Algen auf der Nordseite - nur bei Styropor oder auch sonst?

vom 03.06.2015, 14:26 Uhr

Bekannte von mir möchten demnächst ein Haus kaufen, sind sich aber noch nicht sicher, was für eine Dämmung es haben soll. Derzeit gibt es sehr viele günstige Neubauten mit der gängigen Styropor Dämmung, aber das ist nicht gerade umweltfreundlich und hält auch nicht sehr lange. Da sie aber natürlich auch aufs Geld schauen müssen, wäre es für sie möglicherweise dennoch eine Alternative.

Nun aber habe ich neulich in einer Sendung gesehen, dass viele Häuser die mit Styropor gedämmt sind auf der Nordseite des Hauses Algen entwickeln und daher nach kurzer Zeit nicht mehr gut aussehen. Da helfen auch oft keine chemischen Giftstoffe an der Fassade, da der Regen diese nach und nach ausspült. In einem Beispiel war es sogar so weit gekommen, dass eine Fassadenheizung errichtet werden musste, was den Nutzen der Dämmung natürlich zunichte macht.

Es wurde aber nicht gesagt, ob sich dieser Effekt auch auf Häusern niederschlägt, die mit anderen Stoffen als Styropor gedämmt sind, beispielsweise Häuser mit Mineralwolle oder Lochziegel. Kann man in diesen Fällen auch davon ausgehen, dass sich auf der Nordseite Algen bilden werden oder ist die Gefahr dann kleiner oder vielleicht sogar weg? Wer kennt sich aus?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Den Algen kann man kaum entkommen, aber das ist auch nicht weiter schlimm da es in erste Linie nur die Optik beeinflusst aber nicht die Funktion. Denn diese Algen sind weder gesundheitsschädlich noch zerstören sie die Dämmung am Haus, im Gegenteil ist es eher ein Anzeichen dafür, dass die Luft besonders sauber in der Umgebung ist.

Durch die Verwendung von anderen Materialien kann man den Algenbewuchs zwar stoppen, jedoch haben diese auch ihre Nachteile. Algen bilden sich immer nur dort, wo Wasser und Feuchtigkeit nicht gut abtropfen können und nicht verdunstet. Deswegen auf der Nordseite, denn dort scheint keine Sonne die das ganze beschleunigen würde.

Verwendet man dann also andere Materialien, dann kann die Feuchtigkeit in die Dämmung des Hauses gezogen werden und dort für den Befall durch Schimmel sorgen. Bis man den Schimmelbefall in der Dämmung jedoch bemerkt, hat sich das ganze so weit ausgebreitet, dass man hinterher das komplette Haus sanieren darf. Somit ist das auch keine günstigere Variante.

Verhindern könnte man den Algenbefall dadurch, dass man die Nordseite des Hauses mit Sonnenlicht versieht. Das kann eine Lösung mittels Spiegeln sein, oder man trocknet das ganze nach einem Schauer. Somit kann man auch die Algenbildung verhindern wenn man es denn möchte. Mir persönlich wäre das eher egal, denn diese kann man ohnehin abwaschen wenn es zu viele werden sollten. Zum anderen haben solche Häuser auch einen besonderen Charme, wenn es nicht immer aussieht wie aus dem Ei gepellt.

Ansonsten hilft es auch sich beraten zu lassen. Dafür gibt es Energieberater die auch auf solche Fragen nähere Antworten wissen. Ebenfalls können Fachhändler weiterhelfen, denn diese leben davon, dass sie Dämmungen an Häuser anbringen und diese sanieren. Vielleicht gibt es dort noch eine andere Alternative um das ganze mit den Algen zu vermeiden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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