Ab welchem Einkommen ist man ein Gutverdiener?

vom 18.08.2016, 16:07 Uhr

3000€ klingt in meinen Ohren auch erst einmal viel. Abzüglich der ganzen Kosten die man hat, bleibt unterm Strich aber meistens nicht viel. Bedenken muss man aber auch, dass sich die eigene Lebensweise immer ans Gehalt anpasst. Wenn ich 3000€ netto verdiene, dann wohne ich sicherlich nicht mehr in einer Einzimmerwohnung für 500€ Miete, sondern leiste mir dann eine richtige Wohnung.

Um 3000€ netto zu verdienen muss man in den meisten Berufen auch ein bisschen Berufserfahrung haben, also hat man ein bestimmtes Alter erreicht und vielleicht Familie und Kinder. Auch das ist mit erheblichen Kosten verbunden.

Als Single mit einer Einzimmerwohnung kann ich mir bestimmt von 3000€ im Monat ein schönes Leben machen. Aber ansonsten dürfte das schwierig werden.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Bedenken muss man aber auch, dass sich die eigene Lebensweise immer ans Gehalt anpasst.

Das ist aber kein Naturgesetz. Wenn man sich halbwegs bewusst um seine Ausgaben kümmert oder sich einfach ein festes Sparziel setzt, muss man seinen Lebensstil nicht verteuern. Gerade wenn man zukünftig steigende Ausgaben erwartet, eben zum Beispiel für Kinder und Familie, sollte man doch gerade dann seinen Lebensstil günstig halten, solange es noch einfach geht.

Leider herrscht bei vielen Menschen der Irrglaube, dass höhere Ausgaben irgendwie ein besseres Leben bedeuten. Das ist aber ziemlicher Unsinn. Ein hohes Finanzpolster ist da viel besser, ganz besonders dann, wenn man wie gesagt mit höheren Ausgaben rechnet oder einen unsicheren oder nervigen Job hat. Das Finanzpolster schafft Sicherheit, während höhere Ausgaben bei einer niedrigen Sparquote schnell in einen Teufelskreis führen, die in schlimmen Fällen sogar eine erhebliche psychische Belastung sein können.

Bei 3000 Euro kann man als Single deutlich mehr als 500 Euro für die Miete ausgeben, sich ein Auto leisten, gesund essen, viel Spaß in seiner Freizeit haben, zweimal im Jahr in den Urlaub fahren und immer noch mehrere hundert Euro im Monat sparen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das ist aber kein Naturgesetz. Wenn man sich halbwegs bewusst um seine Ausgaben kümmert oder sich einfach ein festes Sparziel setzt, muss man seinen Lebensstil nicht verteuern. Gerade wenn man zukünftig steigende Ausgaben erwartet, eben zum Beispiel für Kinder und Familie, sollte man doch gerade dann seinen Lebensstil günstig halten, solange es noch einfach geht.

Nein, das ist kein Naturgesetz. Aber es wäre aus meiner Sicht schon wichtig. Es ist ja genau das Problem, dass manche sich bei steigendem Gehalt zig Sachen kaufen und finanzielle Verpflichtungen eingehen, die sie dann, wenn das Gehalt mal nicht mehr da sein sollte, nicht mehr erfüllen können. Wenn dann Leute Hauskredite aufnehmen, die sie nicht mehr bedienen können, wenn das Gehalt mal wieder weniger wird oder sich zig Versicherungen leisten, sie im Monat so viel verschlingen, dass sie deren Beiträge bei einem Jobverlust nicht mehr zahlen können, dann sind sie schon irgendwie selbst an dem Unglück schuld.

Ich habe schon so viele kennengelernt, die mit Anfang oder Mitte 50 noch irgendwelche Hauskredite abzahlen müssen und dafür unbedingt ihren Job brauchten, den sie aber aus medizinischen Gründen eigentlich gar nicht mehr machen können oder sollten. So etwas finde ich einfach nicht überlegt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich sage, dass es kein Naturgesetz ist, dass man seine Ausgaben mit dem Gehalt skalieren muss. Es ist vielmehr etwas, was in unserer konsumorientierten Gesellschaft als Norm angesehen wird.

Umgekehrt ist Vermögensaufbau gesellschaftlich nur akzeptiert, wenn es mit einem Produkt, zum Beispiel einer Versicherung, Bausparvertrag oder Hauskredit, verbunden ist. Das führt zu merkwürdigen Stilblüten wie zum Beispiel der Tatsache, dass Aktien systematisch schlecht geredet werden, während ein fondsgebundener Riestervertrag, der letztendlich auch auf Aktien basiert aber die Rendite durch horrende Gebühren aufgefressen wird, voll und ganz akzeptiert ist.

Mit dem richtigen Bewusstsein kann man dem aber entgegensetzen. Ich denke da sind wir uns einig, auch wenn wir wohl unterschiedliche Vorstellungen haben, wie man das umsetzt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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