Als Erwachsener gesundes Essen völlig verweigern?
Von mir könnte aber die Aussage Obst und Gemüse zu hassen ebenfalls stammen. Denn im Alltag ist es ziemlich schwierig, diese Dinge zu meiden. Außerdem erklären dir ständig irgendwelche selbsternannten Experten, dass man auf keinen Fall so leben kann.
Und wenn Wasser für dich nach nichts schmeckt, dann ist das sicherlich ok und verbreitet. Aber das geht nicht jedem so. Für mich aber hat Wasser einen sehr ausgeprägten Geschmack. Unser aktuelles Leitungswasser ist beispielsweise absolut ekelig.
Es schmeckt durch einen sehr hohen Gehalt an Eisen sehr metallisch. Hier sorgt ein tropfender Wasserhahn aber auch für Rostflecken und in Wassertanks von Kaffeemaschinen und ähnlichem bilden sich innerhalb eines Tages rostige Ablagerungen.
Außerdem ist unser Wasser stark gechlort. Das fällt schon auf. Mich erinnert das immer an das Leitungswasser in Dublin. Da kauft man aus Sicherheitsgründen auch lieber die Kanister mit 5 Litern aus dem Supermarkt. Bleileitungen und regelmäßig Bakterien im Wasser sind Deutschland mittlerweile eher weniger ein Problem.
Bei Mineralwasser ist es bei mir ähnlich. Zwei Mineralbrunnen haben für mich leckeres Wasser. Da ist auch der Durst nicht so groß. Diese Wasser scheinen für mich optimal zusammengesetzt zu sein. Allerdings sind die hier schwer zu bekommen, obwohl die eine Quelle regional ist und die andere zumindest noch im gleichen Bundesland liegt.
Also nutze ich unser Leitungswasser. Das gilt zumindest seit das mit PFT verseuchte Wasserwerk vom Netz genommen worden ist. Aber wegen des schlechten Geschmacks modifiziere ich das Wasser eben. Denn ekeln muss sich niemand vor seinen Getränken.
Ich kann Zitronengras da sehr gut verstehen. Die meisten Leitungswasser und Mineralwasser empfinde ich im Geschmack als sehr unangenehm. Buchen im Odenwald hat für mich tolles Wasser. Meist sorgen die enthaltenen Spurenelemente für einen für mich schlechten Geschmack.
Besonders die teuren Marken, die vielen schmecken, finde ich grausam. Fachinger, Gerolsteiner, Appolinaris, Volvic oder San Pellegrino rühre ich freiwillig nicht an. Natriumarme Sorten schmecken für mich nach Käsefüßen und verstärken meinen Durst extrem.
Ich finde es aber grundsätzlich komisch, wenn man behauptet, dass einem kein einziges Gemüse und kein einziges Obst schmeckt. Man muss sich nicht kiloweise das Gemüse in den Kopf pressen, aber selbst wenn man Zucchini, Kürbis und Aubergine verschmäht, da findet man vielleicht gefallen an der typischen Zusammensetzung von Buttergemüse.
In irgendeiner Form wird man Gemüse mögen. Wer es nicht knackig mag und dem Biss nichts abgewinnen kann, der mampft halt weichgekochtes Gemüse. Das gleiche gilt für Obst. Ich mag Melonen nicht besonders gerne, aber was hat das mit Äpfeln, Bananen oder Beeren zu tun? Die schmecken ganz anders. Ich kann mir nicht vorstellen, jemanden überhaupt kein einziges gesundes Lebensmittel schmeckt.
Vielleicht bin ich als ziemlicher Allesesser auf dem Gebiet von Obst und Gemüse und großer Liebhaber dieser Nahrungsmittel etwas voreingenommen, aber auch ich habe nicht wirklich Verständnis dafür, wenn jemand jegliche gesunden Lebensmittel allein aus dem Grund, dass sie als gesund gelten, ablehnt.
Man kennt den Spruch "Medizin, die hilft, schmeckt nicht", und scheinbar wird das Prinzip von einigen Menschen umgedeutet zu "Essen, das gesund ist, schmeckt nicht". Was mich daran am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass viele sich nicht einmal die Mühe machen, etwas zu probieren, sondern von vornherein behaupten, dass es scheußlich wäre. Manch andere haben vielleicht einmal eine schlechte Erfahrung mit einer Zutat gemacht und verweigern sich dieser seitdem komplett, obwohl man eine Menge an Obst und Gemüse auch auf völlig unterschiedliche Arten und Weisen und mit entsprechend ganz unabhängigen geschmacklichen Endergebnissen zubereiten kann. Aber dazu gehört eben eine gewisse Offenheit und Neugier, und die fehlt leider oftmals völlig.
Das beste Beispiel ist ein Bekannter von mir, dessen Vater in Sachen Essen sehr auf seiner Männlichkeit beharrt und bei dem eine Mahlzeit nur vollwertig ist, wenn sie möglichst viel Fleisch und Kohlenhydrate und kaum bis gar kein Gemüse enthält. Alles, was grün ist, kommt bei ihm sowieso nie auf den Tisch, und das höchste der Gefühle sind ein paar Zwiebeln, Pilze und Paprikastreifen - aber auch nur in einem Gulasch mit ordentlicher Fleischbeilage.
Mein Bekannter hat durch Modelllernen die Ansicht adaptiert, dass Gemüse ekelhaft ist, und Dinge wie diverse Kohlsorten, Brokkoli und Auberginen hat er zwar nie im Leben gegessen, weiß aber auf magische Weise ganz genau, dass er sie ohnehin hassen würde. Wenn er zu Besuch ist, muss ich meine Kochgewohnheiten wirklich kontrollieren, denn bei mir landet zu jedem Essen irgendein Gemüse mit auf dem Teller, und einen Salat gibt es häufig auch dazu, wenn ich alleine oder mit meinem Freund esse. Daher bin ich diese Ablehnung gar nicht gewohnt und finde es teilweise sehr befremdlich.
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