Als Elternteil dem anderen alles über Kind erzählen?

vom 13.06.2017, 07:24 Uhr

Eine Freundin hatte ihrer Mutter etwas im Vertrauen erzählt, dass ansonsten niemand erfahren sollte und hatte auch extra darum gebeten, dass die Mutter eben stillschweigen bewahrt und es niemandem weiter sagen würde.

Allerdings stellte sich dann wohl heraus, dass ihre Mutter alles ihrem Vater erzählt hatte. Sie meinte, dass er schließlich der Vater meines Freundin sei und sie ihm dann so etwas doch erzählen müsste. Es wäre ja blöd, wenn es doch irgendwann heraus kommen würde und der Vater dann von nichts gewusst hätte. Das würde diesen dann sicherlich kränken.

Meine Freundin sieht das jedoch anders und ist wütend auf ihre Mutter. Sie dachte, dass es auch Dinge gäbe, die sie nur ihrer Mutter alleine anvertrauen könnte, ohne dass diese das dem Vater oder sonst wem erzählen würde. Sie meint nun, dass sie ihrer Mutter sicherlich nichts mehr erzählen würde, wenn diese es ja doch nicht für sich behalten würde.

Findet ihr es durchaus normal, dass ein Elternteil dem anderen etwas über das eigene Kind erzählt, auch wenn dies darum gebeten hatte, dass es niemand sonst erfahren soll? Wärt ihr da an Stelle meiner Freundin auch sauer und enttäuscht? Oder meint ihr, dass man als Elternteile immer alles über das Kind wissen und sich gegenseitig sagen sollte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn jemand zu mir sagt, dass ich es nicht weitersagen soll, dann mache ich das auch nicht. Sollte das mein Sohn später zu mir sagen, dann geht es auch seinen Vater nichts an und ich werde nichts weitersagen, einfach weil man das respektieren muss und wenn er es ihm dann auch erzählt ist es in Ordnung, aber das soll mein Sohn selber entscheiden.

Wenn die Mutter in dem Fall alles weitererzählt, weil es sich um das gemeinsame Kind handelt, finde ich das schon respektlos dem Kind gegenüber, weil man es und seinen Willen einfach ignoriert und nicht für ernst nimmt. So etwas führt dann auch dazu, dass das Kind nichts mehr erzählen wird und das ist doch schade, wenn man vorher ein gutes Verhältnis hatte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Was hast das mit Elternteil zu tun? Denn wenn diese Dame nichts für sich behalten kann und alles direkt dem nächsten ans Ohr stecken muss damit dieser informiert ist, dann kann man sich das immer schön zurecht legen, dass diese und jene Person doch davon wissen mussten. Einfach nur eine Tratschtante die nichts für sich behalten kann, mehr ist das hier nicht und mit dem Elternsein und Elternteil hat das absolut nichts zu tun. Es ist eine negative Charaktereigenschaft wenn jemand nichts für sich behalten kann, auch wenn er vorher darauf hingewiesen wurde und da braucht man es sich nicht hinterher schön reden oder sich Rechtfertigen.

So etwas hat grundsätzlich nichts verloren, sei es nun wenn das eigene Kind einem etwas im Vertrauen erzählt oder auch die Freundin oder andere Menschen. Man tratscht es nicht herum und erst Recht nicht, wenn man vorher sogar noch explizit darum gebeten worden ist. Und das Elternteile immer beide auf dem gleichen Wissensstand sein müssen und alles wissen auch was ein Kind im vertrauen nur einem erzählt, ist absolut nicht der Fall und keine Rechtfertigung oder Entschuldigung für dieses Verhalten was diese Mutter hier an den Tag gelegt hat.

Ich kann die Enttäuschung verstehen und auch, dass deine Freundin darüber aufgebracht ist. Aber daraus sollte sie auch ihre Konsequenzen ziehen und ihrer Mutter solche Dinge eben nicht mehr anvertrauen, da diese anscheinend nichts für sich behalten kann und einfach nur gerne Tratscht damit sie sich wichtig machen kann und etwas zu erzählen hat.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Aber daraus sollte sie auch ihre Konsequenzen ziehen und ihrer Mutter solche Dinge eben nicht mehr anvertrauen, da diese anscheinend nichts für sich behalten kann und einfach nur gerne Tratscht damit sie sich wichtig machen kann und etwas zu erzählen hat.

Das sehe ich genauso. Eine Sache verstehe ich aber nicht. Erfahrungsgemäß wird man nicht von heute auf morgen zur "Tratschtante" und erzählt alles direkt weiter, was man erfährt. Ich habe eher die Beobachtung gemacht, dass solche Menschen eher von Anfang an so sind und gerade wenn es sich um die Mutter handelt, muss die ja von Geburt an so gewesen sein. Also müsste die Tochter doch viel früher mitbekommen haben, dass man der Mutter eben nicht trauen kann.

Warum hat man da also nicht früher schon Konsequenzen gezogen und erzählt trotzdem immer wieder private Sachen? In so einem Fall braucht man sich nicht wundern meiner Meinung nach. Da wäre ich eher enttäuscht über mich selbst, dass ich es nicht begriffen habe und meiner Mutter - sofern sie so eine Tratschtante wie in dem Beispiel wäre - immer wieder was erzähle, wenn ich doch weiß, die rennt damit direkt zur nächsten Person.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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