Als Arzt Aussagen und Diagnosen immer wieder verwerfen?
Ich habe nun schon in mehreren Fällen mitbekommen, dass Ärzte in einem Krankenhaus mehrfach ihre Aussagen und Vermutungen oder sogar Diagnosen wieder verworfen haben. Ich finde das schon ungewöhnlich und habe das selbst bei mir so eher nicht erlebt. Ich denke, dass es durchaus mal vorkommen kann, dass ein Arzt sich irrt und etwas zurücknehmen muss, was er zuvor geäußert hat. Aber es ist es durchaus noch üblich, dass es mehrfach beim gleichen Patienten vorkommt?
Habt ihr schon erlebt, dass Ärzte ihre Aussagen und Diagnosen mehrfach wieder verwerfen und etwas anderes sagen? Sind das dann besonders schwierige Fälle, die untersucht und geklärt werden müssen? Oder ist das durchaus normal, dass das so passiert? Ist es dann sinnvoll, wenn ein Arzt bereits Vermutungen äußert?
Nelchen hat geschrieben:Ist es dann sinnvoll, wenn ein Arzt bereits Vermutungen äußert?
Was hat denn eine Vermutung mit einer Diagnose zu tun? Eine Diagnose steht schon felsenfest fest und da ist sich der Arzt auch sicher, dass es eben exakt dieses Krankheitsbild ist. Eine Vermutung und eine Diagnose sind für mich ein himmelweiter Unterschied und es ist mir ein Rätsel, wie man diese beiden ungleichen Begriffe synonym verwenden kann. Das finde ich beschämend.
Abgesehen davon ist es doch normal, dass man Vermutungen anstellt und diese immer auf Basis der vorhandenen Informationen anpasst. Wenn dann neue Fakten dazu kommen, die man vorher gar nicht wusste, wird die Vermutung eben abgeändert und zwar solange, bis die Diagnose feststeht und alle Fakten vorhanden sind. Ob man diese Vermutungen als Arzt unbedingt äußern muss, steht auf einem anderen Blatt.
Okay bringen wir mal ein Beispiel. Es kommt ein Patient und hat einen Hautausschlag. Die Haut fühlt sich trocken an, wirkt wie eine bestimmte Erkrankung. Die Haut wird nach der Behandlung nicht besser nun hat man vielleicht noch 2 weitere Erkrankungen, die dazu passen würden. Ist es deswegen ein schlechter Arzt? Es gibt einfach Erkrankungen, die sich nicht immer so deutlich zeigen.
Es ist ja auch nicht so, als würde der Patient zu einem Arzt kommen und auf der Stirn steht dann, was die Person hat. Es gibt vor allem auch Symptome, die gefühlt immer auftreten. Fieber und Kopfschmerzen zum Beispiel, das kann so ziemlich alles sein. Es gehört ja auch dazu, dass man dann erkennt, dass es das nicht war und dann eben eine andere Lösung findet. Den Ärzten kann man da keine Vorwürfe machen.
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