Als Frau Angst haben zu Erfolgen zu stehen?

Eine Modebloggerin machte kürzlich die Aussage, dass Frauen grundsätzlich Angst hätten, zu ihren Erfolgen zu stehen. Warum das so ist, hat sie nicht näher erläutert. Was haltet ihr von dieser These? Kann man das so pauschal ausdrücken?

Warum sollen Frauen Angst davor haben, zu ihren Erfolgen zu stehen? Kommt es angeblich schlecht an, wenn eine Frau erfolgreich ist, vielleicht sogar erfolgreicher als ein Mann? In welchen Branchen ist dies besonders der Fall, wenn überhaupt?

Zu Branchen kann ich nichts sagen, aber eine Frau sollte keine Angst oder etwas anderes vor Erfolgen haben! Frauen können genau so erfolgreich werden wie Männer und sogar noch erfolgreicher. Es hat sich bei allen eingeprägt das nicht so viele Frauen bei manchen Industrien oben stehen sondern eher Männer. Ich finde es sollte doch egal sein wer berühmt, reich oder angesehen wird. Es muss nicht immer sein, dass Männer immer oben stehen, deswegen sollten Frauen auch keine Angst oder ähnliches haben. Alls sind gleich. Wer es schafft einen Erfolg zu erzielen dem gönne ich es auch.

Es gibt ja den Begriff ''Karrierefrau'' und dieser wird oftmals in einem eher negativen Kontext verwendet. Es gibt Klischees nach denen Karrierefrauen egoistisch sind, sich nicht ausreichend um ihre Karriere kümmern und dergleichen. Solche Äußerungen kommen nicht selten von Männern, die sich selbst in ihrer Ehre bedroht fühlen. Umgekehrt gibt es den Begriff ''Karrieremann'' nicht, da Männer meist eine gute Karriere machen und das auch jeder von ihnen erwartet.

Möglicherweise haben Frauen Angst mit diesen negativen Aspekten einer Karrierefrau assoziiert zu werden, wenn sie zu ihren Erfolgen stehen. Frauen müssen daher selbstbewusster werden und lernen genauso zu ihren Erfolgen zu stehen, wie Männer das auch tun.

Auch wenn ich nicht glaube, dass eine x-beliebige Modebloggerin hier die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, glaube ich durchaus auch, dass viele Frauen ein Problem damit haben, erfolgreich zu sein, gerade wenn es um finanziellen Erfolg geht oder um sonstwie messbare Ergebnisse. Zumindest in der biederen Mitte der Gesellschaft haben die meisten jetzt erwachsenen Frauen schließlich eine Erziehung genossen, die darauf aus ist, möglichst angepasst zu sein, in Konflikten aller Art die Wogen zu glätten und generell auf Kooperation und ein harmonisches Zusammenleben hin zu wirken.

Welche Frau hat als kleines Mädchen vor 20 Jahren beispielsweise schon Fußball gespielt und gehört: "Setz dich doch durch und bolz den Wichtel einfach um! Jawoll, sehr gut!"? Bestimmt einige, aber garantiert nicht die breite Masse der Damenschaft. Bescheidenheit, lieb sein, darauf achten, dass man gemocht wird und sich ja nicht zu viel auf die eigenen Leistungen einzubilden, damit sich das Gegenüber ja nicht schlecht fühlen muss, gehören meiner Erfahrung nach immer noch eher zu den Erziehungsgrundsätzen bei Mädchen als bei Buben. Und wenn man in irgendeiner, am Ende noch wirtschaftlich fassbaren, Form erfolgreich ist, besteht eben das Risiko, dass man nicht mehr "gemocht", sondern aus Neid oder einem Gefühl der Bedrohung heraus angefeindet wird.

Und wenn man diese Erziehung "genossen" hat, kann es daher durchaus vorkommen, dass man als erwachsene Frauensperson mit Erfolg nicht richtig umgehen kann, weil einem eine völlig unsinnige Vorstellung davon vermittelt wurde, was Erfolg bedeutet, und sich beispielsweise eher schuldig fühlt, weil jemand anders ja "traurig" sein könnte, den Job oder Auftrag nicht bekommen zu haben oder lieber im sozialen Sinne "erfolgreich" ist, sprich möglichst viele Likes und Followers sammelt, während jemand anders eher auf Euro und Cent aus ist denn darauf, möglichst beliebt zu sein.