Als eigenes Kind eher wissen, wie mit Eltern umgehen?
Ich hab nun schon häufiger gehört, dass dies und jenes anzusprechen, doch eher dem eigenen Kind überlassen werden sollte, als eben dem Schwiegerkind. Das eigene Kind würde eben schon eher wissen, wie es mit seinen Eltern umgehen muss und was es sagen kann und was nicht.
In der Familie meiner Freundin, gibt es einen Suchtkranken und dies ist leider ihre Schwiegermutter. Sie würde gerne helfen, hat aber selbst so ihre Probleme und traut es sich daher eher nicht zu. Die Familie verliert kein Wort darüber und verdrängt dieses Thema eher. Auch meinen andere Freunde, dass es doch eher die Aufgabe ihres Partners sei da etwas zu sagen, als dass sie sich da einmischen sollte. Immerhin wüsste der Partner eher, wie er mit seinen Eltern sprechen müsste und welche Knöpfe er da drücken müsste.
Generell ist es sicherlich richtig, dass manche Dinge besser von den eigenen Kindern angesprochen werden sollten. Aber wie und wovon macht man es abhängig? Gibt es Themen und Dinge, die ihr lieber von eurem Partner klären lassen, die eure Schwiegereltern angehen? Seht ihr das nicht als eine Art vorschieben des Partners an? Oder meint ihr, dass es schließlich seine Eltern sind und er sich darum zu kümmern hat?
Also ich denke auch, dass die eigenen Kinder ihre Eltern am Besten kennen. Ich muss aber dazu sagen, dass bei solchen sensiblen Themen wie Suchtkrankheit etc. eher das Problem einmal von einem Außenstehenden angesprochen werden sollte. Dies muss auch nicht unbedingt das Schwiegerkind sein, da dieses ja auch irgendwie zur Familie gehört.
Ich war selber als Schwiegerkind schon einmal in der Situation, dass ich meiner Schwiegermutter ihre Sucht klar machen wollte. Es hat nichts geholfen. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn ein gänzlich Außenstehender das Gespräch mit der betreffenden Person suchen würde.
Dies ist aber generell nicht immer einfach, weil ich einfach denke, dass die Sucht selber von der Person, die betroffen ist, erkannt werden muss. Die betreffende Person muss dann einsehen, dass sie Hilfe braucht und diese auch annehmen. Es ist aber nicht leicht, sich einzugestehen, dass man abhängig ist.
Von meiner Schwiegermutter weiß ich, dass das ganze verharmlost wird und als Alltags- oder Feierabendtrinkerei abgetan wird. Das ist heutzutage noch sehr oft das Problem, da Alkohol legal ist. In dem Text kommt für mich auch nicht klar heraus, ob es sich bei der betreffenden Sucht um Alkohol, oder um eine andere Suchterkrankung handelt.
Denn die Magersucht zum Beispiel zeichnet sich darin aus, dass die ganze Familie darin involviert ist und generell der Person nur geholfen werden kann, wenn sie aus dieser Triangulation heraus genommen, also in einer Klinik behandelt wird.
Es ist sehr schwierig hier eine Antwort zu geben, wenn man die genauen Hintergründe nicht kennt. Alles in allem würde ich aber alles probieren, damit der Suchtkranken oder dem Suchtkranken geholfen werden kann. Je mehr Menschen das probieren, desto besser. Vielleicht können ja der Partner und das Schwiegerkind zusammen einen Anfang machen und dann noch den Partner des Schwiegerelternteils zur Hilfe hinzu holen.
Ich denke ebenfalls, dass ein Kind seine Eltern schon ganz gut kennt, aber noch lange nicht am besten pauschal. Denn das kommt auch immer auf das Verhältnis zueinander drauf an, manche Kinder wissen nur von einem Elternteil alles und kommen mit ihm gut klar, andere mit beiden und wissen wie sie ihn um die Finger wickeln.
Bei meinem Sohn ist es ganz eindeutig klar, mich kennt er besser. Liegt auch daran, dass er bei mir lebt und nicht beim Kindsvater oder mit diesem gemeinsam. Hier weiß er schon ganz genau was er darf und was nicht, was er machen muss damit er etwas bekommt und was reicht damit ich an die Decke gehe. Bei seinem Vater überhaupt nicht, da weiß er nicht was er darf und was nicht, es gibt keinen klaren Weg mal rastet der Vater aus wenn er in der Ecke sitzt und spielt ein anderes mal nicht. Demnach auch für ihn schwer und auch so verbringt er wenig Zeit mit ihm, dass sich die beiden auch nie kennenlernen konnten. Folglich wird er auch nicht wissen wie er mit seinem Vater umzugehen hat.
Bei dem Thema mit der Sucht wüsste ich auch nicht, warum der Partner mit seinen Eltern sprechen muss wenn es doch die Partnerin am stören ist. Da sehe ich jeden in der Verantwortung seinen Mund auf zu machen egal ob man nun das Kind, das Schwiegerkind oder eine Person ist, die nicht im inneren Kreis der Familie zu finden ist. Gerne wird aber der Verwandtschaftsgrad vorgeschoben damit man sich selbst nicht mit diesen unangenehmen Gesprächen belasten muss und ggf. noch einen schlechten Stand bei den Schwiegereltern hat.
Es stimmt schon, dass die Kinder in der Regel ihre Eltern am besten kennen - je nach Verhältnis und Kontakt zueinander - aber diese Situation ist für mich einfach etwas anderes. Im Normalfall wüsste man ja als Kind, welche Knöpfe man bei den Eltern drücken müsste, um bestimmte Ziele zu erreichen. Aber eine Suchtkrankheit ist in meinen Augen etwas komplett anderes und da werden die üblichen "Knöpfe", mit deren Hilfe man normalerweise seine Ziele erreichen würde, nichts bringen.
Suchtkranke denken einfach ganz anders und da hat die Sucht die oberste Priorität. Daher denke ich nicht, dass es da was helfen würde, wenn das Kind ein paar passende Worte sagen würde. Da würde es vielleicht sogar helfen, wenn Außenstehende wie das Schwiegerkind oder von mir aus auch ein Nachbar mal was sagen würde. Oftmals wollen die direkten Angehörigen eines Suchtkranken es auch nicht wirklich wahrhaben und sind ko-abhängig und verdrängen die Sucht ganz bewusst. Da helfen nur klare Worte von einer neutralen Person, die nicht direkt involviert und ko-abhängig ist.
Ich denke schon, dass man im Normalfall, wenn man Kontakt zu den Eltern hat und mit diesen ein gutes Verhältnis hat weiß wie man mit ihnen umzugehen hat und auch weiß, wann man etwas ansprechen kann und wann nicht. Das Problem ist, wenn man keinen guten Kontakt hat, dann kann man das schlechter beurteilen.
Wobei ich im Falle einer Suchtkrankheit auch davon ausgehen würde, dass da Familienmitglieder leicht in eine Coabhängigkeit rutschen. Das heißt, dass man es mit dem Betroffenen schön redet, selber versucht es zu vertuschen und so weiter. Man möchte den Angehörigen schützen.
Deswegen ist es da auch schwer als Partnerin etwas zu sagen. Dennoch würde ich es tun, wenn ich sehen würde, dass es so nicht weitergehen kann. Sagen kann man es ja, der Schritt etwas daraus zu machen muss aber von der betreffenden Person kommen und wenn die das Problem nicht einsieht hat man Pech gehabt.
Wenn ein gutes Verhältnis zur eigenen Mutter besteht, kennen Kinder im Regelfall ihre Eltern am besten. Das ist außer Frage. Jedoch auch immer nur das, was sie so oberflächlich mitbekommen und nicht das, was Mama zwangsläufig denkt oder Papa. Denn die gehen ja auch nicht mit Eheproblemen oder anderen Problemen und ihren Meinungen zwangsläufig zum Kind, sondern schützen sie es im Regelfall vor Ärger und diesen Situationen in jeglicher Art.
Trotzdem denke ich, dass auch Schwiegerkinder ihre Schwiegermama gut kennen können. Das ändert ja nichts, denn man lernt sie auch anders kennen, als das Kind. So hatte meine ehemalige "Schwiegermutter in Spe" durchaus auch das Thema Eheliche-Liebe mit ihrem Partner bei mir angeschlagen, aber nicht bei ihrem Sohn. Der wusste nicht, wie die Mutti tickt, aber dafür ich. Gleichwohl ich davon nichts hören wollte.
Eine Sucht irgendwie tot zu schweigen, macht die Menschen zu Co-Abhängigen. Sie wissen offenbar von der Sucht und schweigen sie aus. Nach dem Motto "wird schon gut gehen, wir haben ein Auge drauf". Das ist ein Verhalten von Co-Abhängigen, die zusehen und glauben, das sie die Sucht unter Kontrolle haben, deren Probleme auch schnell beenden könnten usw. Dabei sind sie selber schon so resigniert und machtlos, dass sie sich selber in die Tasche lügen.
Wenn es um eine Sucht geht, dann sollte sie mal mit ihrem Partner und eben dem Kind der Schwiegermama reden. Mal fragen, was hier eigentlich los ist, ob sie das alle nicht merken und was man tun kann. Wie manche Menschen einfach nur zuschauen können, dass verstehe ich nicht.
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