Ärgern euch die verschiedenen Steckdosentypen?
Wer auf Reisen geht, der wird eventuell auch schon am Urlaubsort böse überrascht worden sein, als er die Steckdosen entdeckte. Viele Länder haben ja komplett unterschiedliche Steckdosen und Steckertypen.
Ich frage mich ernsthaft, warum es die verschiedenen Länder nicht hinbekommen, einheitliche Steckdosen zu entwickeln, schließlich ist sonst auch alles in der PC-Welt genormt, sei es der Kopfhörer-, Lan- oder auch der USB-Anschluss. Das Einzige, was man überall in Europa nutzen kann, sind Geräte mit dem Eurostecker, aber das sind bei Weitem nicht viele. Findet ihr das auch ärgerlich?
Ich finde das überhaupt nicht ärgerlich und ich habe mich auch noch nie darüber geärgert, dass es im Urlaub andere Steckdosen gab, als bei uns. Böse überrascht wurde ich auch noch nie. Immerhin reise ich nicht einfach so ab, ohne mich wenigstens ein bisschen über das entsprechende Urlaubsland zu informieren. Ich recherchiere da schon immer ein wenig im Internet und schaue auch, was ich in dem Land alles beachten muss. Dabei steht dann ja auch immer, dass die Steckdosen auch anders sind, wenn das der Fall ist.
Ich habe mir vor einigen Jahren einen Adapter gekauft, welcher für so ziemlich alle Länder geeignet ist. Er hat auf jeder Seite Anschlüsse und so kann man ihn für unheimlich viele Länder verwenden. Der kommt dann immer mit, wenn ich verreise und bisher hat das auch immer problemlos funktioniert.
Mir für jedes Land immer einen extra Adapter kaufen zu müssen, würde mich schon sehr ärgern und das geht ja auch ins Geld. Wenn man viel und gerne reist, dann lohnt es sich aber schon sehr, sich so einen mehrseitigen Adapter zu kaufen, den man dann sehr oft verwenden kann. Das lohnt sich preislich am besten und ich finde so etwas einfach sehr hilfreich, so dass es bei mir noch nie im Urlaub Probleme mit den Steckdosen gab.
Bascolo hat geschrieben:Wer auf Reisen geht, der wird eventuell auch schon am Urlaubsort böse überrascht worden sein, als er die Steckdosen entdeckte. Viele Länder haben ja komplett unterschiedliche Steckdosen und Steckertypen.
Dir ist schon klar, dass es in Zeiten des Internets möglich ist, innerhalb von Sekunden derartige Informationen abzufragen und zu recherchieren bevor man eine Reise bucht oder? Du musst ja nicht unbedingt in ein Land reisen, wo keine kompatible Steckdose ist, wenn du nicht dazu bereit bist Geld für einen Adapter auszugeben. Mir erschließt sich nicht, wo da die Überraschung liegen soll, wenn man doch die Mittel und Wege hat, solche Informationen vorher abzufragen.
Bascolo hat geschrieben:..Ich frage mich ernsthaft, warum es die verschiedenen Länder nicht hinbekommen, einheitliche Steckdosen zu entwickeln, schließlich ist sonst auch alles in der PC-Welt genormt...
Das hat zum Teil Gründe in der Art der lokalen Installationen und Absicherungen sowie technischen Anschlussbedingungen der jeweiligen Energieversorgungsunternehmen.
Nehmen wir nur einmal den Stecker für UK (Großbritannien). Der muss sogar eine Schmelzsicherung von 13 beziehungsweise 5 A im Steckergehäuse in der L-Zuführung eingebaut haben. Mit einfachen Pin-Ummodel-Adaptern ist es da nicht getan. Die Unverwechselbarkeit für L und N ist beim englischen Stecker auch von vorn herein gegeben. Die Sicherungen direkt im Stecker sind deswegen nötig, weil nach dem Kriege in England mit Kupfer für Leitungen gespart werden musste.
Häufig anzutreffen ist eine Ringleitung mit mindestens 2,5 qmm an den Steckdosen, die etagenseitig mit einer wesentlich höheren Amperezahl, als es in Deutschland Vorschrift ist, abgesichert werden. 32A sind üblich. Das würde ohne Extrasicherung kein Steckkontakt der verwendeten Art überstehen, ohne zu überhitzen oder sogar einen Brand auszulösen. (Spekulation London Grenfield-Tower Brandursache?)
Ebenso ist eine Verpolung von L und N beim belgischen und französischen Stecker CEE7/7 durch Schutzkontakt mit Mittelstift ausgeschlossen, der aus der Steckdose herausschaut und mit der Buchse am Stecker kommuniziert. Die Schuko-Stecker-Varianten für Deutschland CEE7/4 ohne diese Schutzleiterbuchse passen nicht in französische oder belgische Steckdosen, obwohl sie ziemlich gleich aussehen.
Also, die elektrischen Niederspannungsversorgungssysteme sind nicht alle gleich, das ist ein Grund, warum es verschiedenartige Stecker und Steckdosensysteme gibt. Dann wurden im Laufe der Zeit kompatible Steckertypen dem steigenden Strombedarf gerecht. In Italien gibt es zum Beispiel Steckdosen mit vier Löchern, in die die unterschiedlich dicken Stifte hineinpassen. hier
Vieles ist aber so ohne weiteres nicht mit den obigen Dingen zu erklären, vieles ist Tradition. Der dänische Stecker zum Beispiel. Es dient dazu die Systeme von vorn herein abzugrenzen und jede Art von Geräten nur im lokalen Handel zu erwerben oder jede Art von Elektroinstallation, wozu auch die Montage eines Steckers an ein Kabel zählt, nur von Elektrofachpersonal des jeweiligen Landes ausführen zu lassen.
Mich stört es nicht weiter, weil ich ein paar Universal-Adapter habe, mit deren Hilfe ich bisher mit den meisten Steckdosentypen zurecht gekommen bin. Ärgerlicher als die Steckdosen an sich finde ich eher, dass in vielen älteren oder nicht renovierten Hotels immer noch häufig Steckdosen absolute Mangelware sind. Um sein Smartphone oder die Kamera aufzuladen, muss man immer noch zum Teil Schränke wegrücken und Lampen ausstecken oder die Rasierersteckdose im Badezimmer benutzen.
Ich habe mir irgendwann mal ein Adapterset gekauft und das hat bisher immer problemlos funktioniert. So viele Steckdosen brauche ich im Urlaub aber eh nicht. Smartphone und Kamera aufladen, eventuell mal die Haare föhnen und das war es dann auch schon. Dafür reicht der eine passende Adapter völlig aus. Übrigens haben Hotels oft Adapter vorrätig und in Ferienwohnungen habe ich auch schon welche gesehen.
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