Als Eltern von den Kindern unabhängig sein wollen?
Eine Bekannte von mir hat schon drei erwachsene Kinder. Sie hat seit längerem Probleme mit dem Internet, es ist viel zu langsam und gar nicht zu gebrauchen. Sie würde gerne wechseln, aber kennt sich leider so gar nicht mit den ganzen Routern und Tarifen und dergleichen aus. Sie lässt sich dann immer einen Techniker kommen, der das machen soll, aber der konnte bisher auch nicht wirklich bei ihrem Problem weiterhelfen.
Jedenfalls wurde ihr dazu geraten, doch ihren Kindern Bescheid zu sagen, dass die eben helfen könnten. Die wären ja schließlich mit dieser Technik aufgewachsen und wissen genau, was nötig ist und wie was funktioniert und zusammenhängt. Die Bekannte ist allerdings nicht sehr begeistert davon und betonte dann, dass sie ihren Kindern nicht zur Last fallen wolle und dass sie von ihren Kindern unabhängig leben und agieren wolle.
Ich denke aber, dass sie keine Umstände machen möchte, denn der eine Sohn lebt zum Beispiel in den USA und er hat ihr auch mal über Skype wegen irgendwas mit dem Computer geholfen, was aber bedingt durch die Distanz nur begrenzt möglich ist. Ich denke, sie möchte nur keine Umstände machen, dass er sich eben nicht gezwungen fühlt, wegen ihrem Internet mal eben rüberzufliegen. Könnt ihr verstehen, dass man als Eltern von den Kindern unabhängig sein möchte? Geht es euch da vielleicht genauso?
Ich kann das schon verstehen, wer mag denn ein komplett abhängiges Leben egal von welcher Person. Dass es die eigenen Kinder sind mach dabei keinen Unterschied, da die Kinder somit auch den Eindruck gewinnen könnten, dass Mutti mehr Hilfe braucht als sie gesagt hat und dann dauerhaft auf der Matte stehen zum helfen.
Immerhin hat sie doch eine Lösung für sich gefunden und es ist auch nicht gesagt, dass die Kinder großartig Ahnung von der Materie haben auch wenn sie mit Technik aufgewachsen sind. Einen Computer bedienen kann man nicht vergleichen mit der Auswahl vom richtigen Tarif und auch die meisten hier werden trotz ihrer "Erfahrung" keine Ahnung haben wie der Router genau funktioniert, was dessen Aufgabe ist und was beim Kauf wichtig ist zu beachten. Tarife ist genau das gleiche denn auch dabei gibt es sehr starke Unterschiede wie die Verbindung hergestellt wird, was man damit dann kann oder nicht mehr kann.
Daher finde ich diesen Ratschlag einfach albern, dass man die Kinder involvieren sollte wenn es doch auch anders geht. Immerhin gibt es Alternativen und warum nicht also der Techniker. Es könnte ja auch sein, dass sich der Sohn wirklich genötigt fühlt in den Flieger zu steigen und das hier zu regeln. Kostet auch eine Menge Geld mit dem Flug und ist dann schon wieder ein Umstand für beide Seiten der komplett vermeidbar und unnötig ist.
Ich sehe das nicht so problematisch. Denn ich vertrete die Meinung, dass ich auch viele Jahre von meinen Eltern abhängig war und wenn meine Mutter Hilfe benötigt, die ich ihr geben kann, dann wird das halt erledigt. Spätesten 2018 steht bei ihr auch der Wechsel vom analogen Telefonanschluss zum IP-Anschluss an. Da ist jetzt schon besprochen, dass ich den Wechseltermin für sie mit dem Anbieter fest mache, da es dann sein muss, wenn ich mit einem Computer vor Ort bin.
Bei anderen Dingen kann ich auch schon mal telefonisch was erklären und ansonsten werden Erledigungen so geschoben, dass mein Mann und ich sie dann machen, wenn wir vor Ort sind. Sofern das eben zeitlich so machbar ist, dass man die Dinge aufschiebt. Und damit beliefern wir eigentlich das klassische Familienbild, wo die Jungen für die Alten da sind, sobald sie auf Hilfe angewiesen sind.
Eltern, die sich so an ihre Kindern klammern, dass sie selber nichts erlernen finde ich schlimm. Deswegen kann ich schon nachvollziehen, dass sie ihre Kinder damit nicht behelligen möchte. Vielleicht kann sie ja in ihrem Bekanntenkreis oder Freundeskreis jemanden finden, der ihr weiterhelfen kann.
Die Kinder haben ja auch alle ein eigenes Leben und da will man einfach nicht immer stören. Außerdem ist man dann schnell mal die nervende Mama, zu der man nicht mehr gerne kommt, weil man dann immer nur etwas einstellen muss oder beratend tätig werden muss, das mögen Kinder nun mal auch nicht. Wobei ich nicht automatisch davon ausgehen würde, dass Kinder alles können nur weil sie damit am Rande groß geworden sind.
Ich kann auch verstehen, dass man seinen Kindern vielleicht nicht zur Last fallen möchte. Aber ich denke, dass es den meisten Kindern sicherlich nichts ausmachen würde, ihren Eltern bei etwas zu helfen. Immerhin haben sich die Eltern auch lange um ihr Kind gekümmert und so kann man doch wenigstens ein bisschen zurückgeben.
Aber ich denke auch, dass manche Eltern lieber unabhängig sein wollen und sich zuerst versuchen selbst zu helfen. Als Kind macht man es ja nicht viel anders und möchte auch nicht immer und ewig am Rockzipfel hängen.
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