Als Erwachsener Laubbäume nicht mehr bestimmen können?

vom 28.03.2017, 16:22 Uhr

Ich wohne in einem relativ grünen Umfeld und neulich fiel mir mal verstärkt auf, dass ich viele Bäume überhaupt nicht mehr richtig zuordnen oder bestimmen kann. Maximal könnte ich noch eine klassische Eiche erkennen oder vielleicht auch eine Linde, aber dann hört es schon bald auf. Als ich mich in meinem Umfeld mal so umgehört habe, merkte ich, dass ich damit nicht alleine bin.

Eigentlich war niemand, völlig unabhängig vom Bildungsgrad oder der Vorbildung in der Lage, die Bäume halbwegs sicher erkennen zu können. Dabei hat man das in der Grundschule ja mal alles gelernt. Ich muss sagen, dass ich das selbst ziemlich nervig finde, dort so große Wissenslücken zu haben, es ist ja schon fast peinlich und ich beneide jeden, der da einen sicheren Blick und ein gutes Wissen hat.

Seid ihr in der Lage, die Bäume einigermaßen sicher erkennen und bestimmen zu können? Oder habt ihr auch größere Wissenslücken? Ist euch das eher egal oder findet ihr es auch schade, soviel Wissen verloren zu haben? Möglicherweise seid ihr auch naturverbunden und kennt euch gut aus und könnt gar nicht verstehen, wie man solch elementares Wissen um die Natur gar nicht mehr haben kann? Oder ist euch das so oder so egal und Grünzeug ist eben Grünzeug?

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



In der Schule, musste ich in der 8. Klasse Blätter und Früchte von allen möglichen Bäumen sammeln, trocknen, in ein Heft kleben und beschriften. Wir waren in Bio ständig draußen und haben die Bäume anhand von Blättern, Rinden und Früchten bestimmt. Inzwischen erkenne ich Birken und Eichen, dann hört es auch schon fast wieder auf.

Ich finde es sehr schade, dass dieses Wissen verloren geht. Allerdings ist es auch kein Wunder, wenn man sich nicht ständig damit beschäftigt. Ich würde gerne mehr Bäume bestimmen können, habe aber ehrlich gesagt nicht so wirklich viel Lust, mich damit zu beschäftigen, also wird mir diese Wissenslücke wohl erhalten bleiben. Liegt aber einzig und alleine an meiner Faulheit und weil ich weiß, dass ich auch ohne dieses Wissen gut durchs Leben kommen werde. :lol:

» Eule90 » Beiträge: 64 » Talkpoints: 21,56 »


Mir ging es auch so, dass ich das in der Schule alles mal irgendwann sammeln musste, getrocknet habe und aufkleben musste, aber mittlerweile weiß ich nicht mehr von allen Bäumen was was ist, durchaus aber von den meisten. Meine Eltern wohnen in einem sehr waldreichen Gebiet und daher kann man sich das schon nochmal gut ins Gedächtnis rufen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es geht noch so halbwegs. Eiche, Buche, Kastanie, Hasel, Birke, Eschen, Platanen, Ahorn und noch einige mehr gehen. Allerdings hört es dann auch auf. Ich habe das lange vor der Schule gelernt und es ist hängen geblieben. Wirklich interessant fand ich es nie. Aber wenn man über Jahre Weißdorn, Rotdorn und so weiter hört und sieht, dann prägt sich das ein. Pilze gehen auch recht gut.

» cooper75 » Beiträge: 13375 » Talkpoints: 509,11 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Verbena hat geschrieben:Eigentlich war niemand, völlig unabhängig vom Bildungsgrad oder der Vorbildung in der Lage, die Bäume halbwegs sicher erkennen zu können. Dabei hat man das in der Grundschule ja mal alles gelernt.

Ich wüsste nicht, was das mit der Grundschule zu tun hat. Also ich habe in der Grundschule nichts dergleichen lernen müssen, wir haben eher andere Sachen gemacht wie Bücher lesen und besprechen wie beispielsweise "Die kleine Hexe" oder "Das kleine Gespenst". Auch an "Wuschelbär" von Irina Korschunow erinnere ich mich noch. Über Natur oder Pflanzen haben wir aber nie gesprochen, nicht mal ansatzweise, daher ist es für mich auch nicht selbstverständlich, dass man das ausgerechnet in der Grundschule lernt. Auch über Tiere wurde da nicht gesprochen.

Da ich als Kind sehr gerne und sehr viel gelesen habe, habe ich eben auch Naturbücher verschlungen, sodass ich automatisch etwas über die Flora und Fauna gelernt habe, was noch unterstützt worden ist dadurch, dass ich eben viel draußen gespielt habe. Das hatte aber mit der Schule nichts zu tun.

Sicher verliert man einiges Wissen auch wieder, gerade wenn man es nicht aktiv nutzt und es quasi im Hinterstübchen vor sich hin vegetiert. Dennoch kann man sein Wissen ja wieder auffrischen. So hatte ich damals an der Uni einen Kurs über botanische Bestimmungsübungen, wo wir häufiger in die Natur mussten, der Dozent irgendwelche Pflanzen gesammelt haben und wir dann eben an Hand von entsprechenden Büchern bestimmen mussten, welche Pflanze das jetzt sein soll. Es wurde auch eine Klausur darüber geschrieben und der Kurs ging ein ganzes Semester lang.

Das hat sich bei mir dann auch eingeprägt. Es gibt zwar Sachen, die habe ich wieder vergessen, aber inzwischen ist es so, dass ich bei vielen Pflanzen eben noch weiß, was das ist. Teilweise schießt mir dann sogar der lateinische Begriff dafür durch den Kopf, auch wenn ich dieses Wissen nicht aktiv brauche.:lol:

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin dazu noch in der Lage und mal ehrlich, in der Schule wurde darüber nur kurz gesprochen, dann ein paar Blätter, Samen und Nüsse ins Heftchen geklebt welches benotet wurde und dann war das Thema auch schon wieder vorbei. Dass jemand damals jeden Baum eindeutig bestimmen könnte, glaube ich bis heute nicht wenn man sich nie selbst damit befasst hat und weiter in die Materie eingefleischt.

Ich bin nun kein Naturfreak, aber für mich ist das Wissen Bestandteil meiner Grundausbildung und Einzelkämpferausbildung gewesen. Denn dann kann so etwas durchaus Überlebenswichtig sein und diese Informationen wurden einem in den Kopf geprügelt, dass man diese auch im Halbschlaf um 4 Uhr morgens beten kann. Dazu gehört aber nicht nur das Grünzeug oder Bäume, auch Pilze, Beeren und Co sind seither so geläufig, dass ich das wohl erst mit Demenz wieder vergessen werde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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