Als Eltern regelmäßig Kinderzimmer kontrollieren?

Als ich früher als Kind und später als Teenager in meinem Elternhaus gelebt habe, hatte ich mein eigenes Zimmer. Ich hatte Privatsphäre, also ich konnte auch mal die Tür zumachen wenn ich Freiraum brauchte. Aber es wurde auch regelmäßig kontrolliert was ich mache.

So bekam ich beispielsweise Sanktionen und meine Spielekonsole und der Fernseher wurden entfernt, wenn diese mich zu sehr von der Schule ablenkten und die Noten schlechter wurden. Auch wurde mein Kleiderschrank oder das Zimmer allgemein auf Ordnung kontrolliert, wenn auch nicht jeden Tag, aber doch von Zeit zu Zeit. Wenn es nicht ordentlich genug war, wurde ich dazu angehalten, aufzuräumen, was ich absolut in Ordnung finde.

Bei meinem Schwager ist das jedoch anders. Seine Tochter ist gerade 13 Jahre alt und damit mitten in der Pubertät. Mir scheint es eher so, als ob er nicht mal wüsste, wie ihr Zimmer von innen aussieht. Er war erst heute ziemlich überrascht, dass sie seit Monaten keine Wii mehr in ihrem Zimmer stehen hat, dabei war das vorher viele Jahre der Fall gewesen.

Würdet ihr als Eltern regelmäßig das Kinderzimmer eures Kindes kontrollieren? Wie viel Freiraum sollte ein Kind haben dürfen?

Nein, das wurde bei mir nicht gemacht. Dass man mir den Fernseher oder PC wegnimmt, hätte ich auch reichlich verstörend empfunden. Ich hatte das als Kind ab und an von Mitschülern gehört, dass sie Fernsehverbot hatten usw. Das fand ich immer sehr merkwürdig. Was sind das für Eltern? Und halten die ihre Kinder für einen Hund, den man mit Belohnung und Bestrafung konditioniert?

Bei mir wurden solche Dinge nicht gemacht, worüber ich auch froh bin. Finde ich echt schlimm, wenn Eltern dann anfangen, den Kindern was wegzunehmen. Meine Mutter hat mich manchmal aufgefordert, aufzuräumen, aber wenn ich es nicht gemacht habe, ist auch nichts passiert und mein Vater ging eigentlich nie in mein Zimmer.

Was sind das für Eltern? Und halten die ihre Kinder für einen Hund, den man mit Belohnung und Bestrafung konditioniert?

Ähm, was bist du denn für eine/r? Natürlich werden Kinder bis zu einem gewissen Alter mit Hilfe eines Belohnungs- und Bestrafungssystems erzogen um ihnen beizubringen, was richtig ist und was falsch, was man machen darf und was man lieber bleiben lassen sollte. Der Vergleich mit einem Hund deinerseits ist hingegen absolut bescheuert.

Wenn zum Beispiel ein sechsjähriges Kind etwas tut, das absolut nicht in Ordnung ist, richtiggehend falsch oder schlimm sogar, es aber aufgrund des Alters noch gar nicht die größeren Zusammenhänge dessen erkennt, was es überhaupt falsch gemacht hat und welche Konsequenzen das später mal haben kann - soll ich ihn dann nicht doch bestrafen, damit er wenigstens merkt, dass er irgendetwas falsch gemacht hat und es dann nicht mehr macht?

Kinder, die nie bestraft oder belohnt wurden sind und ich rede jetzt hier beim besten Willen nicht von körperlicher Bestrafung, welche selbstverständlich NICHT sein darf, werden später mal ein großes Problem in Sachen Persönlichkeitsentwicklung bekommen. Die allermeisten Kinder bauen früher oder später mal Mist. Möglicherweise sehen sie absolut ein, dass sie Mist gebaut haben. Manchmal sehen sie das aber nicht ein oder sind stur. Wenn man solche Dinge als Elternteil aber ständig durchgehen lässt und das Kind eine Art Bestrafung nie kennen lernt, dann weiß es eben auch nicht, wenn es mal eine Grenze überschritten hat.

Wer sich nicht an Regeln hält oder diese bewusst bricht, muss mit den Konsequenzen rechnen. Das ist in der Gesellschaft doch überall so, beziehungsweise sollte es zumindest sein, und deshalb auch in der Kindererziehung erforderlich. Dem Kind dann beispielsweise die Spielekonsole wegzunehmen, wenn es mal richtig Mist gebaut hat, erachte ich als einen absolut legitimen Schritt zur Bestrafung.

Wenn zum Beispiel ein sechsjähriges Kind etwas tut, das absolut nicht in Ordnung ist, richtiggehend falsch oder schlimm sogar, es aber aufgrund des Alters noch gar nicht die größeren Zusammenhänge dessen erkennt, was es überhaupt falsch gemacht hat und welche Konsequenzen das später mal haben kann - soll ich ihn dann nicht doch bestrafen, damit er wenigstens merkt, dass er irgendetwas falsch gemacht hat und es dann nicht mehr macht?

Ja, ich finde es falsch, Kinder zu bestrafen. Das hat für mich etwas von Hundeerziehung. Wenn es ein absolut bockiges und böses Kind ist, dann vielleicht - indem man es etwa in das Zimmer schickt und damit den Kontakt erstmal unterbricht - aber ansonsten finde ich Bestrafung falsch. Man sollte dem Kind sagen, dass etwas falsch war, dass man sich darüber ärgert usw., aber es nicht bestrafen.

Dem Kind dann beispielsweise die Spielekonsole wegzunehmen, wenn es mal richtig Mist gebaut hat, erachte ich als einen absolut legitimen Schritt zur Bestrafung.

Mir mir wurde so etwas nie gemacht. Mir wurde nichts weggenommen, wie andere Kinder etwa Fernsehverbot und so einen Unfug hatten. Ich wurde wie ein Mensch erzogen, nicht wie ein Hund und aus mir ist dennoch etwas geworden.

In dem Alter muss man sicherlich öfter mal sagen, dass das Zimmer ordentlich zu halten ist, aber letztendlich muss das Kind auch in dem Zimmer leben und nicht ich. Wenn Gäste kommen, setze ich ein sauberes Zimmer voraus, aber wenn man normalen Alltag hat, muss man es eben einfordern, aber bei einem Teenager ist das mit der Umsetzung immer nicht ganz so leicht.

Wegen einer gerechten Strafe weiß ich gar nicht, wie ich das bestrafen würde. Immerhin wird sich das Kind auch nicht in dem Zimmer wohlfühlen, wenn es so unordentlich ist. Ich würde dann wahrscheinlich nicht bereit sein viele Extras zu kaufen oder auch mal das Taschengeld streichen, wenn es ganz so schlimm wird, aber ich würde nichts wegnehmen, was im Zimmer meines Kindes ist.