Ab wann ist jemand der keine Tiere mag unsympathisch?

vom 04.02.2016, 12:40 Uhr

Vor wenigen Jahren hatte ich eine nette Bekanntschaft gehabt, allerdings habe ich meine Meinung zu ihm nach gewissen Aussagen sofort verändert. Er redete davon, dass er Tiere überhaupt gar nicht leiden kann und Haustiere seiner Meinung nach nutzlos sind. Der Mann wurde mir schlagartig unsympathisch, so dass ich keine festere Freundschaft oder eine sonstige Beziehung zu ihm aufbauen wollte.

Ein neuer Freund von mir hingegen kann Tieren meistens nicht viel abgewinnen. Es liegt daran, weil er vor einigen Jahren mit einer Katze gekuschelt hat und eine allergische Reaktion bekommen hat. Er musste sofort ins Krankenhaus und blieb dort auch für zwei Tage. Bei Tierhaaren ist er sehr empfindlich und mit süßen Tiervideos kann man ihn nicht für sich gewinnen. Ich kann ihn da schon gut verstehen.

Ab wann ist ein "Tierhasser" für euch unsympathisch? Habt ihr Leute in eurem Freundeskreis, die mit Tieren nicht besonders viel anfangen können?

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn man nur normal sagt, dass man keine Tiere mag, dann ist es eben so, aber wenn jemand dann auch noch das Tier schädigt, hört es für mich auf. Jeder darf ja seine Meinung haben und wenn jemand mein Haustier nicht mag, dann ist es eben so, aber deswegen muss ich den Menschen nicht automatisch blöd finden. Es ist eben auch so, dass jeder seine Meinung haben darf und ich schon Tiere mag, aber auch Menschen verstehen kann, die das anders sehen.

Es hört für mich aber ganz klar an dem Punkt auf, wenn man dann Giftköder auslegt oder dem Tier sonst irgendwie schadet. Man kann ein Tier ja auch einfach akzeptieren und tolerieren und wenn man das nicht kann, dann finde ich den Menschen auch nicht sympathisch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn jemand ein Tier aktiv quält oder ihm schadet, geht das für mich natürlich schon weit über "unsympathisch" hinaus. Aber davon abgesehen habe ich eigentlich kein großes Problem damit, wenn jemand keine gesteigerte Begeisterung für Tiere aller Art mitbringt. Es gibt ja auch Sprüche wie "Wer keine Tiere liebt, mag auch keine Menschen", die mich immer leicht ärgern, weil ich diese Meinung absolut nicht teile.

Es ist ja nun nicht so, dass alle Tierhalter und -freunde durch die Bank herzensgute Menschen mit Vorbildcharakter sind, und jeder, der nicht an jedem überfütterten Kläffer gleich herumtatschen muss, ein potenzieller Gewalttäter. Überspitzt formuliert. Deshalb komme ich auch mit Leuten, die beispielsweise Hunden aus dem Weg gehen oder dankend darauf verzichten, die Katze auf den Schoß zu nehmen, gut aus.

Manchmal bin ich allerdings auch ein bisschen genervt, wenn Tiere in meinen Augen zu sehr vermenschlicht werden, also wenn jemand beispielsweise verkündet, keine Katzen zu mögen, weil sie "falsch" und "hinterlistig" seien, oder Hunde für "kriecherisch" hält. Tiere verhalten sich ihrer Natur entsprechend, und Katzen sind nun mal weniger sozial als Hunde.

Wenn man seine Abneigung gegen Tiere also dadurch begründet, dass man ihnen menschliche Charaktereigenschaften unterstellt, kann ich mir den Gedanken oft nicht verkneifen, dass hier nicht das Tier das Problem ist, sondern eher das schlichte Gemüt meines menschlichen Gegenübers.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich würde noch einmal unterscheiden zwischen den verschiedenen Menschengruppen unterscheiden: einmal diejenigen, die Tiere wirklich hassen und Giftköder etc. auslegen und Tiere quälen, einmal diejenigen, die mit Tieren einfach nichts anfangen können und sie nicht in ihrer Umgebung haben wollen, und einmal diejenigen, die nur eine bestimmte Tierart nicht mögen und dafür eventuell auch einen Grund haben wie eine Allergie oder ein traumatisches Erlebnis.

Die ersten sind mir nicht nur unsympathisch, sondern ich würde auch alles tun, um sie ins Gefängnis zu bringen, weil ihre Giftköder etwa auch Kleinkinder in den Mund stecken könnten. Und ich bin auch eine der Geschädigten, denn mein letzter Hund hat mal einen solchen Köder gefressen und nur knapp überlebt. Ich denke, solche Menschen sind wirklich Psychopathen und es fehlt nicht viel, dass sie auch Menschen angreifen. Nicht grundlos ist einer der Profilmerkmale eines Psychopathen fast immer auch, dass er Tiere quält.

Die dritte Gruppe hat einen nachvollziehbaren Grund. Ich selbst mag Katzen beispielsweise nicht besonders, denn ich habe das Glück und werde ständig von ihnen gebissen. Einmal ist mir eine harmlos erscheinende Katze sogar ins Gesicht gesprungen und hat sich in meine Stirn verbissen. Die Wunden haben tierisch geblutet, was aber wohl auch mein Glück war, denn so hat sich nichts entzündet. Ich zucke bei Katzen zwar nicht zusammen oder zurück, aber ich mag sie nicht wirklich. Ich liebe dagegen Hunde und habe selbst welche.

Die zweite Gruppe ist dann diejenige, wo ich meine, dass die Tierliebe wirklich ein Kriterium für Sympathie oder Antipathie sein könnte. Und bei mir geht die Tendenz dort hin, dass ich sage, mir sind die Menschen dann eher unsympathisch. Ich kann mit ihnen und ihren Ansichten einfach nichts anfangen. Und ich fühle mich nicht ernst genommen, wenn ich etwas von meinem Hund erzähle und der andere sich etwa ekelt oder es nicht verstehen kann, dass ich dieses Wesen liebe und für sein Wohlergehen verantwortlich bin. Das sind dann aber auch oft die Leute, die ihr Auto mehr lieben als ihre Frau oder Kinder, und die ich dann auch nicht verstehe.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde, dass es ganz klar auf das Verhalten der Person ankommt. Ich habe beispielsweise eine Cousine, die vermutlich irgendwelche traumatischen Erlebnisse in der alten Heimat und frühen Kindheit mit Tieren gehabt haben muss. Sie ist zwar schon lange Erwachsen und hat ein eigenes Kind, aber man merkt bei ihr richtig, dass sie total die Angst vor Tieren jeder Art hat. Ihre Mutter hat sogar mal erzählt, dass ihre Tochter als Kind total Angst vor Küken hatte und die tun ja nun wirklich nichts.

Ansonsten hat sie auch diverse Allergien, sodass sie Tiere mit Fell eher meidet, was ich auch verstehen kann. Ich weiß jetzt nicht, wie stark sich diese Allergie äußert und ob sie jetzt nur eine laufende Nase, tränende Augen oder direkt einen anaphylaktischen Schock davon bekommt, aber in letzterem Fall kann ich Angst vor Tieren schon verstehen. Sie tut den Tieren aber nichts, sie meidet sie nur nach Möglichkeit und das finde ich sympathischer, wenn ich ehrlich bin.

Was bei mir gar nicht geht ist, dass Menschen Tiere verletzen oder quälen müssen. Meine Mutter ist so ein Mensch, der Tiere wirklich abgrundtief hasst und als nervig empfindet. Wenn unsere Katze damals beispielsweise früher um Futter gebettelt hat oder versehentlich bei meiner Mutter die Beine berührt hat (was manche Katzen ja ziemlich gerne machen), dann hat meine Mutter die Katze immer getreten, was für mich persönlich gar nicht geht. Ich finde, man sollte sich immer mit Lebewesen "anlegen", die einem nicht körperlich unterlegen sind und finde so ein Verhalten einfach nur asozial.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde auch unterscheiden zwischen Menschen, die Tiere einfach nicht mögen und zwischen Menschen die Tiere wirklich abgrundtief hassen. Ich habe auch mal jemanden kennengelernt der sagte das er keine Hunde mag. Für ihn ist es zwar okay wenn sie da sind, aber er würde jetzt nicht mit ihm raus gehen oder ihn sauber machen.

Selbst einfache Dinge wie essen geben wäre bei ihm flach gefallen. Gut das ist natürlich nicht das Gelbe vom Ei, aber wenn man es vorher weiß muss man ja selber entscheiden ob es ein Versuch Wert ist oder nicht. Und dann gibt es eben die Sorte von Menschen, wenn man sie überhaupt so bezeichnen kann, die Tiere abgrundtief hassen und alles dafür tun würden wenn sie nicht da wären. Wenn Menschen mit Absicht Giftköder auslegen, oder Tiere quälen, bleibt mir jedes mal die Spucke weg.

Ich habe für sowas absolut null Verständnis. Ich habe auch manche Sachen, die ich nicht toll finde. Ich würde aber niemals auf die Idee kommen, anderen mutwillig zu schaden. Und schon gar nicht Tieren. Die können sich am wenigsten wehren.

» Kobe » Beiträge: 472 » Talkpoints: 72,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn jemand nicht viel mit Tieren anfangen kann, weil er Angst vor ihnen hat, finde ich das nicht unsympathisch. Ich muss sagen, dass ich selbst auch Angst vor sehr vielen verschiedenen Tieren habe. Ich habe Angst vor vielen großen Hunden, aber auch vor Katzen, Pferden Fischen und noch vielem mehr. Deshalb heißt das aber nicht, dass ich Tiere grundsätzlich nicht mag. Ich bin ja auch Vegetarier, wobei mir Tierschutz sehr am Herzen liegt. Man kann sicherlich nicht sagen, dass ich Tiere hasse, aber ich habe eben Respekt vor ihnen.

Ich muss sagen, dass ich es auch nicht unbedingt unterstütze, verschiedene Tier als Haustiere zu halten, weil ich der Meinung bin, dass man viele Tiere eben nicht artgerecht halten kann. Für mich hat das auch nichts mit Tierliebe zu tun, wenn man meint, Fische in ein kleines Aquarium einzusperren oder wenn man Vögel in einem kleinen Käfig hält. Das hat ja aber auch recht wenig damit zu tun, dass ich keine Tiere mag. Eher mag ich sie so sehr, dass ich ihnen ein artgerechtes Leben in der freien Natur wünschen würde.

Wenn jemand nun schlimme Allergien gegen Tierhaare hat oder schlimm von einem Hund gebissen wurde, kann ich es auch gut nachvollziehen, dass die Person dann nichts mehr mit den entsprechenden Tieren zu tun haben möchte. Ich denke, dass mir das dann nicht anders gehen würde. Immerhin hat man eben schon schlechte Erfahrungen gemacht und diese lassen sich ja auch nicht einfach so abschütteln.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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