Als Familie Hochzeit einfach ohne das Paar planen?

Die Mutter eines Bekannten von mir wünscht sich zu Weihnachten ein Enkelkind von ihm, wovon er so gar nicht begeistert ist. Er ist mit seiner Partnerin schon seit über 6 Jahren liiert und in den katholischen Kreisen, denen er entstammt, ist man wohl der Ansicht, dass eine Hochzeit und Nachwuchs schon längst überfällig wären.

Nun ist es so, dass die Mutter meines Bekannten schon dessen potentielle Schwiegereltern kennenlernen wollte um die Hochzeit zu planen und über die Geschenke zu sprechen wie sie selbst offen zugibt. Dabei ist ihr Sohn nicht mal verlobt und es ist noch gar nicht über das Thema Hochzeit gesprochen worden. Sie ist allerdings der Ansicht, dass man eine Hochzeit schon früh planen müsste, da ja teilweise schon ein Jahr vorher alle Locations, Fotografen, Caterer und dergleichen ausgebucht sind. In die Wege geleitet hat die Mutter noch gar nichts, sie hat es eben nur angesprochen.

Könnt ihr nachvollziehen, dass man schon anfangen möchte, die ganze Hochzeit eines Paares zu planen und zu organisieren ohne dass das Paar verlobt ist und eine Hochzeit überhaupt in Erwägung zieht? Findet ihr es schlimm, wenn man darüber spricht, aber noch nichts wirklich geplant hat? Wie würdet ihr in so einem Fall reagieren?

Hätten meine Eltern so eine Aktion gestartet, hätten sie erstmal eine Weile ohne mich auskommen müssen. Ich finde das absolut respektlos. Das Paar ist lange genug zusammen, so dass beide wissen sollten was sie wollen und was nicht. Was passiert denn, wenn da keine Schwangerschaft eintritt nach der Hochzeit? Ich finde das unglaublich bevormundend, was die Eltern oder speziell die Mutter sich da rausnimmt.

Ich würde meine Hochzeit immer selber planen wollen. Natürlich gibt es Kulturen, bei denen das nicht so ist, aber ich entstamme keiner dieser Kulturen und so habe ich alles selber geplant und natürlich wollte auch meine Mutter ihren Senf dazu geben, aber das habe ich nicht zugelassen. Immerhin sollte es ja uns gefallen und wir haben da total unterschiedliche Geschmäcker.

Wo sind wir denn hier? Ich komme mir eher vor beim Lesen, als wenn hier der Viehhandel ausgemacht wird und die Eltern die Vormundschaft für ihre Kinder haben, damit sie sie verheiraten können. Den Eltern ist schon klar, dass die Kinder das aus eigenem Antrieb machen müssen und auch alleine unterschreiben müssen ohne Beeinflussung von außen? Ansonsten ist die ganze Ehe die dort geschlossen wurde gar nicht rechtsgültig oder hofft man darauf, dass das schon klappt wenn man diese damit überrumpelt?

Das ganze Verhalten hier geht gar nicht und das die Eltern nur eine Zeitlang dann ohne mich auskommen müssten, ist auch zu wenig. Diese Eltern könnten sich hinterher ihr komplettes Leben lang sich um sich kümmern, ohne Kontakt und jedes weitere, wenn man mich so bevormundet. Auch wenn es ihr Wunsch ist nach einem Enkelkind, dann brauchen sie nicht ihre eigenen Kinder dazu zwingen eines zu Produzieren und in die Welt zu setzen und gleiche auch mit einer Ehe.

Ich habe nicht vor zu Heiraten und von daher ist es albern zu sagen, dass es mein Wunsch ist so etwas selbst zu planen. Sollte sich das mal ergeben dann wird das schlicht sein, auf das Amt rennen, Unterlagen einreichen und unterschreiben und mehr nicht. Da muss ich nichts planen, keine Feier machen und mir die Verwandtschaft noch auf den Hals holen die Unterhalten und Verköstigt werden möchte.

Nicht meine Welt, aber manch einer finde es toll mit Märchenhochzeit die perfekt selbst geplant werden muss und andere finden es gut wenn es andere machen und man sich mit dem Dreck nicht selbst befassen möchte. Was für ein Typ hier die Menschen sind, kann man nicht entnehmen aber in der Regel ist wohl kaum jemand begeistert, wenn das alles über den Kopf hinweg entschieden wird.

Auch wenn man noch nicht wirklich etwas in die Wege geleitet hat, finde ich das ziemlich respektlos. Auch wenn man in einer streng katholischen Familie aufgewachsen ist, müssten es die Eltern doch auch einsehen, dass es heutzutage eben nicht mehr so ist wie früher und dass es eben viele unverheiratete Paare gibt, die das auch genau so haben wollen.

Wenn ich so etwas mitbekommen würde, dass meine Eltern schon meine Hochzeit zusammen mit meinen Schwiegereltern planen, dann würde ich das absolut nicht gutheißen, sondern auch direkt sagen, dass das so gar nicht geht. Es muss doch einfach nur das Paar selber entscheiden, ob und wann die beiden heiraten wollen.

Wenn so etwas von dem Eltern vorgegeben wird, dann kann es doch nicht gutgehen. Das sorgt doch nur für einen Zwiespalt, wenn einer von den beiden dann vielleicht die Idee nicht schlecht findet und der andere aber absolut nicht. Das kann dann noch für Streit und eine Entfremdung sorgen und somit sollten die Eltern sich aus der Sache auch heraus halten.

Ich denke, die Familie muss damit rechnen, dass diese Aktion nach hinten losgeht. Du schreibst, dass laut allgemeiner Ansicht in seiner Familie schon zu viel Zeit ohne Trauschein und Nachwuchs vergangen ist, aber dass die Eltern einfach so eine Hochzeitsplanung in die Hand nehmen, egal ob nur mündlich oder durch handfeste Aktionen, wird da wohl nicht die Norm sein. Meine Eltern kämen niemals auf so eine Idee. Dass manche Eltern sich in das Thema einmischen wollen, ist wohl nicht so selten, wie man meinen sollte, aber wenn das Thema Hochzeit für das Paar noch nicht einmal im Raum steht, ist das ein unmögliches Verhalten.