Adrenalin-Spritzen als Therapie in Deutschland üblich?

Ich habe vor kurzem von einer sehr interessanten Studie gelesen, in der Forscher bei einem Experiment mit Mäusen heraus gefunden haben wollen, dass sportliche Aktivität das Tumorwachstum bremsen und sogar bis zu 50 Prozent reduzieren soll. Man nimmt an, dass das bedingt durch die vermehrte Ausschüttung von Adrenalin geschieht, die mehr Killerzellen aktivieren sollen, die die Tumoren dann erkennen und bekämpfen.

In diesem Artikel heißt es auch, dass man den gleichen Effekt bei unsportlichen Mäusen festgestellt hat, denen man Adrenalin injizierte, vorausgesetzt natürlich, dass die Wirkung des Adrenalins nicht irgendwie durch andere Faktoren blockiert wurde.

Ich weiß jetzt gar nicht, ob das Adrenalin direkt in die Tumore injiziert wurde oder nur in die Blutbahn und der Rest sich quasi von alleine erledigte. Es hat sich aber heraus gestellt, dass sich auch dort die Tumorgröße reduzierte.

Daher frage ich mich, ob es eigentlich auch in Deutschland üblich ist, bei gewissen Erkrankungen oder Therapien (es muss nicht unbedingt Krebs sein), Adrenalin zu spritzen. Ist das hier überhaupt erlaubt und üblich? Wenn ja, bei welcher medizinischen Indikation?

Sicher ist Adrenalin in Deutschland und überall sonst auf der Welt ein regelmäßig genutztes Medikament. Bei der Wiederbelebung, bei Schocks durch Allergie oder Sepsis ist ein Standardpräparat in der Notfallbehandlung. Allergiker, denen im Notfall die Stimmritze anschwillt, haben Pens mit dem Hormon, damit sie selbst die Erstbehandlung vornehmen können und sie nicht ersticken, bevor Hilfe kommt.

Kinder mit akutem Pseudo-Krupp lässt man mit Adrenalin inhalieren. Früher gab es Asthma-Sprays damit. Stark blutende Schnitte kann man mit Adrenalin behandeln, Lokalanästhetika sind oft mit Adrenalin versetzt, damit sie länger im Gewebe bleiben. Außerdem gibt man es bei der Behandlung von Überdosierungen von bestimmten Blutdruckmitteln.