben. Ist es tatsächlich so, dass Frauen mehr zur Zigarette greifen, eben weil sie abnehmen wollen und zu faul für eine richtige Ernährungsumstellung sind? Oder hat mein Bekannter da falsch beobachtet?
Ist das der gleiche Bekannte, der auch sagt das Alkohol und Nikotin nur ein Problem der Unterschicht ist? Dann müsste es ihm doch egal sein, da er sich ohnehin für etwas besseres hält und alles andere als menschlichen Abschaum sieht.
Dein Bekannter macht es sich dabei zu einfach und wenn man nüchtern die Zahlen betrachtet, dann steigen zwar die Zahlen der rauchenden Frauen, aber die von den Männern gehen auch kaum zurück. Somit kann man auch behaupten und pauschal sagen, dass jeder rauchende Mann einfach nur zu faul ist sich gesund zu Ernährungen und Sport zumachen und nicht fetter werden will. Würde das so stimmen, warum sind dann viele Raucher auch dick und nicht alle dünn wie eine Latte?
Dazu gehört einiges mehr, als einfach nur das rauchen gegen den Hunger und das so zu sehen. Bei manchen steigert das sogar das Essverhalten und man schiebt sich noch mehr in die Futterluke. Andere verpassen damit das Essen den kompletten Tag, und am Abend gibt es dann ein Menü mit 10.000 Kalorien weil man dann die Lust auf etwas fettiges hat und es sich schön redet mit "ich habe den restlichen Tag nichts gegessen, da geht es mal". Macht es das besser?
Als ich geraucht habe, war ich deutlich dicker als es jetzt der Fall ist. Darunter gab es dann auch noch die Kombination, dass sich das Nikotin mit manchen Medikamente nicht sonderlich gut verträgt und demnach auch zu einer Gewichtssteigerung führt. Damit ist nicht einmal das Essverhalten alleine Schuld daran, wenn es eben nicht so klappt. Dennoch war ich auch als dickere, rauchende Frau schon immer sportlich unterwegs und habe meinen Sport ausgeübt und mich bewegt, wie auch einigermaßen gesund ernährt, mit den üblichen Ausnahmen halt die viele kennen, gerade wenn man im Schichtdienst noch arbeitet ohne regelmäßige Pausen.
Aufgehört habe ich zu rauchen erst viele Jahre später nach meiner Schwangerschaft, da mir die Zeit dafür fehlte. Abgenommen habe ich allerdings schon weit aus vorher, da bestimmte Medikamente vom Plan gestrichen wurden wegen der Schwangerschaft und durch andere ersetzt worden sind. Jetzt habe ich eher das Problem, dass ich mit dem Gewicht Probleme habe das zu halten und nicht weiter abzunehmen. Mit der Kombination Rauchen könnte das anders aussehen und einfacher zu halten sein bzw. auch dauerhaft sicher im Normalbereich zu bleiben, aber das Thema habe ich hinter mir gelassen und stellt damit keine Option dar. Aber dennoch fühle ich mich nun nicht genötigt, dass ich 3x täglich bei Burger King und Co esse, nur das das Gewicht passt.
Wenn die Theorie stimmen würde, dass Rauchen schlank macht, dann müsste jede oder fast jede Frau, die raucht schlank sein. Was ist dann mit den dicken Raucherinnen? Sind das keine Frauen? Rauchen die die falsche Marke? Rauchen sie nicht stark genug, um schlank zu sein? Ich denke jetzt sollte man schon merken, dass die Behauptung auf sehr wackeligen Beinen steht.
Ich würde schlicht und einfach sagen, dass Männer wie Frauen, die nicht mit dem Rauchen aufhören größtenteils in zwei Gruppen geteilt werden können. Die einen wollen nicht aufhören und die anderen haben es noch nicht geschafft, ihre Sucht dauerhaft genug zu überwinden.
Wenn es unterschiedliche Motive beim Rauchen gibt, dann vermutlich eher deshalb, warum man anfängt. Die einen fangen in der Jugend wohl an, um sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen, zum Beispiel weil Freunde auch rauchen. Und andere beginnen zu rauchen, um cooler zu wirken. Und ich kann mir schon vorstellen, dass die eine oder andere junge Frau anfängt zu rauchen, weil sie die Theorie glaubt, dass Rauchen schlank hält. Ebenso kann ich mir auch vorstellen, dass aufgrund sozialer Rollen dieser Grund für mehr Mädchen Einfluss hat als für Jungen. Aber selbst da wäre ich vorsichtig.
Und wenn jemand sagt, ich rauche, damit ich schlank bleibe, dann würde ich das eher in die Kategorie stecken, dass die Person sich irgendwie selbst versucht den Sachverhalt schön zu reden. Manchmal möchte man ja nicht mal vor sich selbst zugeben, dass man etwas nicht so erfolgreich durchzieht, wie man sollte und sucht dann zig Gründe, sich vor sich selbst und anderen zu rechtfertigen.
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