Als Eltern Beziehung zwischen seinen Kindern gezielt stärken

vom 27.05.2023, 09:07 Uhr

Manche Kinder haben von Beginn an ein sehr gutes und inniges Verhältnis zu ihren Geschwistern, wobei das bei anderen wiederum genau andersrum ist. Natürlich kann sich das Verhältnis aber im Laufe der Zeit auch ändern. Dabei muss noch nicht einmal etwas Bestimmtes vorgefallen sein. Mit zunehmendem Alter und sich ändernden Interessen kann das Verhältnis dann auch besser oder schlechter werden.

Kann man als Eltern was dafür tun, um die Beziehung zwischen seinen Kindern gezielt zu stärken und zu fördern? Dabei meine ich nicht nur das tatsächliche Kinderalter, sondern auch darüber hinaus. Oft ist das Verhältnis erwachsener Geschwister ja auch nicht so gut zueinander. Können und sollten Eltern da irgendwas tun oder gilt es einfach, den Zustand so zu akzeptieren?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde jeder Mensch sollte sich aussuchen dürfen mit wem er Zeit verbringen möchte und mit wem nicht. Dementsprechend würde ich nun keine gute Beziehung erzwingen wollen. Wenn die Beiden sich im späteren Leben nicht mehr sehen wollen würden, dann ist das eben so, da kann ich ja eh nichts machen. Ich finde nicht, dass man sich da einmischen sollte, sondern seinen Kindern die eigene Meinung lassen sollte. Man muss sich ja auch keinem Menschen zugehörig fühlen, nur weil man miteinander verwandt ist.

Natürlich würde ich es als Mutter schön finden, wenn die Beiden sich im Alter noch verstehen und sich gegenseitig eine Stütze im Leben sind, auch wenn wir mal nicht mehr sind, aber wenn meine Kinder das für sich nicht so sehen und das nicht wollen, dann finde ich das auch in Ordnung, weil es nicht meine Entscheidung ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich verstehe vollkommen, dass sich viele Eltern in dem Gefühl der Macht sonnen, ihre Kinder, deren Charakter, Weltbild, Lebenseinstellung und auch sozialen Umgang komplett in der Hand zu haben und nach ihren Wünschen formen zu können. Muss schon geil sein, zu glauben, man könne aus der Person, die man da rausgedrückt hat, zur eigenen Vorstellung von einem supertollen Menschen machen, wenn man nur genügend fördert und formt und zieht und drückt und manipuliert und "begleitet" und redet, macht und tut. Und sich dann wundert, wenn das "unbeschriebene Blatt", mit dem man sich jahrelang so viel Mühe gegeben hat, als Eremit in Norwegen lebt und Weihnachten anruft.

Tatsache ist eben, dass auch die eigenen Kinder Menschen sind, und gerade Geschwister nicht zwangsläufig viel gemeinsam haben müssen, wenn man vom Elternhaus absieht. In meinem Umfeld hat kaum jemand eine besonders enge Beziehung zu seinen Geschwistern, weil die Kindheit eben schon 30 Jahre her ist und man irgendwann verwinden musste, dass die gemeinsamen Eltern nicht gerade Superstars unter den Erziehungsberechtigten waren.

Meine Schwestern und ich waren immer eine Art Schicksalsgemeinschaft, weil wir 25 Jahre lang zuerst den einen, dann den anderen Elternteil mehr oder weniger pflegen und betreuen mussten. Nachdem sich das erledigt hat, sind wir allesamt ganz froh darüber, mal eine Zeitlang unser eigenes Ding machen zu können.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich glaube auch nicht, dass man da viel beeinflussen kann. Es spielt wahrscheinlich eine Rolle, wie weit die Interessen übereinstimmen. Ich habe zu meinen Geschwistern keine enge Beziehung. Wir wissen, dass wir uns im Notfall aufeinander verlassen können, aber mehr als einmal im Jahr zum Familientreffen sehen wir uns nicht. Dieses Geschwistertreffen findet aber auch erst seit wenigen Jahren statt. Davor und vor allen Dingen vor WhatsApp habe ich zum Beispiel meinen jüngeren Bruder jahrelang gar nicht gesehen und wenig von ihm gewusst.

Ich stimme Gerbera in gewisser Weise zu. Man hat als Eltern weniger Einfluss auf die Kinder, als man sich einredet, wenn sie noch klein sind. Gene und Peergroups spielen eine größere Rolle. Auch wenn die Eltern vielleicht doch eine große Rolle spielen, kann man nicht vorhersagen, was die Auswirkungen dann sind. Vielleicht meint man, die Beziehung unter den Geschwistern zu stärken, indem man sie viel zusammen, auch ohne die Eltern, machen lässt.

Wenn die Kinder erwachsen sind, sind sie vielleicht dankbar dafür und behaupten, dass sie deswegen eine so gute Beziehung zueinander haben. In anderen Fällen bei derselben Erziehungsmethode bekommen die Eltern dann Vorwürfe, dass die Beziehung zu den Geschwistern deswegen so schlecht ist, weil sie so viel zusammenmachen mussten.

Meine Mutter sagte immer, dass sie so gerne spazierengehe, weil sie im Krieg soviel gehen musste. Meine Schwiegermutter sagte immer, dass sie deswegen so ungerne spazierengehe, weil sie im Krieg soviel gehen musste. So kann man sein Verhalten immer irgendwie mit der Vergangenheit erklären.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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