Abtreiben, auch wenn der Partner das Kind will?
Ein Kumpel von mir ist absolut sauer und enttäuscht. Seine Freundin war schwanger von ihm, ungeplant und trotz Verhütung. Für ihn war klar, dass das Kind behalten wird und er hat sich auch schon darauf eingestellt, aber sie wollte es nicht und hat es abgetrieben. Nun ist die Beziehung einigermaßen im Eimer, weil er das so nicht wollte und sie da scheinbar absolut verschiedener Meinung sind, was das Thema angeht. Würdet ihr einfach so abtreiben, wenn euer Partner das Kind aber will und die Beziehung gut läuft?
Naja, wenn die Frau überhaupt keinen Kinderwunsch hat, dann ist es wohl die bessere Entscheidung gewesen. Immerhin ist die Frau doch diejenige gewesen, die das Kind neun Monate im Bauch tragen und zur Geburt bringen will. Möglicherweise entwickelt sie sogar einen Hass gegen das Kind, fühlt sich von diesem vielleicht sogar gestört, wenn sie Zweisamkeit mit dem Partner haben möchte. Das kann nicht gut gehen.
Selbstverständlich hat die Frau in dieser Situation falsch gehandelt und man kann die Entscheidung von diesem Mann absolut verstehen. Aber hier muss man überlegen, ob der Mann vielleicht sogar seinen Job für das Kind aufgegeben hätte um eben den Vollzeitpapa zu spielen. Allerdings wundert es mich auch ein wenig, dass die beiden noch nie über dieses Thema gesprochen haben. Wenn man Sex miteinander hat und verhütet, dann kommen solche Themen doch irgendwann auf den Tisch. Da hätte man von den Differenzen vielleicht vorher gewusst und beide können aufeinander eingehen und ein Kompromiss finden.
Ich meine, es ist doch unheimlich schwierig wenn ein Partner einen Kinderwunsch hat und der andere Partner überhaupt keine Kinder haben möchte. Bei so einer Entscheidung kann man sich nicht in der Mitte treffen, man kann nicht ein halbes Kind haben. Das kann man nicht einfach durch Zwei teilen. Auch wenn das Beziehungsende ein wenig traurig ist - es ist die Chance für beide Parteien noch einmal einen Neustart zu wagen. Und das bedeutet eventuell sogar mit einem Partner, der ähnliche Vorstellungen vom zukünftigen Leben hat.
Es klingt so, als hätte sie ihn mit dieser Entscheidung ziemlich überfallen und praktisch gar nicht mit ihm geredet. Das ist sicherlich falsch und unfair. Aber die endgültige Entscheidung liegt bei der Frau. Wenn sie nicht Mutter sein will, wäre es ein absoluter Fehler, jemand anderem zuliebe eine zu werden. Das kann doch nur schiefgehen.
Wie soulofsorrow schon geschrieben hat: man kann kein halbes Kind bekommen. Sie kann ihm auch nicht dieses Kind gebären und übergeben und sich dann aus dem Leben raushalten. Geschweige denn mit ihm zusammenbleiben, während er dem Kind ein Vater ist und sie aber keine Mutter. Das funktioniert alles nicht.
Leider funktioniert es andersherum sehr gut. Eine Frau kann sehr gut ein Kind bekommen, während der Vater nach dem Zeugungsakt keine Rolle mehr spielt. Ein Mann kann das eben nicht, weil die Frau das Kind austragen und sich bestenfalls noch mehrere Monate darum kümmern muss.
Es ist hart und unfair. Aber die Entscheidung über eine Abtreibung fällt ganz allein die Frau. Dass sie sich damit aber auch gegen ihre Beziehung entschieden hat, sollte ihr eigentlich klar sein. Die ist damit absolut gescheitert, auch wenn die beiden es wohl noch nicht einsehen wollen.
Ich kann den Mann absolut verstehen, denn immerhin ist es auch sein Kind und wenn er es gewollt hat, hätte er wohl auch Opfer für dieses Kind gebracht.
Auf der anderen Seite ist es eben der Körper der Frau und damit ihre Entscheidung. Das halte ich für absolut richtig, denn man kann eine Frau schlecht zwingen, ein Kind, das sie nicht möchte, auszutragen. Letztendlich ist das ziemlich traurig für den Mann, aber er trägt eben nicht die Konsequenzen einer Schwangerschaft.
Die Beziehung wird wohl in dem Fall nicht mehr zu retten sein, da kann ich den Mann voll verstehen, wenn er sich trennen würde. Denn für ihn war es sein Kind und er wollte es bekommen. Seine Partnerin hat es ihm weggenommen und ich glaube nicht, dass man das einfach so verzeihen kann.
Ich hätte vermutlich alle Szenarien mit meinem Partner durchgesprochen und mich von unabhängigen Stellen beraten lassen, aber meine Entscheidung schon über die meines Partners gestellt, denn eine Schwangerschaft hat nun mal für eine Frau mehr Konsequenzen als für einen Mann. Ich hätte mich auch für mein Kind entschieden, wenn mein Mann es nicht gewollt hätte.
Ich finde, dass man solche Sachen klären sollte bevor man sich auf eine ernsthafte Beziehung einlässt. Ich möchte keine Kinder haben und fände es unfair einen potentiellen Partner darüber im Dunkeln zu lassen. Es gibt Menschen, für die die Fortpflanzung das höchste Ziel im Leben ist, und die eine Partnerschaft nicht nur eingehen, weil sie die andere Person lieben sondern, weil sie in ihr auch die Mutter ihrer zukünftigen Kinder sehen.
Ich kann natürlich die Frau gut verstehen, es ist ihr Körper und ihre Entscheidung, aber ich kann auch den Mann gut verstehen. Ich denke, dass ich auch enttäuscht wäre, wenn ich viel in eine Beziehung investiert hätte und sich dann später heraus stellt, dass mein Partner entgegen meiner Annahme doch ganz andere Vorstellungen von unserem gemeinsamen Leben hat als ich.
Der Kumpel sollte sich mal genau überlegen, wie der sich hier verhält. Er hat hinsichtlich der Entscheidung nicht mitzureden! Das ist immer eine Entscheidung der Frau und wenn ihm das nicht passt, muss er die Konsequenzen tragen und sich dann eine andere suchen. Aber der Gedanke dass sich eine Frau hier zu Gunsten eines Kindes entscheiden muss, weil man(n) es will, hat schon etwas Verstörendes.
Ramones hat geschrieben:Würdet ihr einfach so abtreiben, wenn euer Partner das Kind aber will und die Beziehung gut läuft?
Diese Frage unterstellt ja schon so einiges, was so nicht stehen gelassen werden kann. Zunächst ist schwer davon auszugehen, dass keine Frau "einfach so" zu einer Abtreibung geht! Das macht sie schon mit sich aus und wenn sie nicht möchte, muss sie auch niemandem Rechenschaft über ihre Beweggründe ablegen.
Auf der anderen Seite impliziert die Frage, dass es selbstverständlich wäre ein Kind abzutreiben, nur weil der Kindsvater das Kind eben nicht will oder die Beziehung nicht mehr intakt ist. Denn auch hier kann die Frau allein entscheiden - auch gegen den Willen des Erzeugers - dass das Kind ausgetragen wird.
Ich bin ja grundsätzlich dafür, dass Väter die gleichen Rechte haben, wie Mütter. Nur lässt es sich ja leider nicht umgehen, dass die Frau das Kind austrägt und da kann der Vater dann recht wenig dagegen machen, wenn sie um jeden Preis abtreiben will. Natürlich ist es nicht richtig, dass die Frau nicht mal versucht hat, mit ihrem Partner eine gemeinsame Lösung zu finden, aber wenn sie sich so sicher war, dann ist das eben so.
Sie hätte sich theoretisch von ihm trennen, das Kind austragen und dann ihm das alleinige Sorgerecht überlassen können, falls er bereit gewesen wäre das Kind alleine großzuziehen, aber ob sie damit am Ende glücklich gewesen wäre, ist natürlich auch fraglich.
Ich würde es aber durchaus verstehen, wenn der Mann die Beziehung nach diesem Vorfall beendet, denn einen Vertrauensbruch stellt es allemal dar, wenn sie quasi heimlich abgetrieben hat und wenn er sich Kinder wünscht, das für seine Partnerin aber grundsätzlich nicht in Frage kommt, dann sollte er sich eben ernsthaft überlegen, ob sie für eine langfristige gemeinsame Zukunft die richtige ist.
Eine gut laufende Beziehung bedeutet nicht automatisch, dass auch Kinder gewünscht sind. Viele Beziehungen kommen sehr gut ohne Kinder aus, weil sich die beiden Partner schlichtweg keine Kinder wünschen. In manchen Beziehungen ist es unglücklicherweise so, dass sich nur einer der Partner ein Kind wünscht, während das für den anderen grundsätzlich oder zu dem entsprechenden Zeitpunkt nicht in Frage kommt. Ich denke allerdings auch, dass man solche Fragen recht früh klären sollte, bevor man sich auf eine Beziehung einlässt.
Ich finde es nicht richtig, dass dein Bekannter sauer ist. Dass er betrübt ist, kann ich irgendwie noch verstehen, falls er sich ein Kind wünscht und bislang der Ansicht war, dass seine Freundin die richtige Person dafür ist. Allerdings finde ich es nicht richtig, wirklich sauer zu reagieren. Die beiden haben scheinbar verhütet, was ja auch zeigt, dass sie sich, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, nicht wirklich ein Kind gewünscht haben. Die Abtreibung kann ich daher grundsätzlich schon nachvollziehen.
Trotz aller Gleichberechtigung ist es letztendlich die Frau, für die eine Schwangerschaft die größeren Auswirkungen hat. Das betrifft in erster Linie natürlich die Schwangerschaft und die Geburt an sich. Aber auch danach ist es oft so, dass ein großer Teil der Arbeit an der Mutter hängenbleibt. Dadurch, dass das Kind von der Frau ausgetragen wird, sehe ich die Mutter als einzig relevante Person, wenn es darum geht, das Kind auszutragen oder nicht. Auch wenn das Kind ein Produkt beider Partner ist, „gehört“ es für mich allein der Mutter, zumindest solange es ungeboren ist. Auch wenn dein Bekannter das emotional bislang nicht so sehen kann, muss er es auf rationaler Ebene doch anerkennen.
Ob die Beziehung an sich noch Sinn macht, müssen die beiden sich gut überlegen. Zunächst sollten sie feststellen, ob sie die gleichen Wünsche in Bezug auf Kinder haben. Dein Bekannter scheint sich ja grundsätzlich ein Kind zu wünschen. Wie ist das mit seiner Partnerin? Passte für sie lediglich der Zeitpunkt nicht, oder möchte sie generell keine Kinder haben? Im zweiten Fall macht die Beziehung vielleicht ohnehin nicht so viel Sinn, da dein Bekannter ja scheinbar gerne eine Familie gründen möchte.
Leider ist es nun einmal so, dass die Partnerin deines Freundes ihre Entscheidung getroffen hat. Sie ist die jenige, die darüber nachdenken muss, ob sie ganze 9 Monate lang die Verantwortung einem Kind im Bauch gegenüber tragen muss. Sie ist die jenige, die am Ende das Kind immer bei sich hat ( im Regelfall auch nach der Trennung). Die Verantwortung, die Einschränkungen und die Fürsorge etc. All das bedeutet ein Kind, denn dies ist nicht immer nur süß & Co. Es bedeutet auch Arbeit und womöglich will sie diese einfach nicht oder kann es nicht.
Ich kann sicherlich verstehen, dass dein Freund betrübt über die Entscheidung seiner Partnerin ist und womöglich auch sauer. Denn für viele ist es eben Mord und Männer denken immer wieder gerne, dass sie ein Mitentscheidungsrecht bei dieser schwerwiegenden Entscheidung haben. Dem sehe ich eben nicht so, weil es der Körper der Frau ist, indem das Kind sich befindet. Dabei ist es auch gesetzlich per se völlig uninteressant, ob es zwei benötigt, damit ein Kind geboren ist.
Sie haben ohnehin verhütet, was bereits dafür spricht, dass sie kein Kind möchte. Ob jetzt oder nie, das mag an dieser Stelle dahin gestellt sein, weil Meinungen sich immerhin ändern können. Doch dieser "Unfall" ist nun einmal passiert und sie hat das getan, was man scheinbar von ihr wohl auch erwarten konnte. Abgetrieben. Dieses Thema ist ohnehin sehr kontrovers, aber es war einzig und alleine ihre Entscheidung.
Ich denke jedoch, dass dein Freund wohl arge Probleme damit haben wird und dieses Thema nie vergessen kann. Es kann durchaus sein, dass er ohne es selber zu wollen, ihr immer dieses Thema vorhalten wird und dadurch die Beziehung zerstört wird. Fakt ist jedoch, dass er absolut keinerlei Rechte hat, in die Entscheidungsfreiheit der werdenden Mutter einzugreifen, denn der ungeborene Fötus unterliegt einzig und alleine ihrem Recht.
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