Ab welchem Alter habt ihr euren Kindern vorgelesen?

vom 09.09.2015, 14:45 Uhr

Eine Bekannte von mir hat vor etwa drei Monaten ein Baby bekommen, wobei ich sie dann auch vor kurzem besuchen war. Ich wunderte mich, als ich jede Menge Bilderbücher bei ihr auf dem Sofa sah. Meine Bekannte meinte, dass sie ihrer Tochter schon jetzt vorlesen würde. Auch wenn sie noch nichts verstehen würde, würde sie ihre Stimme beim Vorlesen beruhigen und das Baby würde dann auch schnell einschlafen. Außerdem könne sie so vielleicht auch schneller sprechen lernen und sich Begriffe einprägen.

Ab welchem Alter habt ihr euren Kindern vorgelesen? Wie sinnvoll ist es, einem dreimonatigen Baby vorzulesen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es generell schön, wenn man Rituale hat. Mein Bruder hat das bei seinem Sohn auch von Anfang an gemacht. Natürlich kann das Baby nicht verstehen, was da gesagt wird, aber auf meinen Neffen hatte das durchaus eine sehr beruhigende Wirkung. Die beiden haben dann nebeneinander gelegen und es wurde vorgelesen.

Ich finde das wie gesagt sehr schön, wobei es auch irgendwie ein bisschen für die Katz ist, weil es das Baby ja nicht verstehen kann, deswegen würde eine Runde kuscheln und ein beruhigendes Lied sicherlich auch reichen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe meinen Kindern eigentlich gar nie so richtig vorgelesen. Sie wollten das nicht wirklich. Also so das typische die Kinder legen sich ins Bett und Mama oder Papa liest vor. Wir haben das eher so gemacht dass wir uns gemeinsam ins Bett gekuschelt haben und Bilderbücher besprochen haben. Was die Kinder sehen und die ältere hat sich dann immer die spannendsten Geschichten zu den Bildern ausgedacht. Sie fand die Geschichten die dabei stehen immer blöd. Und so mache ich es bei meiner Kleinen jetzt auch. Ich lese oft einen Teil vor und dann läuft sie weg. Aber wenn wir selber die Geschichten dazu erfinden dann macht es ihr Spaß.

Beim Vorlesen einer Geschichte vor einem drei Monate alten Baby liegt es nicht an der Geschichte die man vorliest sondern eher an der Stimme von der Mama die vielleicht sehr angenehm in die Ohren vom Baby tönt. Dadurch beruhigt sich das Baby und schläft ein. Aber ich denke sie könnte auch ein Kochrezept aufsagen, hätte es die gleiche Wirkung. Aber die Idee finde ich eigentlich recht schön.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das Baby freut sich, wenn man sich mit ihm beschäftigt und hört gerne die Stimmen seiner Eltern. Ob man Bücher vorliest, singt oder einfach nur erzählt, was einem gerade so einfällt, spielt in diesem Alter natürlich noch nicht wirklich eine Rolle.

Ich selbst habe mich da eigentlich ziemlich genau an die Altersempfehlungen auf den Büchern gehalten. Erste Bücher mit Text gibt es glaube ich überwiegend ab 1 Jahr und etwa um die Zeit habe ich auch die ersten gekauft. Vorher hatte ich nur diese Babybücher, wo auf jeder Seite ein Gegenstand groß abgebildet ist. Zum Einschlafen war es meinem Sohn, als er noch so klein war, eigentlich nur wichtig, dass man mit im kuschelt. Vorlesen fand bei uns daher eigentlich immer nur tagsüber statt.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich würde nicht sagen, dass das sinnlos ist. Im Gegenteil ist Vorlesen mit das Beste, was man für die Sprachentwicklung seines Kindes tun kann. Auch wenn es am Anfang noch nicht viel Feedback gibt, weiß man heute, dass die Kinder schon im Mutterleib beginnen, die Grammatik ihrer Muttersprache zu lernen und die Sprachmelodie. Denn sie hören im Bauch viel mehr, als man meint.

Klar kann ein kleines Baby noch nicht fragen oder antworten. Aber trotzdem wird das Sprachbad das Sprachzentrum im Gehirn anregen. Und da geschriebene Sprache anders ist als gesprochene schult es andere Fähigkeiten. Von daher würde ich da kein Entweder Oder draus machen, sondern ein Und. Man sollte dem Kind vorlesen so früh wie es daran Spaß zu haben scheint und mit ihm sprechen und mit ihm singen. Alles drei zusammen ist optimal. Und es gibt durchaus schon Bilderbücher für Kinder, die noch kein Jahr alt sind. Lasst euch da mal beraten, wenn ihr so ein kleines Kind beschenken wollt.

Die Altersangaben auf Büchern sind zudem keine Gesetze, sondern orientierende Empfehlungen. Kein Kind nimmt Schaden, wenn es Kinderbücher vorgelesen bekommt, die eigentlich erst für ein paar Monate ältere Kleinkinder empfohlen werden. Wenn ein Baby sich langweilt oder genervt ist, wird es das durch Ungeduld deutlich zeigen. Von daher würde ich sagen: Weiter so!

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Natürlich ist es schön, wenn man Rituale hat, die beispielsweise die Mama und das Baby zusammen einhalten. Aber generell halte ich nicht viel davon, einem drei Monate alten Baby etwas vorzulesen. Ich stelle mir das irgendwie so vor, wie das Bild bei vielen Menschen in den Köpfen nun mal ist, dass die Mama und das Baby im Bett oder auf dem Sofa oder desgleichen liegen. Und die Mama eben dem Baby aus dem Buch vorliest. Wobei ich wirklich denke, dass es eben nichts bringt.

Natürlich mag das Baby die bekannte Stimme von der Mutter und beruhigt sich deshalb, oder schläft eben deshalb ein. Oder das Baby findet es total witzig, dass die Mutter aus dem Buch vorliest, weil es eben die Stimme der Mutter ganz toll findet. Aber ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass das Baby dadurch schneller sprechen lernt oder sich eben die Wörter schneller einprägt oder desgleichen. Ich denke wirklich, dass man dem Baby dann auch etwas vorsingen kann. Das bringt im Endeffekt genauso viel, als, wenn man dem Baby aus dem Buch etwas vorliest.

Ich habe meinen Kindern keine Bücher vorgelesen, als sie noch ein Baby waren. Entweder haben sie die ganze Zeit auf das Buch gehauen, es angesabbert oder sind weg gekrabbelt, weshalb ich es eben nach einer kurzen Zeit aufgegeben habe. Als sie etwas größer waren, habe ich auch erst das Ritual eingeführt, dass wir am Abend ein Buch zusammenlesen. Wir saßen dann meist auf dem Bett meiner Tochter und haben uns das Buch angeschaut und ich habe die Geschichte daraus gelesen.

Ich habe angefangen meinen Kindern Bücher vorzulesen, da war meine Tochter drei Jahre alt. Meine Tochter findet es seitdem auch richtig toll, wenn wir zusammen am Abend ein Buch lesen. Wobei sie mittlerweile so weit ist, dass sie uns die Geschichte am Abend vorliest und ich eben nicht mehr. Aber meine Söhne finden das Geschichtenvorlesen eben immer noch nicht so toll. Meine Söhne sind zwei und fünf Jahre alt. Und sie bleiben stolze fünf Minuten sitzen und, dann fangen sie eben an herumzurennen und quatsch zu machen. Weshalb die beiden dann auch aus dem Zimmer gehen dürfen, damit ich eben mit meiner Tochter zusammenlesen kann.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wir haben Bücher angeschafft, als unser Sohn ca. acht Monate alt war. Das waren Bilderbücher und wir haben diese mit ihm angeschaut. Als er älter wurde, haben wir abends immer wieder versucht, ihm Bücher vorzulesen, aber er war immer abgelenkt und konnte sich nicht konzentrieren. Das änderte sich dann, als er etwas über drei Jahre alt war.

Seitdem müssen wir uns jeden Abend mit ihm ins Bett kuscheln und ein Buch vorlesen. Sein kleiner Bruder, er ist jetzt fast drei, kommt schon seit einer ganzen Weile immer mit ins Bett, wenn er Lust hat. Es kommt aber auch vor, dass er sich in sein Bett kuschelt und sich selber ein Buch anschaut.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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