Alle vs Merkel: Ist Merkel Schuld am Zuwachs der AFD?
Ich habe bewusst den O-Ton "Alle vs. Merkel" gewählt, weil seit den drei Landtagswahlen es heiß hergeht. Damit haben Wähler der AFD wohl so auch nicht rechnen können, dass seither der schwarze Peter innerhalb des politischen Gefolges von schwarz bis rot umhergeworfen wird. Jeder findet einen Schuldigen und allen voran ist es - Frau Merkel.
Dieser Artikel zeigt auf, dass auch Wagenknecht die Fraktionschefin der Linken es im Grunde genau so sieht, wie zum Beispiel auch der FDP-Chef Patrick Lindner. Frau Merkel habe den Zuwachs der AFD zugelassen, indem sie Verunsicherungen sowie Ängste schürt und die soziale Kluft weiter aufrecht hält.
Jetzt ist dadurch meine Frage an Euch,ob Ihr beispielsweise der Frau Wagenknecht oder dem Herrn Lindner recht gebt und der Meinung seid, dass Frau Merkel mit ihrer Politik, die sie jetzt noch immer nicht ändern will, dafür verantwortlich ist, dass die AFD nicht in ein paar Wochen Geschichte ist? Laut aktueller Umfrage ist sie sogar schon wieder gestiegen und auch weiter auf dem Vormarsch.
Macht Euch die aktuelle Politik im Bezug auf den Zuwachs der AFD Angst oder bereitet er Euch Sorge? Findet Ihr, dass die drei Landtagswahlen für Frau Merkel oder auch Sigmar Gabriel, in manchen Punkten, eigentlich als Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik zu werten war, sodass man ein Umdenken erwartet hätte?
Was glaubt Ihr, wer Schuld am Zuwachs der AFD ist. Abgesehen natürlich von all jenen, die gewählt haben. Ist die Schuldfrage wirklich so leicht zu beantworten oder spielen viele Faktoren eine Rolle?
Ich glaube nicht, dass die Bundeskanzlerin Schuld am sehr großen Zuwachs der AfD ist. Der sogenannte "Rechtsruck" passiert ja in ganz Europa und ich sehe dies ja in Österreich (wo ich aktuell wohne), dass rechte Parteien die Sorgen der Bevölkerung ausnutzen, um Wählerstimmen zu gewinnen. Die Sorgen der Bevölkerung beziehen sich hauptsächlich auf die aktuelle Flüchtlingskrise, wobei diese Parteien, welche die Regierung nur kritisieren, selbst keine Lösungsansätze haben.
Merkel ist mit Sicherheit auch schuld am Zuwachs der AfD, weil sie mit ihrem "Wir schaffen das"-Spruch einfach etwas vorgegeben hat und ihr nun niemand in Europa folgen will. Frau Wagenknecht sollte sich lieber Gedanken machen, warum ihre Partei Die Linke den Einzug in Baden Württemberg und Rheinland-Pfalz mal wieder verpasst hat und die AfD überall vor ihnen liegt.
Die Wähler haben die Politik der LINKEn nämlich auch klar und deutlich abgestraft. Ich mag Herrn Seehofer zwar nicht, aber nach Köln sollte eigentlich jeder kapiert haben, dass die Bilder von jubelnden Deutschen eben kaum Fachkräfte sondern wahrscheinlich sämtliche Handyklauer aus Nordafrika angelockt haben, die sich über so viel Naivität gefreut haben.
Ich finde die Frage auch falsch gestellt. Auch die FDP hatte Zuwächse und hier stellt niemand die Schuldfrage. Schuld würde bedeuten, dass es etwas Schlechtes ist, eine demokratische Partei gewählt zu haben. Im Gegensatz zur NPD ist die AfD eben keine Partei der "Spinner" (ich zitiere nur Herrn Gauck), die Integration für Völkermord halten, wie es so schön im Wahlprogramm der NPD steht.
Wir haben eine Situation, die an die Energiewende erinnert. Damals waren plötzlich alle Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz, obwohl vorher vom Zusammenbruch der Stromversorgung die Rede war. Nun haben wir auf einmal 50 Milliarden für Flüchtlinge übrig, obwohl bisher immer so getan wurde, als ob höhere Sozialleistungen nicht möglich wären. Gerade ärmere Deutsche dürfen nun zusehen, wie Ausländer Leistungen bekommen, die ihnen verwehrt wurden.
Mal schauen, was die AfD überhaupt erreichen kann. Sie sind jetzt natürlich in der unheimlich bequemen Lage, nicht regieren zu müssen. Dadurch können sie weiter Populismus betreiben, ohne wirklich etwas ändern zu müssen. Dann würden sie nämlich auch feststellen, dass sie nicht viel ausrichten können.
Den Vergleich mit der Energiewende finde ich gut. Heute glauben alle, die Flüchtlinge würden Deutschland erdrücken und kaputt machen. In ein paar Jahren wird man aber wahrscheinlich feststellen, dass alles gar nicht so schlimm war und die paar Milliarden auch gut angelegt waren.
Die Kosten sind ohnehin kein verlorenes Geld, sondern nur eine Art erzwungenes Konjunkturprogramm, das auch massenhaft Arbeitsplätze schafft und die Binnennachfrage ankurbelt. Das Geld bleibt im Umlauf und kommt damit auch den Bürgern zugute.
Ein typischer AfD-Wähler wird die Zusammenhänge wahrscheinlich nicht kapieren, also kann man nur hoffen, dass sie irgendwann feststellen, dass ihre Ängste übertrieben waren.
Weasel_ hat geschrieben:Die Kosten sind ohnehin kein verlorenes Geld, sondern nur eine Art erzwungenes Konjunkturprogramm, das auch massenhaft Arbeitsplätze schafft und die Binnennachfrage ankurbelt. Das Geld bleibt im Umlauf und kommt damit auch den Bürgern zugute.
Über so viel Naivität kann ich nur lachen. Gerade heute Morgen wurde der Chef der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesamtes für Migration, wonach gerade mal 10 Prozent der Flüchtlinge fit für den deutschen Arbeitsmarkt wären. Diejenigen, die die letzten 10 Jahre durch Hartz IV schikaniert und sanktioniert wurden, dürfen nun sehen, dass auf einmal Milliarden für Flüchtlinge da sind und dass dieses Konjunkturprogramm an ihnen vorbeigeht. Die Ereignisse in Paris, Istambul und Brüssel zeigen doch, dass eben nicht jeder unsere Vorstellungen von Demokratie und Menschenrechten so toll wie wir findet und sobald der erste echte Anschlag in Deutschland stattgefunden hat, werde ich sicher an deine Worte denken.
Über so viel Naivität kann ich nur lachen. Gerade heute Morgen wurde der Chef der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesamtes für Migration, wonach gerade mal 10 Prozent der Flüchtlinge fit für den deutschen Arbeitsmarkt wären.
Das spielt für meine Aussage überhaupt keine Rolle. Das Geld für die Unterstützung wird ausgegeben und es schafft dadurch Arbeitsplätze - vor allem für Deutsche.
Diejenigen, die die letzten 10 Jahre durch Hartz IV schikaniert und sanktioniert wurden, dürfen nun sehen, dass auf einmal Milliarden für Flüchtlinge da sind und dass dieses Konjunkturprogramm an ihnen vorbeigeht
Ich stimme dir zu, dass ein typischer Hartz-IV-Empfänger nicht in der Lage ist, die Lage objektiv und sachlich richtig beurteilen kann.
Die Ereignisse in Paris, Istambul und Brüssel zeigen doch, dass eben nicht jeder unsere Vorstellungen von Demokratie und Menschenrechten so toll wie wir findet und sobald der erste echte Anschlag in Deutschland stattgefunden hat, werde ich sicher an deine Worte denken.
Wer das jetzt erst kapiert hat, hat wohl keinen weiten Horizont. Du darfst gerne daran denken, wenn es einen Anschlag in Deutschland gibt, aber ich kann dir gleich sagen, dass mich das nicht mehr schockieren wird als ein Anschlag in Paris, in der Türkei oder sonst wo auf der Welt. Es wird außerdem nichts daran ändern, dass ich keine Angst vor Flüchtlingen haben muss.
Ich glaube beim besten Willen nicht daran, dass das Geld, welches jetzt millionenfach beziehungsweise milliardenfach in die "Flüchtlinge" gebuttert wird, auch als Arbeitsmöglichkeiten gesehen werden können. Das denke ich wirklich nicht und so viel Gutgläubigkeit ist bei mir in jedem Fall nicht vorhanden.
Angst vor Flüchtlingen habe ich gar nicht. Selbst nicht vor den Menschen, die aus Marokko & Co kommen. Meine Sorge bezieht sich darauf, was die Politik mit ihnen tun wird oder eben nicht tut. Da wo ich wohne, wurden die Flüchtlingsunterkünfte in Problembezirken voller nord- und zentralafrikanischen Menschen gesteckt. Da werden es de fakto nur wenige Flüchtlinge schaffen, den geraden Weg einzuschlagen, selbst wenn es ihre Intention war! Da beginnt das erste Problem.
Ich bin auch darüber verärgert, dass jetzt Gelder da sind, die vorher nie da waren. Eine Erhöhung des Hartz IV Satzes? Undenkbar, geht gar nicht und wenn, dann werfen wir ihnen 2-4 Euro hin. Das der Strom schon teilweise den Regelsatz kaputt frisst, juckt die Diätpauschalengewinner nicht.
Altenheime suchen händeringend Personal. Eltern haben ein Recht auf Kita Plätze, aber wo sind Kitas? Marode Spielplätze, wenige Unterkünfte ala Arche usw. All das kommt im Übrigen auch Flüchtlingskindern, Eltern & Co zu Gute, aber dafür gibt es kein Geld.
Ich habe Bekannte, die bekommen Hartz IV. Sie sind nicht dumm oder ungebildet. Sie haben teilweise Probleme verschkleppt, die aus der Kindheit heran gewachsen sind. Missbrauchsfälle, brutale Schläge, Milieubackground & Co. Sie waren nie faul. Kriegen 1,- Euro Jobs, aber keine Umschulung. Für eine Umschulung muss gebettelt werden und es werden fadenscheinige Gründe für die Ablehnung gesucht.
Es wird sanktioniert, wo es geht und da kann man auch als nicht Hartz IV Empfänger, wie Juri wahrscheinlich einer ist oder eben ich, meckern. Das ist schlecht objektiv ohne involviert zu sein, nicht zu betrachten. Fängt schon bei den Ausnahmen für den Mindestlohn an. 6 Monate haben Langzeitarbeitslose kein Recht auf den Mindestlohn? Nein, man lässt sie also gleichzeitig weiter Stütze kriegen? Was passiert nach den 6 Monaten von den Seiten der Arbeitgeber? Schwarze Schafe nutzen das und kündigen vorher, damit sie nicht mehr zahlen müssen usw. Finde ich anmaßend und absolut panne.
Jetzt kommen Aussagen wie, wir brauchen mehr Polizei, mehr Lehrer usw. Das brauchten wir vorher auch? Daran hat sich als solches nicht geändert, aber auf einmal versucht man sich zu bewegen? Lehrer und Polizisten werden jedoch immer rarer und das ist offensichtlich. Lehrer haben keine Lust sich von Schülern bedrohen zu lassen, weil sie ein Frau sind, nichts sagen zu lassen usw. Auch immer mehr Lehrer geben offen zu, welche Probleme sie z.B durch alteingessessenen Migranten täglich begegnen. Polizei gibt dazu ebenso denselben O-Ton mit Null-Respekt & Co heraus.
Ich glaube daher, um auf mein Eingangspost zurück zu kommen, dass Frau Merkel mit Schuld hat. Schon ihre weiteren Reden, dass sie weiter an einer europäischen Flüchtlingskrise glaubt, sind lachhaft. Die Spanier demonstrieren gegen EU-Abkommen mit der Türkei, hier zu lande blühen die Kurden und gegeneinader Türken gegen einander auf und mehr.
Ich bin kein AFD-Wähler und werde ich auch nicht sein. Doch ich weiß, dass wir nächstes Jahr, wenn das so weiter geht, bösartige Überraschungen sehen werden. Die AFD hat es nämlich nachweislich geschafft, eine Vielzahl an Personen anzusprechen, auch im Rentenalter sowie Erstwähler. Sie spricht offenbar vielen aus dem Mund.
Nicht jeder Wähler mag alles geil finden, aber möchte wahrscheinlich bekennen, dass ihm die Flüchtlingspolitik, das auf einmal vorhandene Geld, die "Diktatur" Merkel usw. auf den Senkel geht. So sehe ich das jedenfalls ohne, dass ich mich selber meiner Wahlstimme in dieser Richtung bedienen würde.
Du schreibst, Altenheime suchen händeringend Personal. Was hindert einen Empfänger von Arbeitslosengeld 2 daran, eine Ausbildung in dem Bereich zu machen? Singles kommen mit Ausbildungsvergütung und Wohngeld nicht schlechter weg, wenn das Amt nicht mitspielt. Macht es mit, sieht es besser aus.
Ich glaube beim besten Willen nicht daran, dass das Geld, welches jetzt millionenfach beziehungsweise milliardenfach in die "Flüchtlinge" gebuttert wird, auch als Arbeitsmöglichkeiten gesehen werden können. Das denke ich wirklich nicht und so viel Gutgläubigkeit ist bei mir in jedem Fall nicht vorhanden.
Das hat nichts mit Leichtgläubigkeit zu tun, sondern ist einfach das Wissen, was mit Geld passiert, wenn damit Dienstleistungen und Waren in Deutschland bezahlt werden. Es fließt nämlich zu einem Großteil einfach wieder an den Staat zurück und der Rest verteilt sich auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie weitere Lieferanten. Sicherlich wird im geringfügigen Maße auch Geld ins Ausland fließen, aber das wird in diesem Fall nur ein Bruchteil sein. Und selbst wenn spielt ist das bei unserem Exportüberschuss keinesfalls negativ.
Ich bin auch darüber verärgert, dass jetzt Gelder da sind, die vorher nie da waren. Eine Erhöhung des Hartz IV Satzes? Undenkbar, geht gar nicht und wenn, dann werfen wir ihnen 2-4 Euro hin. Das der Strom schon teilweise den Regelsatz kaputt frisst, juckt die Diätpauschalengewinner nicht.
Hartz IV soll kein bequemes Leben ermöglichen, und das ist auch gut so. Der Staat kann nichts dafür, wenn die Konsumsucht die Menschen auffrisst. Dass man mehrere Hundert Euro im Monat für Strom ausgibt, ist selbstverständlich absoluter Bullshit.
Ich habe Bekannte, die bekommen Hartz IV. Sie sind nicht dumm oder ungebildet. Sie haben teilweise Probleme verschkleppt, die aus der Kindheit heran gewachsen sind. Missbrauchsfälle, brutale Schläge, Milieubackground & Co. Sie waren nie faul. Kriegen 1,- Euro Jobs, aber keine Umschulung. Für eine Umschulung muss gebettelt werden und es werden fadenscheinige Gründe für die Ablehnung gesucht.
Und das hat mit der Flüchtlingskrise nichts zu tun. Die Flüchtlinge nehmen den Menschen keinen Cent weg.
Das Problem ist doch, dass Menschen, die offensichtlich nicht rational und sachlich über diese Dinge diskutieren können, allerlei soziale Probleme vermischen. Ja, die Sanktionierung von Hartz-IV-Empfängern ist eine ziemliche Sauerei und sollte abgestellt werden. Aber ob jetzt 1 Million Flüchtlinge mehr oder weniger im Land sind, ändert an der Situation gar nichts.
Die AFD hat es nämlich nachweislich geschafft, eine Vielzahl an Personen anzusprechen, auch im Rentenalter sowie Erstwähler. Sie spricht offenbar vielen aus dem Mund.
Sie haben aber noch nicht bewiesen, dass sie tatsächlich etwas ändern oder gar verbessern können.
cooper75 hat geschrieben:Du schreibst, Altenheime suchen händeringend Personal. Was hindert einen Empfänger von Arbeitslosengeld 2 daran, eine Ausbildung in dem Bereich zu machen?
Du hast wahrscheinlich selber keine Ahnung, wie die Ausbildung zum Altenpfleger abläuft, aber spuckst hier großartig die Töne. Wer bildet denn einen chronisch kranken 50-jährigen Hartz-IV-Bezieher denn aus, selbst wenn der noch die Gesundheitsprüfung besteht?
Aber wenn man BILD-Leser ist und an der Realität vorbei lebt, kann man sich so etwas natürlich nicht denken, weil man dort eben den nur den jugendlichen arbeitsscheuen Hartz-IV-Bezieher kennen lernt, den es in der Realität überhaupt nicht gibt. Wann kapieren Leute wie du endlich, dass man nicht ohne Grund in Hartz IV ist und dass es nichts mit Faulheit oder sonst einem Vorurteil zu tun hat?
Inzwischen kommen immer mehr Flüchtlinge in den Genuss von Hartz IV. Da stellt sich immer die Frage: Wie lange dürfen die bleiben? Haben die überhaupt die entsprechende Vorbildung? Damit meine ich nicht nur die Sprache, sondern auch die entsprechende schulische Ausbildung, die vielen fehlt und erst noch jahrelang nachgeholt werden muss.
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