Als Familienmitglied Geld für Einladung zum Essen geben?
Meine Freundin erzählte, dass sie jetzt einen Grillabend hatten, zu dem sie auch die Schwiegereltern eingeladen hätten. Sie würden die Schwiegereltern im Sommer öfter mal zum grillen einladen und einen netten Abend miteinander verbringen. Dafür kaufen dann meist meine Freundin und ihr Partner das Essen und die Getränke ein.
Sonst bringen die Schwiegereltern auch schon mal etwas zu Knabbern für später oder auch schon mal etwas Fleisch mit. Das findet meine Freundin in Ordnung, findet aber nicht, dass dies eigentlich nötig wäre. Nun war es aber wohl so, dass ihre Schwiegermutter dann meiner Freundin beim Abschied einen Geldschein in die Hand gedrückt hat. Sie meinte, dass meine Freundin das Geld nehmen sollte, weil sie schließlich das Fleisch gekauft, die Salate gemacht und auch die ganze Arbeit gehabt hätte. Meine Freundin meinte, dass sie das Geld jedoch gar nicht nehmen wollte. Sie würden die Schwiegereltern gerne mal einladen und es wäre ihr dann lieber, wenn diese mal eine Kleinigkeit mitbringen und dafür dann kein Geld geben würden. Ganz nehmen lassen es sich die Schwiegereltern, etwas zu den Grillabenden beizusteuern.
Findet ihr es in Ordnung, wenn euch ein Familienmitglied Geld für Essen geben würde, zu dem ihr eingeladen habt? Würdet ihr das Geld dann annehmen? Meint ihr, dass sich die Schwiegereltern ansonsten gekränkt fühlen, wenn man dies nicht annimmt? Wäre es euch da auch lieber, wenn sie das nächste Mal eine Kleinigkeit mitbringen, statt eben Geld zu geben?
Ich würde das auch nicht annehmen wollen und dementsprechend würde ich es auch ein bisschen befremdlich finden, wenn man Geld geben möchte. Immerhin ist man eingeladen und sollte dann höchstens ein bisschen Essen oder Getränke mitbringen, Geld finde ich da irgendwie unpassend. Ich würde das auch nicht annehmen, selbst wenn sie darauf bestehen, immerhin habe ich sie eingeladen und dann sollte man das auch kostenlos stattfinden lassen.
Das erinnert mich an ein Gespräch, das ich mal mit meiner Tante geführt habe. Damals hat meine Oma mir ab und zu Geld zugesteckt, was ich eigentlich gar nicht haben wollte und auch als unnötig empfunden habe. Ich habe es immer ablehnen wollen, wobei meine Tante das mitbekommen hat und mir gesagt hat, dass ich damit meine Oma kränken würde. Es würde ihr eine Freude machen, wenn sie mir Geld gibt und es wäre respektvoll, wenn ich das eben akzeptiere, mich bedanke und es eben auch annehme. Man wüsste nämlich nicht, wie lange sie noch zu leben hat und wenn ihr solche Kleinigkeiten schon Freude machen würden, dann soll man das ihr doch lassen.
Ich denke, hier wird es ähnlich gewichtet sein. Ich würde es auch nicht unbedingt toll finden, wenn ich von meiner Schwiegermutter plötzlich für einen gemeinsamen Abend "bezahlt" werden würde, aber wenn es die Frau glücklich macht, dann ist das eben so. Man kann das Geld ja in ein separates Sparschwein tun und dann eine Anschaffung davon bezuschussen, die auch dem Partner zu Gute kommt. Hier aber extra einen Streit vom Zaun zu brechen würde ich nicht machen. Das schafft doch nur Unfrieden und die Familienatmosphäre ist im Keller.
Ramones hat geschrieben:Ich würde das auch nicht annehmen, selbst wenn sie darauf bestehen, immerhin habe ich sie eingeladen und dann sollte man das auch kostenlos stattfinden lassen.
Ist dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass manche Menschen damit ein Problem haben alles kostenlos und umsonst in den Hintern gesteckt zu bekommen? Sie geben das Geld dann als einen Teil der Anerkennung oder damit die Kosten für den einzelnen nicht so hoch sind, beruhigen damit ihr Gewissen und Bedanken sich auf ihre ganz eigene Art damit für die Einladung. Dadurch das du das Geld dann nicht annehmen möchtest, trittst du direkt nochmals nach nur weil es in deine Vorstellung nicht passt und willst es allen anderen kostenlos aufzwingen? Da würde ich auch kein zweites Mal einer Einladung folgen, wenn man mich so behandelt und ich diese Schiene fahren würde.
Über den Tellerrand sehen kann sehr hilfreich sein und wenn man das Geld nicht für sich nehmen möchte und nicht zur Kostendeckung benutzen will, gibt es immer noch genug andere Verwendungsmöglichkeiten wie die Spardose vom Kind sie sich darüber freut. Anders läuft das hier ebenfalls nicht, denn in meinem Umfeld ist das durchaus häufiger so geläufig vor allem in der älteren Generationen. Jüngere Generationen bekommen dagegen den Hals nicht voll genug und selbst wenn es darum geht etwas mitzubringen, dann kommt am Ende nur das Minimalste oder das billigste, aber erwartet wird dann das ganz große Kino beim Essen.
Ja ich kenne das so und ich habe damit auch kein Problem diese Leute zu lassen wie sie sind und brauche sie auch nicht vor den Kopf stoßen wenn es ihnen wichtig ist und sie Geld geben möchten. Ich betone dabei schon, dass es nicht notwendig gewesen wäre und verweise darauf, wenn sie etwas geben möchten, dass sie das in die Spardose von meinem Sohn geben. Damit können alle Leben, sie sind ihr Geld los, konnten etwas geben, ich musste es nicht annehmen und mein Sohn freut sich über seine volle Spardose nach solchen Events. Aber ein wehren mit Händen und Füßen hätte nur zur Folge, dass niemand mehr kommen würde aus dieser Generation und unangebracht ist es ebenfalls andere zu ändern nur weil man selbst damit nichts anfangen kann. Stattdessen überlegt man sich eine Alternative mit der jeder Leben kann und gut ist.
Ich kann schon beide Seiten verstehen. Ich selbst würde mich auch damit unwohl fühlen, wenn man mir für einen netten Abend etwas Geld gibt. Schließlich hat man den Abend nicht geplant und arrangiert, um Geld dafür zu bekommen, sondern Zeit mit netten Menschen zu verbringen. Wenn ich selbst als Gast aber ständig irgendwo eingeladen wäre und mich noch nicht revanchieren konnte, würde ich auch ein schlechtes Gewissen bekommen. Geld würde mich meinen Gastgebern wohl nicht anbieten, um solche Diskussionen wie beschrieben zu vermeiden, aber unwohl fühlen würde ich mich trotzdem.
Ich kann hier auf jeden Fall auch beide Seiten verstehen. In so einem Moment würde es mir auch total komisch vorkommen, wenn ich jemanden zum Grillen einlade und derjenige mir dann Geld gibt, weil ich ja das Fleisch und die Salate gekauft habe. Aber in dem Fall war es ja wohl so, dass die Schwiegereltern immer etwas zum Essen beigesteuert haben, dieses mal aber nicht. So wollten sie eben mit dem Geld etwas beisteuern.
Ich finde ja auch, dass das nicht nötig ist, wenn ich jemanden einlade und das würde ich auch sagen. Aber wenn die Person darauf besteht, dann würde ich das Geld schon annehmen. Ich könnte es mir schon vorstellen, dass die Schwiegereltern sich gekränkt fühlen, wenn man das Geld nicht annimmt und das würde ich natürlich auch nicht wollen.
Ich würde da auch kein Geld annehmen wollen. Wenn ich jemanden zum Essen einlade, dann spreche ich die Einladung eben von mir aus aus und will, dass die andere Person bei mir isst, ohne Bedingungen zu stellen. Ich erwarte nicht, dass sich die Person an den Zutaten beteiligt, sonst irgendetwas mitbringt oder mir gar Geld gibt. Immerhin habe ich die Einladung dann ja ausgesprochen und es ist ja nicht so, dass sich die andere Person selbst zum Essen eingeladen hat.
Gerade bei Familienmitgliedern würde ich nie Geld annehmen wollen, auch wenn ich Hummer, Kaviar und Champagner auftischen würde. Es ist doch normal, dass man andere Personen mal bei sich essen lässt. Davon wird ja auch niemand pleite. Und gerade bei Familienmitgliedern ist es doch ein Geben und Nehmen, so dass sich das ja ohnehin wieder ausgleicht.
Wenn jemand zu einem Grillend Lebensmittel beisteuern will und dann beispielsweise einen Salat, einen Kuchen oder ein Baguette mitbringt, finde ich das ja ganz nett und ich würde mich auch darüber freuen, auch wenn ich das nicht von selbst aus einfordern würde. Geld geht für mich aber auf keinen Fall, egal wie wenig es ist.
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