Als Angehörige im Krankenhaus bevorzugt informiert werden?
Eine Bekannte von mir ist ziemlich außer sich. Ihr Ehemann ist schwer krank und liegt auch im Krankenhaus. Sie fährt ihn regelmäßig besuchen, soweit das eben die Kindererziehung und ihre Arbeit zeitlich zulassen. Allerdings hat sie hinterher herausgefunden, dass die Mitarbeiter im Krankenhaus sie über den wahren Zustand ihres Mannes im Unklaren gelassen haben. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Schwiegermutter meiner Bekannten über jeden Schritt und jede Regung informiert worden ist vom Krankenhauspersonal und meine Bekannte wurde eher angeschwiegen und ignoriert in dieser Hinsicht. Das kam erst durch tragische Umstände ans Tageslicht, was meine Bekannte umso mehr aufregt.
Ich habe ehrlich gesagt gedacht, dass die Eltern eines Patienten nur dann regelmäßig informiert werden würden, wenn der Patient eben nicht verheiratet wäre. In diesem Fall war der Patient aber verheiratet und daher hätte ich angenommen, dass seine Ehefrau mit höher Priorität bedacht werden würde. Der Patient selbst war leider nicht immer ansprechbar, sonst hätte er ja die Information weitergeben können. Das war von seiner Seite aber nicht möglich. Nach welcher "Rangordnung" schaut eigentlich das Krankenhauspersonal, wenn ein Patient schwer krank, aber nicht ansprechbar ist? Gibt es da irgendwelche Regeln oder ist das von der Laune der Mitarbeiter abhängig?
Ich bin auch etwas verwundert darüber, dass die Eltern des Patienten die ganzen Informationen bekommen haben und nicht die Ehefrau. Ich könnte mir noch vorstellen, dass dies eben der Fall ist, wenn die Ehepartner getrennt leben. Aber das scheint bei deiner Bekannten ja nicht der Fall zu sein.
Ich glaube, dass ich da beim Krankenhauspersonal mal genau nachgefragt hätte, warum ich die Informationen nicht erhalten habe und erst recht, wenn ich sogar regelrecht ignoriert worden bin. Ich denke, dass dies sicherlich rechtlich gesehen so nicht korrekt war. Ich kenne es auch nur so, dass man als Ehepartner eigentlich zu erst die Informationen erhält.
Es kann ja sein, dass der Patient das selber so verfügt hat. Informiert wird in der Regel der, der vom Patienten dazu bestimmt wurde. Ich habe auch schon erzählt bekommen, dass die Frau dachte, der Mann ist wieder gesund und er war kurz vor dem Sterben. Wenn der Patient das nicht möchte kann man nichts machen. Vielleicht haben die Angestellten einfach keine Bestätigung bekommen, dass sie die Informationen herausgeben können. Heutzutage verklagt jeder jeden und deswegen muss sich das Krankenhaus absichern.
@Ramones: Das kann ich ausschließen. Eine derartige Patientenverfügung hat nie existiert und existiert auch heute nicht. Ich habe explizit bei meiner Bekannten nachgefragt und das haben ihre Nachforschungen ergeben. Es ist aber trotzdem ein Rätsel, wie man die Ehefrau in dieser Hinsicht komplett übergehen kann. Wenn es "nur" eine Freundin gewesen wäre, könnte ich das ja verstehen, aber doch nicht bei der Ehefrau, mit der er schon 20 Jahre verheiratet ist.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2355mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?