Achtet ihr auch auf andere Kinder?
Wir hatten jetzt folgendes Erlebnis. Wir waren schwimmen mit unseren drei Kindern. Mein Mann war mit den zwei großen Kindern rutschen und ich saß mit unserem Baby am Beckenrand weil es noch zu klein zum baden ist.
Mein Mann stand die ganze Zeit am Ausgang der Rutsche und hat aufgepasst, wenn unsere Kinder kamen. Sie können zwar beide schwimmen aber gerade der Kleine ist mit gerade fünf Jahren noch kein sicherer Schwimmer. Mein Mann hat auch immer nur in Richtung Rutsche geschaut.
Irgendwann ist ein Kind gerutscht an ihm vorbei und dabei ist ein Schwimmflügel abgegangen. Mein Mann hat es nicht bemerkt, weil er wieder zur Rutsche geschaut hat, da es nicht unser Kind war. Das Kind wäre da abgesoffen, obwohl mein Mann keine drei Meter von ihm entfernt war.
Ich habe es ihm natürlich gesagt und er hat das Kind raus gezogen. Natürlich wären im Zweifelsfall auch die Eltern die im Liegestuhl lagen und ihren Nichtschwimmer mit Schwimmflügeln alleine zur Rutsche geschickt haben, Schuld wenn wirklich etwas passiert wäre.
Interessant fand ich, dass es meinem Mann nicht aufgefallen ist. Er meinte, er achtet halt nur auf unsere Kinder. Ich bekomme dagegen oft Situationen mit, in denen ich Kindern helfe, weil sie diese benötigen. Ich habe aber auch schon mehrfach gesehen, dass Erwachsene Kinder einfach übersehen obwohl diese Hilfe brauchen.
Dazu passt auch, dass Kinder in vollen Schwimmbäder ertrinken können, obwohl es doch eigentlich jemanden auffallen müsste.Achtet ihr auch nur auf eure Kinder oder fallen euch auch andere Kinder auf?
Ich achte sogar auf andere Kinder, obwohl ich gar keine eigenen habe. An Bahnsteigkanten passiert es mir oft, dass ich Kinder gerne zurückziehen würde. Die Eltern stehen daneben und quatschen. Meistens merken es die Eltern dann ein paar Sekunden nach mir, so dass ich nicht eingreifen muss. Aber wenn der Zug dann schon beim Einfahren ist, zieh ich natürlich auch ein fremdes Kind zurück.
Im Zug saß ich mal einer jungen Familie gegenüber. Das Kind war keine zwei Jahre alt und durfte auf dem Sitz stehen. Als der Zug eine kleine Ruckelbewegung gemacht hat, hat das Kind geschwankt. Sowohl ich als auch die Mutter haben diese typische "Ich fang dich auf"-Bewegung gemacht, obwohl das Kind stehen blieb. Aber wir haben alle darüber gelächelt.
Ich denke man sollte hier die Situation von zwei Seiten betrachten. Dein Mann war auf eure Kinder konzentriert und hat auch in die Richtung geschaut, wo er sie erwartet hat. Da kann es durchaus vorkommen, dass man eine andere Situation nicht mitbekommt. Du hast dagegen das Geschehen eher entspannt vom Beckenrand aus angesehen und hattest dabei auch eine andere Blickrichtung. Schon sieht man wesentlich mehr und es fällt da eben auch auf, wenn Gefahr droht.
Ich habe neulich im Schwimmbad auch nur noch aus dem Augenwinkel mitbekommen, dass ein kleines Kind hinter mir auf die Tür zu rannte, die aus dem Schwimmbereich zu den Umkleiden führt. Instinktiv habe ich versucht die Tür zu halten, obwohl sie auf der Seite keinen Griff hat. Aber weniger als einen Augenblick später hätte ich auch nicht mehr mitbekommen, dass da Gefahr für das Kind droht.
In anderen Situationen habe ich aber auch schon instinktiv bei Gefahr nach einem Kind gegriffen. Einmal in Hamburg, wo es wahrscheinlich sonst vom Steg in die Elbe gefallen wäre und das zweite Mal erst im letzten Jahr, als ein Kind die Hand nach der fahrenden Straßenbahn ausgestreckt hat. Aber gerade, wenn man eben seine eigenen Kinder im Blick behält, nimmt man andere Kinder nicht unbedingt so wahr. Selbst wenn diese sich in Gefahr befinden.
Ich habe noch keine Kinder, schaue aber durchaus und wenn ich Situationen als kritisch empfinde, handel ich auch. Heute beispielsweise wurde ein kleiner Junge von einer Gruppe aus seiner Klasse umhergeschubst. Dass sie alle in eine Klasse gingen, habe ich erst danach erfahren, aber ich habe den Jungen auf Seite gezogen und die Kinder angemeckert, dass sie sich benehmen sollen und es so nicht geht. Nett gemeint oder Spaß war das nämlich nicht und der Junge macht da schon eine Weile was mit, wie ich erfahren habe. Ich finde das wichtig zu reagieren, weil Kinder sich nicht immer gut selber helfen können.
Wenn man die Übersicht vom Beckenrand hat, kann man natürlich mehr und besser beobachten, als wenn man sich auf die eigenen Kinder an der Rutsche konzentriert. Ich denke, dass dein Mann das Kind nicht sehen konnte, weil seine Blicke in die andere Richtung gingen.
Ich habe meist einen großen Überblick und wenn ich etwas sehe, dass ein Kind gefährdet ist, beziehungsweise Hilfe benötigt, bin ich auch sofort zur Stelle. Nur ärgert es mich wahnsinnig, wenn die Eltern dann mit ihrem Handy beschäftigt sind und nicht auf das Kind achten. Da kann ich dann auch nicht anders, als den Eltern eine Ansage zu machen.
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