Absagen, die sich dann als Glücksfall herausstellten?
Ich hatte vor einigen Jahren mal eine Absage für einen Werkstudentenjob bekommen, worüber ich zunächst extrem traurig war. Ich weiß, dass mir viel an dem Job lag und ich wirklich enttäuscht von mir war, dass es nicht geklappt hat. Im Endeffekt war das aber so ziemlich das beste, was mir hätte passieren können, da ich kurze Zeit danach meinen Traumjob bekommen hatte, in dem ich dann auch noch nach meinem Studium gearbeitet habe.
Dieser Job hat mir auch viel besser gefallen, als mir der andere wahrscheinlich gefallen hätte. Von daher war dann alles gut so, wie es eben gekommen ist. Haben sich Absagen bei euch auch schon als absoluter Glücksfall herausgestellt? Welche Absagen waren das und wie kam es dazu?
Was mich an dem Beitrag echt fasziniert und interessiert: Warst du echt von dir selbst enttäuscht, nur weil man sich andere Bewerber wünschte? Echt jetzt, du gabst dir selbst die Schuld, dass es nicht klappte? Das könnte mir niemals passieren. Es gibt so viele Umstände, warum es mal mit einer Bewerbung nicht klappt.
Das liegt doch dann eher nicht an der eigenen Person. Ich kann mich eigentlich nicht an Absagen erinnern. Glücksfälle waren eher die Zusagen und so sehe ich das auch. Ich hatte zum Beispiel das Glück, meine schöne Wohnung zu bekommen. Damit hätte ich nie gerechnet. Allerdings hätte ich mir eine Absage niemals selbst zugeschrieben.
Meine Anstellung ist sowieso auf Lebenszeit und daher musste ich mich nie um eine Arbeitsstelle bewerben. Dass man denkt, das man aufgrund einer Absage nun einen viel besseren Job bekommen hat, ist doch subjektiv. Klar dass man sich das schönredet.
Warum auch nicht, ist ja legitim. Geht eben jeder anders damit um. Bei manchen muss eben immer alles schöner und besser sein, als es je war. Die Menschen sind halt verschieden. Ich würde jedenfalls nicht so denken.
Ich tue mir auch schwer mit dem ewigen "Was wäre, wenn...". Natürlich habe ich im Leben auch Absagen kassiert, vom Praktikum zum Job über den elenden Wohnungsmarkt. Auch Reisen musste ich schon verschieben und Treffen absagen. Und hin und wieder hat sich auch etwas Besseres daraus ergeben. Aber ich kann da einfach keinen kausalen Zusammenhang erdichten, wo der reine Zufall regiert. Ich bin ja nicht der Mittelpunkt des Universums.
Meine aktuelle Wohnung beispielsweise war ein absoluter Glücksfall, da bezahlbar und günstig gelegen. Aber das heißt für mich nicht, dass die fünf Absagen zuvor auch alle "Glücksfälle" waren, sondern es aus unterschiedlichen Gründen eben ein paar Mal nicht geklappt hat, bevor es doch hingehauen hat. Wenn ich eine der anderen fünf Wohnungen bekommen hätte, hätte ich mich auch darüber gefreut und keinen Gedanken daran verschwendet, ob ich vielleicht eine bessere Wohnung dadurch verpasst habe, dass ich eine Zusage bekommen habe.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich weiß, dass mir viel an dem Job lag und ich wirklich enttäuscht von mir war, dass es nicht geklappt hat.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man über einen Job traurig sein kann, den man nie gehabt hat und bei dem man auch gar nicht weiß, ob es dort gefallen hätte. Denn bei einem Vorstellungsgespräch muss auch das Unternehmen für sich werben und da entspricht auch nicht immer alles der Wahrheit. Ich habe da schon einige Überraschungen erlebt, nachdem ich eingestellt worden bin.
Abgesehen davon halte ich nichts davon, sich Gedanken über die Vergangenheit zu machen und sich zu ärgern, dass bestimmte Dinge nicht geklappt haben. Ich lebe im Hier und Jetzt und mache das Beste aus der Situation, egal um was es geht. Da Dingen hinterher zu trauern ist nicht meine Art. Ich habe da einfach besseres zu tun als mich mit solchen Gedanken auseinanderzusetzen.
Ich hatte das bei der Suche nach meinem jetzigen Job auch, dass ich eine Absage bekommen habe. Erst war ich auch traurig, weil die Stelle sich interessant anhörte. Als ich meine jetzige Stelle dann hatte und auch schon dort gearbeitet habe, bekam ich einen Anruf von der anderen Stelle, ob ich noch auf der Suche wäre, weil die Stelle nun wieder zu vergeben wäre.
Ich verneinte es und als ich mit Kollegen über den Anruf sprach, meinten diese, dass in dem Betrieb schnell die Angestellten wechseln, weil die Chefin etwas merkwürdig ist. Das erklärte natürlich auch, warum die Stelle so schnell wieder frei wurde und im Nachhinein betrachte ich es als Glücksfall, dass ich die Stelle nicht bekommen habe, weil ich dann nicht da wäre, wo ich heute bin.
Ich erinnere mich an eine Absage, die ich vor ein paar Jahren für einen Job bekommen habe, auf den ich mich sehr gefreut hatte. Ich hatte mich auf eine Stelle beworben, die mir perfekt erschien, die Firma, das Arbeitsumfeld, die Aufgaben, alles schien ideal zu sein. Doch dann kam die Absage und ich war zunächst sehr enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Chance verpasst hatte und dass es für mich schwierig werden würde, eine andere Stelle zu finden, die so gut zu mir passen würde.
Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass diese Absage das Beste war, was mir passieren konnte. Denn kurz darauf bekam ich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch für einen anderen Job, der mich noch viel mehr begeisterte. Ich konnte es kaum glauben, als ich den Job letztendlich bekam und realisierte, dass alles, was passiert ist, aus einem bestimmten Grund passiert ist. Ich denke, dass es manchmal einfach Schicksal ist und dass Dinge oft nicht so laufen, wie wir es uns erhofft haben, weil es etwas Besseres für uns gibt, auf das wir noch warten.
Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, nicht aufzugeben und immer weiterzumachen, auch wenn es schwierig wird. Eine Absage ist kein Ende, sondern ein neuer Anfang und manchmal ist es gut, dass uns Dinge nicht einfach so in den Schoß fallen. Es hilft uns, zu wachsen, uns weiterzuentwickeln und unsere Fähigkeiten zu verbessern.
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