Ab welchem Alter mit Kindern Autorenlesung besuchen?
In unserer städtischen Bücherei gibt es seit einiger Zeit wieder Autorenlesungen. Unter anderem werden hier auch Lesungen für Kinder und Jugendliche angeboten, von den Autoren selbst, aber wohl auch einfach von Mitarbeitern der Bücherei.
Wenn man sich das Programm genauer anschaut, dann gibt es da keine wirklichen Altersgrenzen. Die Lesungen für die Jüngsten beginnen bereits ab einem Alter von drei Jahren. Meist werden die Lesungen mit 20 bis zu 45 Minuten angegeben.
Mit meiner Tochter habe ich noch nie solche Lesungen besucht und kenne deswegen den Ablauf nicht. Ich überlege nun aber, ob ich einmal so eine Kinderbuchlesung mit meinem 4-jährigen Patenkind besuchen sollte oder ob ich lieber noch ein/zwei Jahre warten sollte.
Habt ihr mit euren Kindern bereits Lesungen besucht? Ab welchem Alter haben eure Kinder solche Lesungen aufmerksam verfolgt? Hören manche Kinder in so einem Umfeld, mit einem "professionellem" Vorleser, Geschichten vielleicht sogar besser zu als alleine zuhause? Habt ihr euch vielleicht extra schon Autorenlesungen rausgesucht, von denen eure Kinder Fans sind?
Wenn man diese Art von Veranstaltungen für Kleine anbietet, dann wird man das auch entsprechend gestalten. Ich sage es mal so, man kann ja auch gehen, wenn es dem Kind keinen Spaß machen sollte und es zu meckern anfangen sollte. Ich denke aber schon, dass das für Kinder in dem Alter schon interessant ist und die gerne zuhören, wobei es natürlich auch auf das Kind ankommt. Wenn es allgemein gerne Geschichten hört und auch mal ruhig zuhören kann, finde ich das gut. Sollte das Kind allerdings nie ruhig sitzen können und permanent beim Vorlesen irgendwelche Sachen von sich gibt, dann würde ich noch warten.
Bei uns gab es in der Bücherei regelmäßig Vorleseveranstaltungen für Kinder. Aber das waren nicht die Autoren, die vorgelesen haben, sondern ehrenamtliche Mitarbeiter oder Angestellte aus der Bücherei. Dieses Vorlesen ist ja speziell für Kinder ausgerichtet. Es stört also nicht, wenn ein Kind unruhig wird und keine Lust mehr hat. Dann geht man einfach wieder.
Wenn es die Autoren selber gestalten, dann wird er oder sie es wohl kindgerecht machen und zum Beispiel auch hinnehmen, wenn ein Geschwisterchen im Kinderwagen mal schreit und die Mutter oder der Vater mit diesem dann rausgehen muss. Sonst wäre es kein guter Kinderbuchautor, wenn er oder sie kein Verständnis dafür hätte.
Ich würde es gar nicht am Alter festmachen, sondern am Buch und am Interesse des Kindes. Ein Harry Potter ist für Zweijährige im Allgemeinen nicht so interessant, während sich ein Grundschulkind in der vierten Klasse wohl nicht mehr für Conni-Bücher interessiert.
"Autorenlesung" im Sinne von "Lesung" oder "Lesehexe Hildegard macht eine Vorlesestunde"? In Ersteres würde ich Kindergartenkinder nicht hinschleifen, aber wenn die Zielgruppe kleine Kinder sind, spricht ja nichts dagegen.
Bei Autorenlesungen steht meiner Erfahrung nach die Person hinter den Büchern im Mittelpunkt und natürlich die Werbung für deren schriftliche Ergüsse. Mich interessiert das Privatleben von Kunstschaffenden generell wenig, weswegen ich zugegebenermaßen erst einmal auf einer Autorenlesung war. Da wurde der gute Mann mit seiner Fantasyreihe interviewt, dann durften die "Fans" (ich war ja nur milde interessiert) Fragen zu seinem Epos, dessen Entstehung und seiner Vorgeschichte stellen, und vorlesen konnte der Herr glücklicherweise ganz gut.
Kinder hätten sich aber in so einem Setting zu Tode gelangweilt. Wenn es jedoch primär um die Abenteuer der kleinen Ente und ihren Freunden geht und nicht um das Kunststudium der Verfasserin, sind Vorlesestunden für Kinder an sich eine schöne Sache. Kommt eben aufs Kind an.
Mein Sohn und ich haben bereits einige Autorenlesungen besucht und ich muss sagen, dass es immer wieder ein tolles Erlebnis ist. Wir haben angefangen, als er vier Jahre alt war, und er war von Anfang an begeistert dabei. Ich denke, dass es gerade für Kinder ab diesem Alter eine schöne Erfahrung ist, da sie schon in der Lage sind, sich auf eine Geschichte und den Vortragenden zu konzentrieren. Auch die Interaktion mit dem Autor oder Vorleser kann sehr spannend sein, da man Fragen stellen oder sich Geschichten erzählen lassen kann.
Ich denke auch, dass Kinder in so einem Umfeld oft aufmerksamer zuhören als zuhause, da sie von der Atmosphäre und der besonderen Situation fasziniert sind. Außerdem sind die Vorleser oft sehr erfahren im Umgang mit Kindern und können die Aufmerksamkeit der kleinen Zuhörer gut auf sich ziehen.
Was die Auswahl der Lesungen betrifft, haben wir uns oft bewusst für Autoren entschieden, von denen mein Sohn ein Fan ist oder von deren Büchern er schon einmal gehört hat. Das macht die Lesungen natürlich noch interessanter und spannender. Aber auch Lesungen von mir unbekannten Autoren haben uns immer wieder überrascht und begeistert.
Ich denke, dass es nicht unbedingt auf ein bestimmtes Alter ankommt, sondern eher auf das Interesse und die Konzentrationsfähigkeit des Kindes. Wenn dein Patenkind gerne Geschichten hört und sich auf eine Sache fokussieren kann, dann spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, eine Kinderbuchlesung zu besuchen.
Natürlich kann es auch immer mal vorkommen, dass das Kind nicht so begeistert ist wie erhofft oder sich nicht so gut konzentrieren kann. Aber das ist auch okay, man kann immer wieder zuhause vorlesen und es später noch einmal versuchen.
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