Als Erwachsener gesundes Essen völlig verweigern?

vom 11.09.2015, 22:38 Uhr

Ich habe eine Bekannte, welche wirklich sehr schlank ist und eine tolle Figur hat. Das könnte man gar nicht meinen, da sie sich wirklich extrem ungesund ernährt. Sie behauptet selbst von sich, Obst und Gemüse zu hassen, so dass sie so etwas auch nicht isst. Stattdessen ernährt sie sich eigentlich nur von Süßigkeiten und Fastfood. Da sich das bisher nicht auf ihre Gesundheit ausgewirkt hat, hat sie auch nicht vor, etwas daran zu ändern.

Könnt ihr es nachvollziehen, wie man als Erwachsener gesundes Essen völlig verweigern kann und sich lieber nur von Fastfood und Süßigkeiten ernährt? Kann das auf Dauer gut gehen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es kommt eben auf das Sättigungsgefühl an wie ich finde. Ich bin zum Beispiel auch ein Mensch, der von Obst und Gemüse gar nicht wirklich satt wird, sondern davon Hunger bekommt. Chronischer Hunger ist kein gutes Gefühl, glaub mir. Da kann ich verstehen, dass manche Menschen dann eben auf solche Nahrungsmittel verzichten wollen, weil sie das Gefühl nicht mögen.

Da ich aber keine Mangelerscheinungen riskieren möchte, kombiniere ich die Sachen eben so, dass sie satt machen. So mische ich beispielsweise Obst wie Apfel und/ oder Banane ins Müsli zusammen mit Joghurt oder Quark. Oder ich esse Obst zum Nachtisch, wenn ich eh schon satt bin. Gemüse wie beispielsweise in Streifen geschnittene Gurke oder Karotten dippe ich gerne in Kräuterquark, wobei ich davon auch schon satt werde durch das Milchprodukt eben.

Beim Kochen verwende ich sehr viel Gemüse, wobei ich das dann eben so kombiniere, dass ich auch davon satt werde. Ich kann schon verstehen wie gesagt, dass man auf Produkte verzichtet, von denen man nicht satt wird, aber unvernünftig finde ich das trotzdem.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ob so ein Fehlverhalten auf Dauer gut gehen kann, hängt ganz und allein vom Körper und dem System der einzelnen Personen ab. Während die einen Menschen ohne Weiteres fünf Mal oder öfters in der Woche zu einer der bekannten Fast Food-Ketten gehen können, ohne wirklich zuzunehmen, ist das bei anderen Menschen nicht der Fall. Je nachdem, wie gut oder schlecht der Stoffwechsel funktioniert, gibt es hier gravierende Unterschiede.

Aber nur, weil eine Person in der Gegenwart noch keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen aufgrund dieses Essverhaltens erlitten hat, bedeutet dies ganz und gar nicht, dass es dazu in der Zukunft nicht kommen kann. Der Körper ist wahnsinnig sensibel und merkt sich genau, was ihm während der Mahlzeiten zugeführt wird.

Es kann daher durchaus passieren, dass sich entsprechende Folgeerkrankungen einer fehlerhaften Ernährung erst einige Jahre später zeigen. Dass diese Erkrankungen dann allerdings kann Kinderspiel sind, zeigt sich an den steigenden Zahlen von Diabetikern. Deren Erkrankung ist in den meisten Fällen auch durch eine fehlerhafte oder mangelhafte Ernährung entstanden und hat nicht immer mit den entsprechenden Gendefekten zu tun.

Während es also in einigen Fällen gut gehen kann, so gar nicht auf seine Ernährung zu achten und seinem Körper absichtlich zu schaden, gibt es ebenso viele oder mehr Fälle, in denen es nicht gut geht. Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, meinen Körper und meine Gesundheit derart zu missachten. Der Körper ist ein Tempel, wie ich finde, und entsprechend sollte man ihn auch behandeln.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Meiner Erfahrung nach kann man mit seiner Ernährung praktisch Schindluder treiben, soviel man will, solange man noch jung genug ist. Wenn alle Teile noch gut genug funktionieren, stecken sie auch noch ziemlich viel Missbrauch weg. Aber der natürliche Abnutzungsvorgang lässt sich nun mal nicht aufhalten, und man muss schon sehr großes Glück haben, um sich in späteren Jahren dann nicht mit den üblichen Wohlstands-Zipperlein von Arterienverkalkung über Diabetes bis Gicht herum ärgern zu müssen. Aber normal für junge Menschen ist eben auch, dass sie sich noch nicht um die Zukunft scheren.

Persönlich finde ich auch, dass man endlich damit aufhören sollte, eine schlanke Figur mit einer gesundheitsfördernden Lebensweise gleich zu setzen. Prinzipiell ist es natürlich besser, nicht allzu übergewichtig zu sein, aber viele Leute sind meiner Ansicht nach vor allem deswegen schlank, weil sie rauchen und sich von geringen Mengen Junk Food ernähren. Ihre Blutwerte sprechen wahrscheinlich eine ganz andere Sprache als ihre Kleidergröße.

Davon abgesehen bin ich jedoch der Meinung, dass man als erwachsener Mensch essen kann und darf, was man will. Letzten Endes sind Außenstehende ja nicht davon betroffen, ob jemand brav sein Gemüse aufisst oder sich lieber ungesund ernährt. Ich finde lediglich, dass man seinen potenziellen Kindern ein gutes Beispiel geben und ihnen zuliebe möglichst lange und gesund leben sollte, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Zudem lebe ich mittlerweile auch schon lange genug um festzustellen, dass gerade die Zeitgenossen, die auch noch als junge Erwachsene keine Selleriestange in ihre Nähe gelassen haben, spätestens nach den ersten "Warnschüssen" von medizinischer Seite her das Ruder herumreißen und sich voll und ganz dem Vollkorn-Lifestyle hingeben.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit ist nicht so einfach, wie sich das manche immer vorstellen. Wer Obst und Gemüse in rauen Mengen isst, muss nicht gesünder leben als jemand, der das nicht tut. Bluthochdruck bekommt man nicht von zu viel Fastfood - Diabetes genauso wenig. Das hängt eher mit Übergewicht zusammen, weil dann der Körper bestimmte Hormone in höherem Maße produziert. Fett im Körper macht die Bauchspeicheldrüse unempfindlicher und nicht Fett im Essen. Wer also trotz scheinbar ungesunder Ernährung schlank ist, der muss auch keine Angst vor Diabetes haben, insofern es da in der Familie keine gehäuften Fälle gibt.

Zudem wird man auch dann, wenn man kein Obst ist, keinen Vitaminmangel bekommen, weil Vitamine in so ziemlich allem drin sind. Auch in Ei, Ketchup, Saft, ganz normalem Joghurt und Milch usw. sind Vitamine. Man müsste sich schon extrem einseitig ernähren, um einen Vitaminmangel zu bekommen. Da braucht es keine Ernährung, die nur aus Vollkorn besteht, wenn man Vitamine aufnehmen will. Aber das wollen natürlich manche, die sich betont über-vorsichtig ernähren, nicht hören.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann das nicht nachvollziehen und finde es auch alles andere als gut. Ehrlich gesagt würde ich mir dann auch Sorgen um die Gesundheit der Frau machen. Ich meine es sind ja eigentlich keine Vitamine und so vorhanden, wenn man immer nur Fertignahrung isst und da muss man sich dann auf Dauer schon Sorgen machen. Wobei das sicherlich auch an der Erziehung durch die Eltern kommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mal vom gesundheitlichen Aspekt abgesehen, finde ich eine solche Haltung einfach kindisch und ... ja, unkultiviert. Wie kann man denn komplett Obst und Gemüse ablehnen? Man muss sich mal überlegen, wie viele verschiedene Sorten es gibt und wie viele Gerichte mit dieser Ablehnung unmöglich werden. Das ist einfach kindisch und trotzig.

Vor kurzem habe ich mich mit jemanden unterhalten, der nur Spezi trinkt. Wasser bekäme er nicht runter. Das kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen. Der menschliche Körper besteht zu einem Großteil aus Wasser. Wasser ist genau, was er braucht. Was ist denn dann los, wenn man das nicht runterbekommt? Das ist doch unnatürlich.

Letztlich hört sich das für mich einfach total kindisch an. Genauso wie Leute, die noch nie ein Buch gelesen haben oder alle Filme mit Untertiteln scheiße finden. Die Bandbreite ist einfach viel zu groß, als dass man das alles rundherum ablehnen kann. So handeln nur Kinder.

Und ich muss an diese dumme, dumme Person aus Frauentausch denken. "Bio ist für mich Abfall." Ja, und dann nicht mal "Territorium" lesen können. Es tut immer wieder weh.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Warum ist es kindisch, wenn jemand gewissen Lebensmitteln nichts abgewinnen kann? Ich trinke beispielsweise auch kein Wasser, weil ich davon grundsätzlich Durst bekomme. Das ist ein wirklich unangenehmes Gefühl, dass auch nicht nachlässt, wenn ich mehr trinke.

Das heißt jetzt nicht, dass es Softdrinks sein müssen. Kaffee, Früchtetee, Wasser mit Zitrone, Minze oder Waldmeister und sehr dünne Schorlen erfüllen bei mir ihren Zweck sehr gut. Ist es kindisch, dass ich auf mein Wohlbefinden achte? Wäre es erwachsener sich permanent unwohl zu fühlen?

Ebenso mache ich einen Bogen um das meiste Gemüse. Ich mag der Gerbstoffe und die ätherischen Öle nicht. Bei Obst vertrage ich die Säure nur schlecht, außerdem habe ich zig Kreuzallergien. Ist das kindisch? Ein wenig Leber ersetzt die Vitamine problemlos.

Schweineleber entspricht beim Vitamin C der Grapefruit, Ananas und Kalbsbries tun sich auch nichts. Aufgewachsen bin ich ohne Milchprodukte, trotzdem habe ich keinen Kalziummangel erlitten. Ich esse zwar kaum Fertigprodukte. Insgesamt ist der Anteil an Obst und Gemüse hoch.

Aber es fehlt die große Abwechslung, denn ich beschränke mich auf wenige Sorten und saisonal herrscht regelmäßig Flaute. Das ist nach den Empfehlungen keine gesunde Ernährung. Allerdings schadet sie auch nicht. Ist das jetzt kindisch?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Vor kurzem habe ich mich mit jemanden unterhalten, der nur Spezi trinkt. Wasser bekäme er nicht runter. Das kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen. Der menschliche Körper besteht zu einem Großteil aus Wasser. Wasser ist genau, was er braucht. Was ist denn dann los, wenn man das nicht runterbekommt? Das ist doch unnatürlich.

Dieses Urteil finde ich jetzt doch sehr übertrieben. Nur weil Wasser in den Zellen des Körpers ist, heißt das ja nicht, dass man pures Wasser gerne trinken muss. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Wenn der Körper den Wasserhaushalt auffüllen möchte, dann hat man Durst auf eine Flüssigkeit, aber das kann alles Mögliche sein. Ich bekomme auch kein Wasser runter, weil ich irgendwie einen Geschmack im Mund brauche, sonst ekelt mich das. Geschmacklose Dinge herunterzuschlucken ist halt nicht jedermanns Sache.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


cooper75 hat geschrieben: Ist das jetzt kindisch?

Nein. Du hast aber auch ganz andere Gründe aufgeführt, und Ausnahmen, als es im Eröffungsbeitrag erwähnt wurde. Da war einfach nur von "ich hasse Obst und Gemüse" die Rede. Wie ein kleines Kind.

Was allerdings ein bisschen kindisch von dir ist, ist wie du Posts immer auf dich beziehst. Es ging überhaupt nicht um dich. Deine Situation ist eine ganz andere. Ich habe es beispielsweise nie kindisch genannt, wenn man Kreuzallergien hat. Gib doch einfach deine Meinung ab, ohne meine zu zerpflücken, die nie dir galt.

Ich bekomme auch kein Wasser runter, weil ich irgendwie einen Geschmack im Mund brauche, sonst ekelt mich das.

Ich kann trotzdem nicht verstehen, wie man etwas eklig finden kann, dessen Fehlen von Geschmack man bemängelt. Das ist kein Urteil. Ich finde es einfach seltsam. Es gibt doch nichts natürlicheres als Luft und Wasser. Dass es nicht spannend ist, okay. Aber wenn man sich davor ekelt, finde ich das komisch. Kann ich halt nicht nachvollziehen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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