Als Frau eigenes Werkzeug anschaffen und versteckt lagern?

Eine Freundin ist es leid, dass sie ständig Werkzeug suchen muss, da es nicht an Ort und Stelle zu finden es, wo eigentlich hingehört. Oftmals kommt ihr Schwiegervater unangemeldet und geht sich Werkzeug aus der Garage holen. Wenn die dann etwas benötigt, ist es eben oft nicht da und es dauert meist auch, bis sie es dann wieder zurückbekommen.

Daher hat meine Freundin begonnen, sich selbst ein bisschen Werkzeug zu kaufen. Sie hat ein paar Schraubendreher, einen Hammer und ein paar Zangen. Wie sie selbst sagt, bunkert sie diese Werkzeuge und lässt niemanden sonst dran. Sie meint, dass sie so eben die wichtigsten Werkzeuge zur Hand hat, wenn sie etwas braucht.

Ich kann sie schon verstehen, finde es aber durchaus schade, dass man sich schon eigenes Werkzeug speziell für sich kauft, weil ansonsten oftmals alles verliehen ist. Ich denke, dass man da doch klare Grenzen setzen sollte und dem Schwiegervater eben sagen sollte, dass er Bescheid geben soll, wenn er sich etwas ausleihen möchte und dies eben auch zeitnah zurück bringen soll.

Habt ihr euch als Frau auch eigenes Werkzeug angeschafft, dass ihr versteckt lagert? Ist es bei euch auch der Fall, dass ansonsten das Werkzeug dauernd weg ist und ihr nichts zur Hand habt, wenn ihr etwas benötigt? Findet ihr es bedenklich, wenn man sich schon eigenes Werkzeug anschafft, weil das Gemeinsame ständig verliehen oder nicht auffindbar ist?

Ich habe ebenfalls eigenes Werkzeug, welches auch versteckt lagert. Ich schraube manchmal ganz gerne am Computer herum und nehme kleinere Reparaturen vor und ehrlich gesagt hat es mich ziemlich genervt, dass mein Freund mein Werkzeug immer verschleppt hat. So habe ich mir eigenes Werkzeug beschafft, welches meinen Bedürfnissen entspricht und er darf halt nicht dran.

Ich finde es gar nicht bedenklich. Ich rücke auch mal etwas heraus, wenn ich gefragt werde. Aber es sollte wieder zurückkommen und darauf bestehe ich dann auch. Würde sich jemand ungefragt daran bedienen, ich glaube, ich würde diese Person ziemlich in den Senkel stellen, wenn nicht sogar Freundschaften kündigen.

Wenn man sein Umfeld entsprechend "erzieht", dann braucht man doch gar kein zusätzliches Werkzeug anschaffen. Ich verstehe daher nicht, wie man so rückgratlos und inkonsequent agieren kann. Ich hätte in dem Fall schon längst Maßnahmen ergriffen, dass die Garage nicht weiterhin einfach so zugänglich ist und der Schwiegervater erst an Werkzeug kommt, wenn er vorher um Erlaubnis fragt und auch erst dann neues Werkzeug bekommt, wenn er das alte Werkzeug tadellos zurück gebracht oder im Schadensfall ersetzt hat.

Aber gut, wenn man kein Rückgrat und dann noch zu viel Geld hat, ist es bestimmt eine super Lösung, einfach alles doppelt zu kaufen und die doppelte Ausführung heimlich zu bunkern. Das würde ich gar nicht einsehen. Bei uns gibt es Werkzeug, das seinen festen Platz hat und auch immer zurück geräumt wird. Geborgt wird nur, wenn jemand fragt. Bei uns kommt nichts weg, da es bei uns geordnet zugeht.

Ich würde mir kein eigenes Werkzeug kaufen und das dann auch noch verstecken. Wenn sich jemand bei mir etwas ausleiht, dann möchte ich es auch zeitnah wieder zurück haben und das mache ich auch klar. Wenn man das geklärt hat, kann man auch seine eigenen Sachen haben und muss nicht extra irgendetwas kaufen.

Wir haben so viel Werkzeug, dass wir es gar nicht alles nutzen können, weil ich damals voll ausgestattet war vom Schraubendreher bis zur Bohrmaschine und mein Mann auch. Das haben wir alles zusammen gelagert und keiner kann so viel wegschleppen, dass man dann selbst nichts mehr hat.

Aber ganz ehrlich, wenn irgendjemand aus der Familie sich einfach bedient und es wegschleppt, würde ich meinen Mund aufmachen und sagen, dass ich das nicht akzeptiere. Entweder man bringt es wieder zurück oder die Garage ist so abgeschlossen, dass man nur noch dran kommt, wenn ich die Garage aufschließe. Ich käme aber nie auf die Idee, mir eigenes Werkzeug, vor meinem Mann versteckt zu lagern. Er muss meines Erachtens auch auf das Werkzeug achten und sehen, dass sich keiner bedient, der es nicht zurückbringt.

Was hat es mit dem Geschlecht zu tun wenn man mit jemandem zusammen lebt oder Zugang zu seinen Sachen erlaubt, der nicht in der Lage ist die Sachen wieder an ihren Platz zurück zu legen? Ist es in deiner Welt so, dass man "als Frau" automatisch ordentlich und organisiert ist und "als Mann" eben nicht?

Den richtig peniblen Umgang mit Werkzeugen kenne ich aber tatsächlich nur von Männern in meinem Umfeld. Also solche Sachen wie Schraubenzieher nach Größe ordnen oder Werkzeuge nach Gebrauch immer direkt sauber machen.

Ich lebe zum Glück mit jemandem zusammen, der es genau wie ich wichtig findet, dass jedes Ding seinen Platz hat, weil das viel Zeit spart. Ansonsten würde ich aber mal ein ernstes Wort mit meinem Partner reden. Mag sein, dass du "als Frau" konfliktscheu bist und lieber Geld für eigenes Werkzeug ausgibst als mal ein Machtwort zu sprechen, aber bei mir ist das anders.

@Cloudy: Hast du den Beitrag überhaupt gelesen? Es geht nicht darum, dass der Partner unordentlich ist, mit dem die Frau zusammenlebt. Es geht darum, dass der Schwiegervater Zugang zu ihrem Werkzeug hat und es nicht zurück bringt, wenn Bedarf ist. Ich verstehe nicht, wie man so dämlich sein kann, seinem Schwiegervater (mit dem man wahrscheinlich nicht zusammenleben wird) Zugang zu verschaffen, wenn man sich hinterher so darüber aufregt.

Als meine Schwiegereltern noch knapp 5 Autominuten entfernt gewohnt haben, hatten die trotzdem keinen Schlüssel und keinen Zugang zu unseren Sachen. Das hätte ich auch nicht eingesehen, wenn ich ehrlich bin. Ich frage mich, wie dämlich, konfliktscheu und rückgratlos man sein muss, dass man da keinen Riegel vorschiebt, die Schlüssel austauscht und nur dann Werkzeug ausleiht, wenn explizit danach gefragt worden ist und das alte Werkzeug zurückgebracht worden ist.

Auch wenn ich keine Frau bin, schreibe ich hier mal mit. Ich denke, die Überschrift ist hier wieder falsch gewählt, denn es geht hier ja gar nicht um die Geschlechterfrage, sondern darum, dass man unordentliche Verwandte/Bekannte hat, die die Sachen einfach nicht wieder bringen. Da ist es egal, ob man eine Frau ist. Mein Vater hat bei mir ähnlich angefangen.

Aber da muss man sich den Kreis derjenigen, die einem die Sachen entwenden, einfach mal erziehen. Ich habe meinem Vater zum Beispiel erklärt, dass ich extra Werkzeug der Marke WMF gekauft habe und er da gut drauf aufpassen soll. Als ein Vater nur blöd meinte, WMF stelle doch gar kein Werkzeug her, habe ich ihm erklärt, dass das hier auch für "Wiedersehen macht Freude" stehen würde. Das hat bei ihm schon geholfen.

Anderen würde ich vielleicht mal eine Ansichtskarte schicken, adressiert an meinen Schraubendreher etc., den man fragt, wie es ihm denn in der anderen Umgebung geht und wann er denn mal gedenkt, nach Hause zu kommen. Und wenn auch das nicht hilft, gibt es einfach ein klares "Nein!", wenn derjenige mal wieder ankommt, vielleicht auch die Bedingung stellen, dass er erst mal die anderen Sachen zurück geben soll. Die Sachen kosten auch Geld und man schafft sie sich ja an, weil man selber sie braucht und benutzen möchte. Ich habe doch keine Verleihfirma!

Vielleicht hilft es auch, wenn man mal zu ihm in die Werkstatt geht und da mal die Sachen zurück holt, weil man sie gerade braucht. Das wäre auf jeden Fall die kostengünstigere Variante. Oder mal hinweisen, dass er sich gerade keinen Schraubendreher ausleihen kann, weil er den schon vor zwei Wochen mitgenommen hat.

Und um auf die Überschrift einzugehen: Ich halte das für absoluten Quatsch! In einer Beziehung gibt es doch nicht extra den Frauen-Schraubendreher und den Männer-Schraubendreher! Wenn es so weit kommen würde bei uns, dann würde ich mir mal ernsthafte Gedanken über die Beziehung machen und was sonst noch so vor dem anderen verheimlicht wird!

Ich würde die Garage abschließen, sodass er nicht mehr an das Werkzeug kommt und ihm den Schlüssel auch nicht mehr geben. Er kann sich doch selbst Werkzeug kaufen. Man muss doch dem Schwiegervater keinen Zugang zu den eigenen Sachen gewähren.

Oder mal hinweisen, dass er sich gerade keinen Schraubendreher ausleihen kann, weil er den schon vor zwei Wochen mitgenommen hat

Das würde ja nur dann Sinn ergeben, wenn man immer mitbekommen würde, wenn der Schwiegervater sich immer Werkzeug ausleiht. Aber so wie ich das verstanden habe, hat er freien Zugang und kann kommen und gehen wann er möchte um Sachen eben zu entwenden und der Eigentümer kriegt das nicht mal mit. Wie will man den Schwiegervater dann darauf hinweisen, dass er den Schraubendreher gar nicht ausborgen kann, weil er den vor zwei Wochen schon geborgt hat? Man kriegt es ja nicht mit.

Man hat vielleicht auch gar nicht gesehen, wer das Werkzeug ausgeborgt hat. Nachher tratscht der Schwiegervater den Zugang zu den Werkzeugen weiter und hinterher borgt sich auch die Schwiegermutter oder der Schwager oder Cousin oder was auch immer was aus und alle rennen rein und raus ohne sich anzumelden oder zu fragen. Nachher unterstellt man dem Schwiegervater, sich den Schraubendreher ausgeborgt zu haben und dann war es aber der Cousin vom Nachbarn oder was auch immer. Ich verstehe nicht, wie man da nicht konsequent sein kann und entsprechende Maßnahmen einleitet um das Umfeld zu erziehen. Besonders intelligent ist so ein inkonsequentes Verhalten nicht.