Als Erwachsener mit Wunschzettel Weihnachtswünsche zeigen
Ich habe heute nicht schlecht gestaunt, als eine Bekannte mir sagte, dass sie noch einen Wunschzettel schreiben muss. In der Familie ist es üblich einen Wunschzettel zu schreiben und den dann an alle Familienmitglieder weiter zu geben, damit dieser dann "abgearbeitet" werden kann. Sie hat die Wunschzettel ihrer erwachsenen Kinder schon und sie hat ihren bisher vergessen. Die Familienmitglieder sprechen sich dann wohl auch untereinander ab, was sie dann zu Weihnachten kaufen.
In einer anderen Familie ist es so, dass jeder der beschenkt werden soll einen Wunschzettel mit 2 Dingen ab gibt und sich dann freut, wenn er ein Teil des Wunschzettels bekommt.
Ich habe im Erwachsenenalter noch nie einen Wunschzettel geschrieben und habe mich auch über diesen Thread hier Was steht in diesem Jahr auf euren Wunschzetteln? ein wenig gewundert, dass anscheinend ja Wunschzettel im Erwachsenenalter gar nicht so selten sind. Wenn mich jemand fragt, was ich mir wünsche, dann sage ich, dass ich mir nichts wünsche. Wer mir eine Freude machen will, soll sich was einfallen lassen. Aber ich freue mich auch, wenn man sich trifft und wenn man einfach Zeit miteinander verbringt. Ich würde mir auch keinen öffentlichen Wunschzettel bei Amazon machen, weil ich dann schon ein blödes Gefühl hätte, dass man sich verpflichtet fühlt.
Ich würde mal sagen, dass es in jeder Familie verschiedene Traditionen gibt. Wenn man auch noch als Erwachsener einen Wunschzettel schreibt und diesen dann in seiner Familie weitergibt, finde ich das persönlich auch okay. So schenkt man sich gegenseitig wenigsten Sachen, die der andere wirklich gebrauchen kann.
Oft kauft man dann auf den letzten Drücker irgendetwas, was dann beim Beschenkten nur herumsteht oder es ihm am Ende gar nicht gefällt. Auch das Allzweckgeschenk "Gutschein" finde ich ziemlich unpersönlich. Außerdem ist das mit dem Wert immer so eine undankbare Sache. Niedrige Beträge wirken geizig und jedem in der Familie einen Gutschein von über 100 Euro zu schenken geht ziemlich ins Geld und steht finde ich nicht für den Zweck. Man freut sich über ein Buch im Wert von 10 Euro mehr als wenn man bloß einen 10 Euro Gutschein bekommt.
Der einzige Nachteil vom Wunschzettel finde ich ist, dass man eben zu Weihnachten nicht mehr wirklich überrascht ist, was sich die anderen für einen so einfallen lassen haben. Dafür bleibt einem das Umtauschen erspart. Beide Varianten haben hier ganz klar ihre Vor- und Nachteile.
Du weißt doch gar nicht warum ich einen Wunschzettel für meine Familie hatte und kannst meine Situation überhaupt nicht mit deiner vergleichen. "Ich wünsche mir nichts" funktioniert nicht, weil es nicht dazu führt, dass ich nichts bekomme sondern irgendwas, das ich nicht brauche. Ich hätte kein Problem damit wenn mir jemand nichts schenkt oder einfach eine Flasche Wein, ein Stück Seife oder irgendwas anderes, das man aufbrauchen kann, aber so läuft das eben nicht. Gutscheine oder Geld werden abgelehnt als Geschenke.
Der Wunschzettel war ein Kompromiss und übrigens nicht meine Idee. Und nein, dadurch wird niemand zu irgendwas verpflichtet. Ein "blödes Gefühl" hätte ich wenn ich nicht gesagt hätte, was ich mir wünsche, und dann irgendwas sehr teures bekomme, das ich nie benutze.
Man kann sich die Überraschung wenigstens teilweise bewahren indem man einen großen Wunschzettel erstellt, bei dem es unmöglich ist sich alles zu merken und alles geschenkt zu bekommen. Alleine die Bücher, die noch auf meiner to do Liste stehen liegen im dreistelligen Bereich, ich fand es immer spannend zu sehen was für ein Buch sich jemand für mich ausgesucht hat.
Für Leute, die mir tatsächlich nichts schenken wenn ich nichts möchte oder mit denen ich nur Kleinigkeiten austausche gibt es übrigens keinen Wunschzettel.
In meiner Familie ist es zumindest bei mir und meinen Eltern auch so, dass wir uns einen kleinen Wunschzettel machen und den dann abgeben. So wissen die anderen, was man sich wünscht und was sie dann kaufen können. Bei uns ist es einfach so, dass wir uns zumindest eine Kleinigkeit immer schenken, also wäre es auch keine Alternative, wenn ich dann sagen würde, dass ich mir nichts wünsche.
So verkehrt finde ich das mit dem Wunschzettel auch gar nicht, da ich selber auch oft ohne eine Idee bin, was ich verschenken kann. Wenn ich dann einen Wunschzettel habe, dann brauche ich mir diese Gedanken nicht mehr zu machen und laufe auch nicht Gefahr, dass ich etwas schenke, was nicht so gut ankommt.
Der Klassiker ist wohl unter Erwachsenen wirklich der Wunschzettel von Amazon. Das kann man sicherlich machen bevor man immer nur Schrott geschenkt bekommt. Allerdings kenne ich es so gar nicht, dass man sich gegenseitig Wunschzettel in die Hand drückt, wobei ich das nun auch nicht so schlimm finde. Immerhin bekommt man dann auch das, was man sich gewünscht hat. Wir machen das bei uns beides nicht und hoffen wohl einfach, dass wir richtig liegen, wobei man sich bei uns in der Familie nur im aller engsten Kreis, also nur Eltern und Geschwister etwas schenkt.
Ich muss auch sagen, dass ich lediglich einen Wunschzettel bei Amazon habe. Allerdings schicke ich den an niemanden und nutze den nur für mich, um mir eben Artikel zu merken. In meinem Umfeld kenne ich eigentlich auch sonst niemanden, der als Erwachsener noch seine Weihnachtswünsche auf einen Zettel schreibt. Aber wenn das in manchen Familien Tradition ist, ist das doch in Ordnung. Es ist sicherlich nett, wenn man da einen Brauch hat. Wir machen es seit einigen Jahren so, dass wir uns untereinander in der Familie zu Weihnachten nichts schenken. Wir sind auch glücklich, wenn wir dann einfach zusammen essen und ein bisschen Zeit miteinander verbringen können.
Dieses Jahr haben mein Partner und ich tatsächlich zum ersten Mal Wunschzettel ausgetauscht. Das macht es einfach deutlich leichter, etwas zu finden, was der andere wirklich haben will und worüber er sich wirklich freuen könnte. Es bringt ja nichts, etwas zu kaufen, wenn man selbst keine Ideen hat und dann zu riskieren, dass der andere das so gar nicht gebrauchen kann oder sich nicht wirklich darüber freut. Da finde ich die Idee mit den Wunschzetteln deutlich sinnvoller, wobei es bei uns aber nur so ist, dass wir diese eben nur gegenseitig austauschen. Andere Leute bekommen keine Wunschzettel von uns.
Mein Partner und ich haben es so gemacht, dass wir jeweils wirklich extrem viele Wünsche angeschrieben haben, bei mir müssten es an die 100 Stück sein. Darunter sind sehr viele Buchtitel, aber auch andere Sachen, mit denen ich schon seit Jahren liebäugle. Natürlich soll mein Partner mir auf keinen Fall alles davon kaufen, sondern nur eine Sache davon oder ein paar wenige. Aber zum einen hat er so natürlich mehr als genug Vorschläge und kann sich selbst aussuchen, was davon er mir schenken will und zum anderen ist die Überraschung für mich dann umso größer.
Ich habe dann keine Ahnung, was davon er für mich aussucht und werde zu Weihnachten dadurch trotzdem überrascht. Dennoch werde ich etwas bekommen, was ich sicher haben will und worüber ich mich auch sicher freuen würde. Ich finde das wirklich ideal und praktisch, zumal man die Liste dann ja auch noch für Geburtstage und andere Anlässe weiter verwenden kann.
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