Als Erwachsener Pendant zur Schultüte bekommen?

Wenn man eingeschult wird, bekommt man normalerweise eine Schultüte als Kind. Es existieren noch Fotos von mir, wie ich mit 6 Jahren meine Schultüte in der Hand trage und es ist in diesem Land einfach Tradition, zur Einschulung eine solche Schultüte zu besitzen oder zu bekommen.

Nun habe ich mich gefragt, ob es auch üblich wäre, dass man später als Erwachsener zu diversen Gelegenheiten ein Pendant zur Schultüte bekommt. So hat eine Freundin von mir vor kurzem eine Fortbildung angetreten, wobei sie da von ihren Mitmenschen auch eine Tüte, optisch einer Schultüte ähnlich, bekommen hat.

Findet ihr es albern, wenn man als Erwachsener ein Pendant zur Schultüte bekommt? Dies kann zu verschiedenen Gelegenheiten der Fall sein, wenn man eine Ausbildung oder ein Studium oder eben eine Fortbildung antritt. Was haltet ihr von so einer Idee? Findet ihr das kindisch und albern oder doch eher aufmerksam und positiv?

Als ich meinen ersten "richtigen" Job gekündigt habe, um an der Uni zu studieren, habe ich auch eine "Schultüte" bekommen. Meine Kollegen und Kolleginnen aus der Abteilung haben liebevoll gebastelt und auch ein paar Leckereien eingefüllt. Darüber habe ich mich schon gefreut. Das wäre zwar nicht nötig gewesen, aber irgendwo war es doch ganz nett, dass die Leute sich die Mühe gemacht haben.

Von daher hätte ich mich auf keinen Fall hingestellt und augenrollend darauf hingewiesen, wie groß und erwachsen ich doch schon sei und dass eine Schultüte eigentlich etwas für Kinder ist. Die Geste war nett und positiv gemeint, und man muss nicht immer alles bis ins Letzte hinterfragen, ob es albern, kindisch oder sonst irgendwie sozial nicht angepasst ist. Ich selber würde wohl eher nicht auf die Idee kommen, einem Erwachsenen eine Schultüte zu basteln, aber andere Leute haben da eben einen ausgeprägteren Spieltrieb.

So eine Zuckertüte ist doch immer eine schöne Sache über die man sich freut. Deswegen finde ich es auch durchaus schön, wenn man sie auch bei einem Antritt eines neuen Jobs oder dem Beginn der Ausbildung verschenkt. Natürlich keine riesengroße Zuckertüte, aber es gibt ja süße kleine Modelle, die auch einfarbig und nicht kindisch sind. Diese dann befüllt mit den Lieblingssüßigkeiten und der Start fällt leichter.

Ich habe als erwachsene Frau auch schon einmal eine Schultüte geschenkt bekommen, da ich auf eine schulische Ausbildung gemacht habe. In der Schultüte befand sich Lindt-Schokolade und ein schöner Stift zum Schreiben. Die Schultüte war nicht einmal halb so groß wie die Schultüten von den Erstklässlern. Ich fand diesen Scherz super und habe mich wahnsinnig über meine Schultüte gefreut.

Als scherzhaftes Geschenk und kleine Aufmerksamkeit eignet sich eine Art Schultüte natürlich auch für Erwachsene - gerade, wenn derjenige eine Ausbildung oder einen Job im pädagogischen Bereich antritt. Da ist die Schultüte als typische Anspielung eben ein nettes Symbol und erfüllt als Behälter und hübsche Verpackung für Süßigkeiten und andere Kleinigkeiten gleichzeitig auch einen nützlichen Zweck.

Aber auch unabhängig vom Bezug zur Schule finde ich, dass man so etwas durchaus mal verschenken kann. Optisch sieht es nun mal einfach etwas interessanter und spektakulärer aus, als wenn man einfaches Geschenkpapier oder ein Körbchen wählt, und inhaltlich kann man das Präsent ja an die Vorlieben und Eigenschaften des Beschenkten anpassen.

Nur, weil der erste Gedanke bei einer Schultüte meistens mit der Kindheit verbunden ist, ist das für mich kein Grund, als Erwachsener gänzlich Abstand davon zu nehmen. Wie bereits in multiplen anderen Threads hier ausdiskutiert wurde, müsste man ansonsten ab einem gewissen Alter ja auch auf Kinder-Schokolade, Kinderpunsch und ähnliche Dinge verzichten.