Als Autor frustriert wegen Verfilmung sein?

vom 21.08.2018, 06:28 Uhr

Es kommt ja häufiger vor, dass Romane verfilmt werden und man entweder eine Serie oder einen Film daraus macht. Viele Autoren erklären sich mit der Verfilmung auch einverstanden, wobei ich aber interessanterweise schon von vielen Autoren gelesen habe, dass diese über das gefilmte Endergebnis gar nicht begeistert waren und sogar eher deprimiert und frustriert darüber gewesen sind, weil die Darstellung im Film so völlig von der eigenen Vorstellung abgewichen ist.

Findet ihr es normal, wenn man als Autor frustriert wegen der Verfilmung seines Werkes ist? Sollte man sich eine Zustimmung zur Verfilmung dann nicht vorher überlegen und sich eventuell Gestaltungsrechte zusichern wie das bei J.K. Rowlinig der Fall war? Würdet ihr als Autor euer Werk verfilmen lassen oder würdet ihr ablehnen?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Also ich kann es sehr gut nachvollziehen, obwohl ich Harry Potter eine relativ gelungene Verfilmung finde. Ich bin zwar keine Autorin aber Leserin und Filmguckerin und ich muss schon sagen, dass ich fast keinen Film kenne, der auch nur annähernd so gut ist, wie das Buch.

Das liegt aber daran, dass vor allem die Autorin oder der Autor selber eine gewisse Vorstellung von den Figuren, der Umgebung und den Handlungen hat. Öfter sind auch in Büchern Details beschrieben, die im Film aus Zeitgründen ganz weg gelassen werden. Somit denke ich, dass es daher kommt, dass die Autoren frustriert wegen der Verfilmung sind.

Mir selber ging es ganz oft so, dass ich ein Buch gelesen habe, von dem ich begeistert war. Nehmen wir beispielsweise "Das Sakrileg" von Dan Brown, welches 2003 heraus kam. Drei Jahre später kam eine Verfilmung namens "Der da Vinci Code" heraus.

Ich kannte die Hintergründe, da ich das Buch gelesen hatte. Viele, die den Film anschauten und für die es komplettes Neuland war, weil sie das Buch nicht gelesen hatten, kamen beim Film gar nicht mit, weil zu viele Details, die im Buch vorkamen, weg gelassen wurden.

Obwohl Tom Hanks immer schon einer meiner Lieblingsschauspieler war, war ich ebenfalls enttäuscht von der Verfilmung. Ich kam zwar beim Plot aufgrund des Vorwissens des Buches mit, aber die Vorstellungen stimmten absolut nicht mit dem überein, was ich mir vorstellte, als ich das Buch gelesen hatte. Ich bin allerdings nur eine Leserin, deshalb kann ich es mir aus Autorinnensicht noch viel schlimmer vorstellen und das auch nachvollziehen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn ich bedenke, dass ich bei den meisten Romanverfilmungen das Buch deutlich besser fand als die Verfilmung, kann ich das schon verstehen, dass es auch Autoren gibt, die wegen der Verfilmung frustriert sind und im Nachhinein doch nicht so glücklich damit sind, die Erlaubnis zur Verfilmung gegeben zu haben.

Es ist klar, dass der Film meistens nicht alles zeigen kann, was in der Romanvorlage passiert und dass auch Szenen umgeschrieben werden müssen. Aber wenn dann der Film mit der Vorlage wirklich nicht mehr viel gemeinsam hat, dann wird das einen Autor sicher auch ärgern, weil sein Name immer auch zu dem Film genannt wird, weil er ja das Buch geschrieben hat.

Wenn ich mal ein Buch schreiben würde, dann weiß ich es ehrlich gesagt gar nicht, ob ich einer Verfilmung zustimmen würde. Für die Bekanntheit wäre das sicher nicht schlecht, aber wenn man dann mit einem schlechten Film in Verbindung gebracht wird, eben auch nicht so hilfreich. Deswegen würde ich vielleicht sogar ablehnen, statt mich über die Verfilmung später noch zu ärgern.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Es ist einfach schwer das umzusetzen, was ein Autor im Kopf hatte, als er das Buch geschrieben hat. Ich finde es besser, wenn der Autor schon ein bisschen Mitspracherecht hat, allerdings muss einem klar sein, dass ein Buch und ein Film voneinander unabhängig zu betrachten sind und man kann nie einen Film so gut und detailliert umsetzen, wie ein Buch. Bei einem Buch kann man unendlich viel schreiben, alle Personen gut beleuchten, das ist beim Film nicht so möglich.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^