Alleingehaltene Katze niemals alleine lassen?
Ich bin ja dafür, dass alle Katzen auch mindestens zu zweit gehalten werden sollten. Denn Katzen sind Gesellschaftstiere und brauchen ihre Artgenossen, auch wenn manche Leute meinen, dass Katzen alleine auch glücklich sind. Nun habe ich eine Bekannte, die in dieser Hinsicht auch nicht belehrbar ist und sich eine Katze angeschafft hat. Sie will keine zweite Katze dazu haben, weil es angeblich zu viel Arbeit ist.
Wenn man nun eine Katze alleine hält, sollte man dann nicht darauf achten, dass man sie nicht alleine lässt, weil sie sich ja tierisch langweilen muss. Katzen wollen doch spielen und wenn sie nicht mit einem Artgenossen spielen kann, dann sucht sie sich den Menschen. Wie lange würdet ihr eine einzeln gehaltene Katze alleine lassen oder wäre es ein tabu für euch eine einzeln gehaltene Katze alleine zu lassen?
Na ja, wer ist denn bitteschön den ganzen Tag zuhause? Außerdem kenne ich Katzen die teilweise 15 Stunden am Tag draußen herumstromern. Wieso sollte man dann den ganzen Tag zuhause bleiben, wenn die Katze gar nicht da ist? Und dann gibt es ja auch uralte Katzen die sowieso fast den ganzen Tag schlafen. Da ist es meiner Meinung nach auch egal, ob immer jemand da ist oder nicht.
Für mich wäre es in der Regel einfach schon tabu, die Katze überhaupt alleine zu halten, sollte es nicht zwingend gute Gründe dafür geben, wenn es zum Beispiel ein sehr altes Tier ist, dass nie mit Artgenossen zusammengelebt hat und jetzt wohl auch nicht mehr viel Freude daran hätte. Eine zu enge Wohnung oder zu wenig Geld für zwei Tiere wäre für mich kein Grund das Tier zur Einsamkeit zu verdammen. Ich kenne leider viele Leute, die sich eine einzelne Katze halten und auch täglich 9-10 Stunden aus dem Haus sind.
Entschuldigt wird das mit der Tatsache, dass die Katze ja sowieso die meiste Zeit über schläft. Dass sie aus lauter Langweile und Einsamkeit sich in die Apathie zurückzieht, will keiner glauben. Manch einer will sogar deshalb nur eine Katze, weil diese dann ganz für ihn da sein soll, ohne sich ihre Schmuseeinheiten und Spielstunden bei einem Artgenossen zu holen. Gerade dann sollte man so anständig sein und im Gegenzug auch mit der Katze so viel Zeit wir nur möglich verbringen.
Ich würde eine Katze keine acht Stunden am Tag alleine in der Wohnung lassen, wenn sie nicht raus kann. Dann sollte es sich um Halter handeln, die Teilzeit arbeiten oder eben gar nicht arbeiten gehen müssen. Ansonsten muss eben einfach eine zweite Katze her.
Generell würde ich auch sagen, dass man eine Katze besser nicht alleine hält. Ich habe nun den Fall, dass eine Katze gestorben ist und der Kater nun mit den beiden Hunden zusammenlebt. Das geht ganz gut und Kater und Hunde spielen auch mal zusammen. So ist er nie ganz alleine, wenn ich weg muss.
Wir haben auch überlegt, ob wir wieder eine zweite Katze anschaffen sollen. Sind aber eher dagegen. Das würde wieder Stress bedeuten und vielleicht vertragen sich der alte Kater und die Katze dann auch nicht. Wenn der Kater irgendwann nicht mehr lebt, möchten wir auch wohl keine weiteren Katzen mehr haben.
Wenn ich mir aber doch überlege, Katzen anzuschaffen, dann würde ich generell auch immer eher zu zwei Tieren tendieren. Es ist ja auch eigentlich nicht machbar eine Katze niemals lange alleine zu lassen. Normal ist man ja berufstätig oder hat auch schon mal Dinge, die eben länger dauern. Da ist das sicherlich schwierig. Alleine deswegen würde ich dann eher zwei Katzen halten.
Ich sag mal so: ich hab durch meine Arbeit im Tierheim eine ganze Menge Katzen kennen gelernt und es gab da nicht wenige, die null Interesse an ihren Artgenossen hatten und auch dem Menschen gegenüber nicht so besonders zugetan waren oder tatsächlich die meiste Zeit des Tages mit Schlafen verbracht haben. Das waren dann in erster Linie ältere Katzen, die aus genau solchen Haushalten kamen. Wenn man so eine Katze adoptiert und seine freie Zeit zuhause ganz dem Tier widmet, dann kann das schon okay sein.
Als ich meine erste Katze adoptiert hab, habe ich ganz gezielt nach einer Einzelgängerin gesucht, die tagsüber allein bleiben kann. An Abenden und Wochenenden gehörte ich dann ganz ihr. Das hat etwa ein halbes Jahr gut geklappt, dann hatte sie mir ihr Herz geschenkt und wurde anhänglich. Fortan maunzte sie furchtbar, wenn ich die Wohnung verließ und begrüßte mich ebenso lautstark.
Für mich war dann schnell deutlich, dass sie sich offenbar, obwohl sie (das hab ich per Kamera geprüft) den ganzen Tag vor sich hin schlummerte, in meiner Abwesenheit allein fühlte. Tja, und so hab ich dann, obwohl ich das gar nicht wollte, mich für eine zweite Katze entschieden. Die erste Katze ist immer noch eine Eigenbrötlerin, aber seitdem gibt es kein Geschrei mehr.
Die Geschichte habe ich auch immer wieder Interessenten im Tierheim erzählt, die nach einem faulen Einzelgänger suchten. Ich habe nichts dagegen, es mit der passenden Katze zu versuchen, aber wer nicht bereit ist, aufmerksam zu sein und seine Haltung gegebenenfalls zu verändern, sollte die Finger von den Tieren lassen. „Zu viel Arbeit“ ist jedenfalls ein Argument, mit dem jemand von mir generell gar kein Tier kriegen würde.
Hier irrt der Laie und der Fachmann wundert sich. Katzen sind Einzeljäger, keine Einzelgänger. Weil wir es damals einfach nicht besser wussten, hielten wir unseren ersten Kater auch jahrelang allein in der Wohnung. Die Folge war, dass er einen recht unglücklichen Eindruck machte, wenn wir mal über Nacht nicht daheim waren.
Einmal hat er uns auch in einen Koffer gepinkelt, nach der Reise. Später holten wir ihm dann Gesellschaft in Form einer weiblichen Katze. Dann blühte der Kater regelrecht auf und es ging ihm wieder richtig gut. Auch dass wir mal über Nacht weg blieben, interessierte ihn nicht mehr sonderlich. Nachdem beide Katzen dann gestorben waren, war für mich eins total klar.
Wir wollten wieder Katzen und zwar zwei. Wir hatten großes Glück. Im Tierheim waren gerade Katzenbabys angekommen und wir entschieden uns für ein niedliches Geschwisterpaar. Die sind noch heute nach bald zwölf Jahren bei mir und sind putzmunter und gesund. Sie liegen oft zusammen und putzen einander. Das ist mein Fernsehen.
Solange sie Futter, Wasser und eine saubere Toilette haben, kommen die auch mal prächtig zwei Tage allein miteinander aus. Als ich einmal verreiste für eine Woche, hat ein lieber Arbeitskollege sie täglich gefüttert und ihre Katzentoilette gereinigt. Das genügte ihnen dann total und sie waren nicht einsam. Als ich dann heim kam, freuten sie sich und waren glücklich und gesund.
Ich finde auch Katzen sollten zusammen gehalten werden, wenn sie nur drinnen sind. Wenn sie rausgehen können und viel draußen sind, mag das nicht ganz so wichtig sein, weil sie da ja auch auf andere Katzen treffen, aber wenn man eine Katze nur drinnen hat, dann langweilt diese sich natürlich, vor allem wenn die Besitzer dann noch immer weg sind und man kaum Zeit zusammen hat. Eigentlich kann es hier nur der finanzielle Aufwand sein, der da mehr ins Gewicht fällt, immerhin spielen die Katzen miteinander und man hätte wieder mehr Zeit.
Ob man nun eine Dose öffnet, oder für eine Katze kocht oder 2 Dosen aufmacht oder für 2 Katzen kocht, kann nun auch nicht wirklich der Mehraufwand sein. Ich denke, dass man hier wirklich etwas Schlimmes macht, wenn man die Katze alleine hält.
Ich würde eine Katze, die ich alleine halte, dann aber auch nicht ewig alleine lassen. Generell bin ich kein Freund davon, dass man sich ein Tier kauft und es dann ewig alleine ist. Man kann das sicherlich nicht immer beeinflussen, aber wenn das Tier jeden Tag 10 Stunden alleine ist, ist das nicht mehr lustig. Da muss man sich schon irgendwie organisieren meiner Meinung nach, sonst ist es für beide Seiten eine Qual, immerhin sieht man das gekaufte Tier ja auch nicht gerne leiden.
Gleichwohl ich 3 Kater habe, erwähne ich extra, dass ich keine Fachfrau bin. Ich bin weder Katzen-Expertin noch Tierärztin, die etliche Erfahrungen irgendwo sammeln konnte. Doch ich habe natürlich eine Meinung und kann mein Umfeld schon gut einschätzen, wenn ich dort mal zu Besuch bin und das Verhalten deute.
Soweit ich informiert wurde, sind Katzen lediglich bei der Jagd allein. Das heißt, dass sie dort nicht zusammen jagen. Das kann ich beim Jagdtrieb meiner Tiere auch nicht beobachten. Sie hantieren da alle eigenständig, nehmen auf ihre Gegenüber kaum Rücksicht und wer ihrer Beute zu nah kommt, kriegt auch mal einen kleinen Klaps. Spielerisch gesehen.
Sie möchten aber nicht zwangsläufig allein gehalten werden. Ich kenne Katzen, die das überhaupt nicht mögen, wenn sie ständig allein sind und die Besitzer auch weg sind. Die haben dann daneben gepinkelt, aus Protest die Möbel angekratzt und die Wände. Als eine zweite Katze da war, war auf einmal Ruhe. Auch wenn die Zusammenfügung manchmal problematisch war.
Es gibt aber auch Katzen, welche es überhaupt nicht mögen, wenn eine andere Katze im Raum ist. Vielleicht aufgrund von schlechter Erfahrung? Doch es gibt ja auch bei Menschen so viel unterschiedliche Charaktere, sodass man das wohl nicht immer begründen kann.
Doch wenn man sich schon eine Tier anschafft wie eine Katze, kann man ja auch im Kitten-Alter direkt zwei holen. Damit umgeht man das ständige allein sein, wenn die berufliche Situation sich verändert hat und das Tier ist ausgelassener. Diese Erfahrung habe ich gemacht.
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