Akita Hunderasse nicht beliebt, da nicht so unterwürfig?
Mein Freund und ich überlegen schon seit längerem uns einen Hund zuzulegen. Wird sind uns allerdings über die Rasse noch nicht einig. Ich hätte gerne einen Akita, da ich Verwandte kenne die einen haben und ich den Hund sehr faszinierend finde. Mein Freund möchte diese Hunderasse aber nicht so gerne, da Akita meist nicht so unterwürfig sind, wie andere gängige Hunderassen.
Im Internet habe ich gelesen, dass viele Menschen so sehen. Akita lassen sich nicht gerne Kunststücke beibringen und interessieren sich häufig auch nicht für typische Hundespiele wie das Apportieren. Sie sind selbstbewusster aber auch selbstständiger und ihrem Herrchen gegenüber sehr loyal. Des weiteren sind Akita nicht sehr kinderlieb, was bei uns aber keine Rolle spielt, da wir keine Kinder möchten.
Für viele Hundehalter wird ein Akita aufgrund der genannten Eigenschaften uninteressant. Viele wünschen sich einen folgsamen Hund der sich über jeden Menschen freut und sich gerne Tricks und Befehle beibringen lässt. Kennt ihr Menschen die einen Akita besitzen oder habt vielleicht sogar selbst einen? Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen den Akita aufgrund seiner Persönlichkeitsmerkmale nicht gerne als Hund halten möchten?
Crispin, du hast sehr merkwürdige Ansichten über Hunde, dein Partner bekleckert sich da auch nicht mit Ruhm. Nach den Ausführungen ist eigentlich schon klar, es sollte ein Hund von Steiff werden, wenn ihr beide nicht viel dazulernt und eure Haltung überdenkt.
Fangen wir mit dem ersten Punkt an: Kein Hund, der nicht schwere Wesensmängel hat oder schwer misshandelt worden ist, ist unterwürfig. Es gibt Rassen, die sind seit ewigen Zeiten auf die Kooperation mit Menschen selektiert worden. Die lassen sich logischerweise leichter erziehen, weil sie zusammenarbeiten wollen und durch züchterisch modifiziertes Jagdverhalten erfüllen sie Aufgaben wie Apportieren, Hüten, Vorstehen und so weiter, wenn die Ausbildung stimmt.
Kommen wir zur angeblichen Kinderliebe. Erstens gibt es keine Hunderasse, die einfach mal so kinderlieb ist. Jeder Hund, der ein normales Wesen hat, toleriert die eigenen Kinder, wenn der Mensch keine gravierenden Fehler macht. Ansonsten hat der Hund schwere Wesensmängel. Und jeder Hund muss so erzogen werden, dass er Besucher akzeptiert.
Du hast eine Idee vom Akira, die in der Realität zu bösem Erwachen führen wird. Gerade weil Japanische Spitze eigenständig sind, hast du mehr Erziehungsarbeit zu leisten und musst ein erheblich selbstsicherer und zuverlässiger Halter sein. Denn hierzulande trifft man viele andere Hunde und Menschen, da muss der Hund die Unterschreitung seiner Individualdistanz hinnehmen. Außerdem ist es Arbeit, den Jagdtrieb zu kontrollieren.
Eigenschaften mit der eine Hunderasse beschrieben wird, können sein, müssen aber doch nicht. Ich denke, dass es eben Rassen gibt, die mehr Erziehung und einen Besitzer mit mehr Durchsetzungsvermögen brauchen als andere. Manche Hunde verzeihen einen Erziehungsfehler der Besitzer, andere reagieren direkt darauf. Akitas wird auch nachgesagt, dass sie stur sein sollen.
Man sollte sich einfach klar darüber werden, ob man denn bereit ist, viel Zeit und Geduld in die Erziehung des Hundes zu stecken. Auch sollte es eben feste Regeln geben. Bei einem Hund kann man diese mal schleifen lassen, bei einem anderen muss man das alles sehr präzise und genau machen. Das kommt immer auf den Hund und seinen Charakter an und kann man sich nicht nur von der Rasse abhängig machen.
Was Kinder betrifft, würde ich auch nicht sagen, dass diese und jene Rasse gänzlich ungeeignet sind. Das ist sicherlich auch eine Frage der Erziehung und Gewöhnung. Ich denke, dass du dir mit deinem Partner erst mal darüber einig werden solltest, ob ihr eben bereit seit, Zeit und Ausdauer in die Erziehung eines Hundes zu investieren. Ihr könnt euch auch einen Labrador anschaffen, der als super Familienhund gilt und am Ende habt ihr einen Hund, der vielleicht gar nicht den beschriebenen Rassemerkmalen entspricht.
Ich kenne einen Akita aus der Hundeschule (Hoffnungsloser Fall beim Longieren, der Hund ist unmotiviert, mir würde das keinen Spaß machen mit so einem Hund zu arbeiten) und zwei Akitas die hier in der Nachbarschaft wohnen.
Alle 3 Akitas fallen zudem durch ihre Unverträglichkeit sehr negativ auf. Das liegt aber meiner Meinung nach nicht mal unbedingt an den Haltern, sondern daran, dass die Hunde rassebedingt einen sehr fixierenden Blick haben, was auf andere Hunde provozierend wirkt.
An meiner Schule gibt es aber auch einen Akita als Schulhund. Der ist das komplette Gegenteil, hat sogar die BH-Prüfung bestanden. Für mich wäre ein Akita aber absolut nichts, weil sie eben keine große Motivation haben zusammen mit dem Menschen was zu machen und zu eigenwillig sind.
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