Als Autor Grundidee für weitere Bücher verwenden?

vom 28.09.2016, 22:50 Uhr

Ich habe früher die Bücher von Ken Follet sehr gerne gelesen, bin davon aber doch etwas weggekommen. Ich hatte mal ein Buch von ihm gelesen und wollte mir danach den Nachfolger schnappen. Bei dem sollte es dann um die nächste Generation der Familie aus dem ersten Band gehen.

Allerdings gab es einfach so enorm viele Parallelen und es hatte sich so wenig geändert, dass ich das Gefühl hatte, genau das gleiche Buch noch einmal zu lesen, nur mit anderen Personen- und Ortsnamen. Ich hatte das Buch dann auch irgendwann abgebrochen, da ich es langweilig fand.

Kennt ihr es auch von manchen Büchern so, dass ihr das Gefühl habt, der Autor hätte bei seinen Büchern teilweise nur die Namen geändert, da sie sich so enorm ähnlich sind, auch wenn es eigentlich eine eigene Geschichte sein sollte?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Zum Glück kenne ich das nur von sehr wenigen Büchern. Die meisten meiner Bücher sind wirklich grundverschieden und das ist auch gut so. Bei den Büchern, bei denen das nicht so ist, wird teilweise aber nur eine Idee weiter gesponnen und das durchaus auch auf eine andere Art und Weise, weswegen es mich eigentlich auch nicht stört. Die Bücher sind ja meistens trotzdem gut geschrieben, weswegen man sie ruhig mal lesen kann, wie ich finde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde dagegen, dass es ein absolut gängiges Prinzip gerade bei Unterhaltungsliteratur ist, dass ähnliche Charaktere, Handlungsstränge und Konflikte wieder (und wieder und wieder) durchgenudelt werden. Wie viele Helden verlieren in jungen Jahren ihre Eltern! Wie viele junge Damen können sich zwischen Vampir und Werwolf, zwischen sexy/böse und herzensgut/langweilig nicht entscheiden! Wie viele Kilometer bin ich schon auf Helden-Quests durch Mittelerde, Narnia, Zamonien oder sonstige Wälder marschiert! :lol: Und man schaue sich doch nur die ganzen Jugendbuch-Reihen an, in denen irgendwelche Banden von Jungs oder Mädels in jeder Auskopplung im Prinzip vor ähnlichen Problemen stehen.

Ich glaube, wenn man als Autor von Unterhaltungsliteratur wirklich davon leben will, ist es zweckmäßig, sich ein Genre und eine Schiene zu suchen, die man wirklich gut beherrscht und dann daraus so viele Bücher zu pressen, wie irgendwie möglich. Beispielsweise kenne ich Autoren, die das mittelalterliche England toll finden und gefühlt die gleiche Handlung in unterschiedlichen Epochen mit unterschiedlichen Charakteren immer wieder ablaufen lassen.

Wenn es geschickt gemacht ist, stört es mich auch eigentlich überhaupt nicht. Minimal begabtere Verfasser schaffen es sogar, Parallelen zwischen ihren Büchern so zu verpacken, dass es nicht nach Mangel an Ideen aussieht, sondern eher danach, dass sich ein roter Faden durch die Generationen/Epochen/Schauplätze zieht. Dennoch kommt es in der Regel vor, dass ich spätestens nach dem dritten stürmischen Familiendrama im englischen Königshaus (meistens Heinrich VII, gefolgt von Edward IV und Henry II) eine Pause brauche, und mich einem anderen Genre zuwende. Aber da ich sowieso nur zur Unterhaltung lese, komme ich mit mangelnder Originalität innerhalb des Gesamtwerkes eines Autors relativ gut zurecht. Es gibt schließlich genügend unterschiedliche Autoren.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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