Abschiebungen nach Uganda und Ruanda richtig?
Auch Israel hat etwas von der Flüchtlingswelle abbekommen. Einige Zehntausend sind aus Eritrea und dem Sudan geflohen. Nun will Israel diese in andere afrikanische Länder abschieben, die zudem auch noch Diktaturen sind.
Findet ihr nicht auch, dass Israel damit seinem Image selber sehr stark schadet? Immerhin will man auch hier in Deutschland als vorbildlich gelten. Damit dürfte man alle Flüchtlingsbefürworter gegen sich aufbringen. Oder wird dies sogar Vorbild für Deutschland und die EU sein?
Im Artikel steht ja sogar, dass diese Diktatoren sich von Israel für die Aufnahme bezahlen lassen. Klingt, als wäre Israel ja wirklich darauf erpicht keine Flüchtlinge aufzunehmen, wenn sie dafür sogar Geld springen lassen. Natürlich wäre es auch interessant zu wissen, warum genau Israel so dagegen ist, fehlt es an Kapazitäten, wäre die Aufnahme auf lange Sicht teurer als das, was die Diktatoren verlangen, ist das eine bestimmte Einstellung gegenüber der betroffenen Länder? Klar, dass Israel nicht gut dasteht mit so einem Verhalten, aber es gibt ja auch noch genügend andere Länder auch innerhalb der EU und UN, die sich geweigert haben irgendwelche Flüchtlinge aufzunehmen.
Meinst du, dass Israel in Deutschland als vorbildlich gelten will? Natürlich sind gerade der Südsudan und Ruanda ein Pulverfass, aber Israel wird wohl nicht in der Lage und auch nicht Willens sein, diese dortigen Konflikte mit einer liberalen Asylpolitik zu lösen. Von daher finde ich die Rückführung in sichere Nachbarländer schon richtig und ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutschland und die EU da anders handeln würde.
Die Abschiebung ist in meinen Augen immer richtig, wenn jemand sich hierzulande nicht benimmt und Straftaten bedient. Die Abschiebung ist jedoch auch richtig, wenn es eigentlich keinen Asylgrund gibt oder der Asylantrag abgelehnt wird. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob nach Ruanda und Uganda, nach Nordafrika, nach Iran oder sonst wo.
Wenn ich immer die Öko-Gesellschaft höre. Abschieben in Ländern mit der Todesstrafe geht gar nicht. Was gehen mich die Strafenkataloge anderer Länder an? Das sind deren Länder, deren Strafen und das haben wir mal langsam zu kapieren. Es sagt ja auch niemand zu uns, „den schieben wir nicht nach Deutschland ab oder liefern ihn aus, weil da gibt es kaum gute Strafen für seine Vergehen“. Das ist doch Bullshit.
Mit den USA wird immer fein verhaltet und es ist ein Land mit der Todesstrafe. Mit China wird fein verhandelt und es ist ein Land mit wenig Menschenrechten und einer sehr willkürlichen Todesstrafe. Mit Saudi Arabien werden Waffendeals geschlossen, wo Terroristen geboren werden, Frauen gesteinigt und gelyncht werden, Männer die Hände abgeschnitten kriegen und im Alltag so viele Einschränkungen da sind, da frage ich mich, was soll das?
Abschieden muss weiter gehen, egal was für Strafen, Rituale oder Vodoo etc in einem Land stattfinden. Wenn wir jetzt jeden nicht abschieben, weil uns irgendwas in den Ländern in Zukunft nicht passt, dann dürfen wir die ganzen illegalen Marokkaner, Algerier & Co hier ja beglückwünschen, weil dann haben sie einfach alles richtig gemacht.
Kann doch nicht angehen, dass es ständig irgendwelche Gründe gibt, um sie nicht abzuschieben. Wofür haben wir eigentlich das Asylrecht, wenn wir es jedem nicht gewährten dann sowieso indirekt mit Duldung gewähren und dann durch Schlupflöcher die Leute bald auch unintegriert ständig da bleiben können.
Natürlich ist in Uganda und Ruanda bei Weitem nicht alles die heile Welt. Doch man muss auch da abschieben, wo es eben nicht den Teppich ausgerollt gibt, wenn man das Land betritt. Die Leute, die kein Asylgrund haben oder abgelehnt werden, müssen eben auch einfach zurück. Wenn sich herumspricht, dass wir Leute nicht in gewisse Länder abschieben, dann geht das Maßen wandern bald weiter und jeder kommt kurioserweise aus diesen Ländern.
Man sieht hier, dass es auch vorbildlich geht. Viele flüchten nun von selber weiter und sparen Israel so die Kosten für die Abschiebung. Sehr vorbildlich, wie ich finde. Es geht, einfach darum, dass man mit einer scheinbar humanen Flüchtlingspolitik die falschen Anreize setzt. Auch Eichmann und Mengele waren auf der Flucht. Ein Flüchtling muss eben kein besserer Mensch sein.
Kätzchen14 hat geschrieben: Die Abschiebung ist jedoch auch richtig, wenn es eigentlich keinen Asylgrund gibt oder der Asylantrag abgelehnt wird. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob nach Ruanda und Uganda, nach Nordafrika, nach Iran oder sonst wo.
Also es tut mir ja leid, aber wenn ich so einen wirklichen Nonsens lese, frage ich manchmal schon, ob da vor dem Schreiben der Zeilen nachgedacht wurde. Ja du magst ja mit dem Teil Recht haben, dass Asylsuchende, die kein Recht auf Asyl haben abgeschoben werden müssen. Aber dann müssen Sie auch in ihr Heimatland zurück. Was genau erreichst du denn, wenn du die illegalen Flüchtlinge von Israel nach Ruanda oder Uganda schiebst, wo sie immer noch illegal sind?
Ja toll du hast das Problem von dir auf jemand anderen abgewälzt, aber gelöst hast du es damit überhaupt nicht. Viel mehr macht man es nur noch schlimmer, indem man die Flüchtlinge aus wirtschaftlich starken Ländern in wirtschaftlich schwache Länder abschiebt. Von der grundsätzlichen Tatsache, ob jetzt sicherer oder nicht sicherer Drittstaat mal abgesehen.
Das wäre ja so, als wenn wir jetzt in der EU sagen, wir kümmern uns nicht darum, irgendwie Syrien zu stabilisieren, damit die Flüchtlinge irgendwann wieder nach Hause kommen, sondern wir schieben sie einfach nur aus Deutschland zurück nach Griechenland. Dafür kriegen die Griechen dann noch 3 Mark 50 für jeden Flüchtling und sie sollen uns dann mit ihrem Problem mal schon in Ruhe lassen.
Hier wird ja einfach nur vom Kopf bis zur Wand gedacht und nicht weiter. Sowas dann auch noch als vorbildlich zu bezeichnen, zeugt ja auch davon, wieviel Gedanken man sich da gemacht hat.
So haben wir es doch bisher auch immer gemacht. Der Bürgerkrieg in Algerien in den 90ern hat uns doch auch nicht so erschreckt. Bis zu welcher Grenze sind wir den verantwortlich? Wer ist überhaupt wir? Vor allem machst du so, als ob es nur positive Erfahrungen geben würde. Die steigende Zahl von Messerstechereien und Morden zeigen doch die Richtung, in die es geht. Wir lösen die Probleme dort nicht und schaffen uns hier neue.
Juri1877 hat geschrieben:Vor allem machst du so, als ob es nur positive Erfahrungen geben würde. Die steigende Zahl von Messerstechereien und Morden zeigen doch die Richtung, in die es geht. Wir lösen die Probleme dort nicht und schaffen uns hier neue.
Ich habe gar nichts von positiven oder negativen Erfahrungen geschrieben. Ich habe lediglich zwei ganz einfache und klare Fakten benannt. Ein illegaler Flüchtling ins Israel aus Eritrea ist auch nach Abschieben nach Ruanda ein illegaler Flüchtling. Und ein wirtschaftlich starkes Land kann Flüchtlinge besser verkraften als ein wirtschaftlich schwaches Land.
Willst du diese ganz einfachen Fakten jetzt leugnen? Ich bin gespannt wie du das schaffen willst. Und ganz einfach aus diesen beiden Fakten heraus kann es nach gesundem Menschenverstand kein richtige Lösung sein, auf diese Art und Weise eine Flüchtlingskrise lösen zu wollen.
Und es mag jetzt für den einen oder anderen eben arrogant klingen. Aber ich denke eben einfach, dass man Probleme mit dem Abschieben von Flüchtlingen in schwache, unsichere Staaten nicht löst. Nur das wir die Probleme, die 1 oder 2 Millionen Flüchtlinge mit sich bringen noch eher verkraften können als eben Länder wie Griechenland oder andere Balkanstaaten.
Die einfachste Lösung wäre vor Jahren gewesen, dass UNHCR vernünftig finanziell auszustatten und die Flüchtlinge vor Ort und den Nachbarländer gut zu versorgen. Das wäre einerseits wesentlich billiger gewesen und der Anreiz in die Heimat zurückzukehren und das auch ohne große Abschiebekosten wäre viel höher, wenn ich nur über eine Grenze zurück nach Hause muss, als über 10 oder 20. Mal abgesehen davon, dass ich auch noch jeden verstehen kann, der unser Land und unser Sozialsystem kennengelernt hat, dass er lieber hier bleiben will als in seine zerbombte Heimat zurückzugehen.
Stattdessen hielt man es ja international für sinnvoller die Unterstützung fürs UNHCR herunterzufahren. Auch das war ja ein Grund, warum sich der Flüchtlingstross in Bewegung setzte.
Würden die Flüchtlinge hier kein Geld bekommen und direkt abgeschoben werden, wäre dies doch kein Problem. In Wahrheit lösen wir keine Probleme, sondern schaffen auch bei uns noch neue Probleme. dazu. Im Bosnienkrieg hat dir UN es abgelehnt, an solchen ethnischen Säuberungen mitzumachen. Darin liegt nämlich der Denkfehler. Nun denkt jeder Diktator im Nahen Osten, dass er so seine ungeliebten Minderheiten los werden kann und umgekehrt denkt jeder Bürger dort, dass er nicht für Demokratie zu kämpfen braucht. Und dies sind nur einige Probleme. Vor allem kann Deutschland nicht alleine für die gesamte EU entscheiden.
Juri1877 hat geschrieben:Würden die Flüchtlinge hier kein Geld bekommen und direkt abgeschoben werden, wäre dies doch kein Problem. In Wahrheit lösen wir keine Probleme, sondern schaffen auch bei uns noch neue Probleme.
Zum einen muss man die Flüchtlinge versorgen, verhungern und verdursten lassen kannst du sie nicht. Natürlich kann man ihnen auch einfach nur Unterkunft, Essen und Trinken stellen. Die Frage ist da aber sicher erlaubt, ob das logistisch einfacher zu stemmen wäre, als ihnen einfach das Geld für Essen und Trinken zu geben. Aber könnte man durchaus so machen.
Das wir mit der Versorgung der Flüchtlinge in Deutschland keine Probleme grundlegend lösen, steht außer Frage. Das habe ich auch nie behauptet. Aber wir können es zumindest, wenn man sich die Masse anguckt, noch eher bewältigen als die meisten anderen europäischen Staaten. Wir sind nun einmal, dass bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste EU-Land. Nichts destotrotz wäre es natürlich für alle einfacher, wenn man ein großen Teil der Flüchtlinge zunächst einmal fair innerhalb der EU umverteilen würde, sodass jeder eine vertretbare Last bekommt, die er schultern kann. Aber dafür ist ja bei vielen Ländern die Verweigerungshaltung zu groß.
Interessant würde ich jetzt mal bei deiner Lösung des Abschiebens finden, wie genau du das durchführen willst. Wohin willst du jemanden abschieben, der keine Ausweispapiere bei sich hat und der einfach nicht sagt aus welchem Land er kommt? Wie willst du da gewährleisten, dass er tatsächlich in das richtige Land zurücküberführt wird und du dieses Problem nicht einfach nur einem anderen "unschuldigen" Land überhilfst?
Was genau willst du machen, wenn andere Staaten die Aufnahme ganz einfach verweigern? Und wohin genau willst du Asylsuchende aus Bürgerkriegsländern wie Syrien ausweisen? Du kannst ja da doch nicht ernsthaft wollen, dass man Asylsuchende direkt in einen Bürgerkrieg zurückschickt?
Und hast du eigentlich ernsthaft geschrieben, dass die UN es im Bosnienkrieg abgelehnt hat, an ethnischen Säuberungen mitzumachen? Ja natürlich hat sie das! Du meintest sicherlich oder hoffentlich eher, dass sie es abgelehnt hat, diese zu unterbinden. Ja leider hat man es nicht oder nur in zu geringem Maße gemacht. Aber daraus hat man ja gelernt und ist seit dem in mehreren Krisengebieten eingeschritten. Das ist nicht das grundsätzliche Problem. Problematisch wird es eben dann, wenn wie in Syrien auch scheinbare UN-Partner auf unterschiedlichen Seiten stehen und jeden wen anderes unterstützt.
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