Als Camper kaum etwas vom Land sehen und erleben?
Bekannte von mir waren neulich campen, auch wenn meine Bekannte sich sehr lange dagegen gewehrt hat. Am Ende haben sich Mann und Kinder doch durchgesetzt. Wirklich gefallen hat ihr der Urlaub aber nicht. Die meiste Zeit haben sie sich auf diesem Campingplatz aufgehalten und das fand meine Bekannte dann doch sehr schade.
Sie hat im Grunde kaum etwas von Italien gesehen. Sie sind nicht groß herumgefahren und haben kaum etwas besichtigt. Auch italienische Speisen hat sie kaum gekostet, weil es um den Campingplatz herum hauptsächlich Läden mit deutschen Speisen gab. So gab es morgens meist deutschen Aufschnitt zu deutschen Brötchen. Das fand meine Bekannte sehr enttäuschend.
Fahrt ihr gerne Campen und ist es dann auch so, dass ihr im Grunde gar nichts erlebt, weil ihr die ganze Zeit nur auf diesem Campingplatz seit und dann vielleicht sogar noch ausschließlich deutsche Speisen esst? Wozu verreist man dann, sowas kann man doch auch in Deutschland machen? Wie seht ihr das?
Das kommt ja auf jeden selbst an und man kann es deshalb nicht unbedingt an der Art der Übernachtung festmachen.
Viele fliegen tausende von Kilometern in ein anderes Land, checken ins Hotel ein, legen sich zwei Wochen an den Pool und stürzen sich beim Essensbuffet auf die bekannten Speisen, die sie zu Hause auch essen.
So sehen sie auch nichts vom Urlaubsland, treffen nicht auf einheimische Bevölkerung und essen auch nur das, was sie kennen. Wem es gefällt, kann es ja so machen, egal ob Hotel oder Campingplatz.
Beim Campingurlaub wie ich ihn von früher kenne, war der Campingplatz halt nur die (damals günstige) Übernachtungsstelle, da man zumindest beim Campen mit Zelt und/oder Wohnwagen ja auch ein Auto dabei hatte, von welcher dann die Umgebung erkundet wurde, um eben mal etwas anders zu sehen, als den Touristenort mit seinen Vor- und Nachteilen.
Immerhin ist das Wetter ja auch ein bisschen besser als in Deutschland. Aber abgesehen davon denke ich schon, dass das eine ganz eigene Welt ist und man dann eben nicht besonders viel macht, sondern den Platz genießt und dort dann die Dinge macht. Man möchte eben Campen und weniger die Gegend ansehen. Wobei es sicherlich auch Menschen gibt, die das machen.
Selber waren wir bisher nur zelten und da haben wir uns recht viel angesehen und gemacht. Wobei ein Zelt ja auch nicht wirklich angenehm ist den Tag über und man dann eher dazu verleitet wird, auch mal weg zu gehen.
Ich denke auch, dass es auf einen selber ankommt und vielleicht auch darauf, ob man mit einem Wohnwagen oder einem Wohnmobil unterwegs ist. Wenn man ein Auto dabei hat, dann ist es sicher leichter, den Wohnwagen mal auf dem Platz stehen zu lassen und mit dem Auto Touren in die nähere Umgebung zu machen. Bei einem Wohnmobil ist das nicht so leicht und ich verstehe es dann auch, dass man damit nicht noch großartig durch die Gegend fahren möchte.
Aber ich denke, dass man sich darüber auch vorher Gedanken machen muss, was man sich von einer solchen Reise verspricht. Es gibt sicher einige Menschen, die sich hauptsächlich auf dem Campingplatz aufhalten und damit auch zufrieden sind. Aber für mich wäre das auch nicht wirklich der gelungene Urlaub, das muss ich sagen, weil ich auch gerne etwas von Land und Leuten sehen und diese kennenlernen möchte.
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