Als Angehöriger im Altenheim helfen oder nur meckern?
Ich habe es nun immer wieder erlebt. Es gibt Angehörige von Bewohnern des Altenheims, die auch mal helfen, beispielsweise ihrem Angehörigen trinken eingeben oder Essen eingeben und welche, die darüber meckern, dass beispielsweise irgendetwas ihrer Meinung nach nicht richtig läuft, die aber auch keinen Finger rühren, wenn sie es selber machen könnten.
Es geht beispielsweise um so Sachen wie eine Flasche Wasser holen. Wir wollen, dass die Bewohner, die auf dem Zimmer sind und durchaus auch kommen können und vor allem die Bewegung brauchen zu uns kommen, das sind wenige Schritte, aber sie bewegen sich dann, was etwas bringt.
Die Angehörigen meckern dann beispielsweise, dass es ja nicht sein kann, das man hinlaufen müsste. Wobei wir es auch bringen, wenn die Leute fragen oder sie nicht gut zu Fuß sind, ja selbst wenn sie einen schlechten Tag haben. Heißt wir bringen es sehr oft, möchten aber auch, dass die Bewohner auch mal die paar Schritte laufen. Das ist aber nur ein Beispiel. Es ist auch nicht so, dass wir das nicht erklären würden.
Oftmals habe ich den Eindruck, dass Angehörige sich gerne aufspielen, damit sie zeigen, dass sie trotz sehr weniger Besuche eben wichtig im Leben der Eltern sind damit diese sie loben und mehr lieben. Das ist schon sehr traurig, weil es wirklich um Dinge geht, die nicht schlimm sind und über die man sich nicht aufregen muss. Würdet ihr eher helfen oder meckert ihr lieber?
Solche Geschichten höre ich leider auch immer wieder von meiner Schwägerin, die ebenfalls in einem Seniorenheim arbeitet. Sie sagt auch, dass manche Angehörige sehr oberflächlich sind und meinen, dass für alles die Pfleger zuständig sind. Aber andere wollen sich dann auch ein bisschen selbst um ihren Angehörigen kümmern und helfen eben beim Essen eingeben oder ähnlichem. Sie hat auch schon erzählt, dass es sie manche Angehörige von den Bewohnern nie zusehen bekommen. Das passiert dann wirklich erst im Ernstfall, wenn eben etwas passiert ist oder im schlimmsten Fall, wenn der Bewohner verstorben ist.
Ich finde das sehr traurig. Natürlich hat man nicht dauernd Zeit, um seine Lieben im Seniorenheim zu besuchen. Aber man sollte doch schon machen, was geht und würde ich es als selbstverständlich sehen, dass ich dann auch bei der Pflege etwas helfe, zumindest das, was ich mir zutraue. Man muss den Angehörigen ja nicht unbedingt duschen oder beim Toilettengang helfen, wenn man das eben nicht kann. Aber Essen anreichen oder eine kleine Botengänge machen, sollte doch eigentlich das Mindeste sein.
Grundsätzlich hilft man gerne. Die eine oder andere Handreichung sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Auf der anderen Seite kostet es auch etwas und solche Handreichungen sollten nicht als Selbstverständlichkeit gelten. Was ist mit denen, die keine Familienangehörige mehr haben?
Vor allem macht man dann oftmals die Erfahrung, dass es als selbstverständlich vorausgesetzt wird und man ausgenutzt wird. Dies will natürlich jeder vermeiden.
Finde ich nicht verwunderlich, da man in den Medien immer schlechtes über Altenheime hört und das Personal nicht besonders gut zu den Senioren sein soll. Da ist es für mich nicht verwunderlich, dass alles falsch aufgefasst und schlecht interpretiert wird. Teilweise würden Senioren schon bestohlen, vergessen oder auch geschlagen, auch mit Medikamenten werden einige ruhig gestellt. Das Gemeckere kann man vielleicht als prüfende Fragen interpretieren.
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