Ab wann ist eine Flughafen Lounge als mies zu bezeichnen?

Im Ausland waren wir in einer Flughafen Lounge, die nicht sehr viel zu bieten hatte. Es gab dort nur zerwühlte Restsalate, zwei Sorten Brötchen, aber kein Brot und dazu zwei Sorten Aufstriche, die aber beide komisch rochen. Als warme Speise stand nur eine schleimig schmeckende Steinpilzsuppe zur Verfügung. Den Salat habe ich nicht angefasst, die Brötchen leer gegessen und die komisch riechenden Aufstriche gleich weggeworfen. Einzig an Softdrinks und alkoholischen Getränken gab es eine größere Auswahl.

Ich habe auch eine Umfrage zu dieser Lounge beantwortet und sie bekam von mir die allerschlechteste Note. Noch dazu war der Raum auch eher schäbig und nicht besonders sauber. Ab wann ist eine Flughafen Lounge als mies zu bezeichnen? Wärt Ihr mit dem beschriebenen Angebot zufrieden gewesen oder hättet Ihr der Lounge auch eine schlechte Note verpasst?

Ich hätte das auch als mies empfunden. Man muss ja gar nicht viel anbieten, aber was da ist muss eben auch entsprechende Qualität haben und zumindest noch genießbar sein. Wenn man nur schlechte Lebensmittel hinstellt braucht man sich nicht wundern, wenn es schlecht bewertet wird und ein bisschen Auswahl ist auch schön. Sauberkeit ist auch schnell gegeben und so ein bisschen putzen sollte einfach auch zu den eigenen Arbeitsschritten dazu gehören finde ich. Kurzum ich kann deine Bewertung verstehen.

Ehrlich gesagt verstehe ich unter einer Flughafen-Lounge eher einen Aufenthaltsraum unmittelbar vor dem Boarding-Bereich und keine luxuriöse Einrichtung, an die ich große Erwartungen hätte. Natürlich bieten die meisten Flughäfen im Hauptgebäude und den öffentlichen Bereichen ein ganz nettes Angebot an Cafés und Bistros, Shopping-Möglichkeiten und auch die ein oder andere gemütliche Sitzecke aber jenseits der Gepäckabgabe und Sicherheitskontrolle und an den Gates selbst habe ich fast nie mehr als ein paar fahrbare Imbissstände, einen Zeitungs- und Zeitschriftenständer und Sitzgelegenheiten gesehen.

Meiner Meinung nach ist das auch gar nicht notwendig, denn wenn man seine Boarding-Zeit im Auge behält, reicht es meistens völlig, sich für etwa die letzte halbe Stunde vor Abflug direkt zum Gate zu begeben. Vorher hat man bei entsprechend guter Planung mehr als genug Zeit, das volle Angebot des Flughafens an Kiosken, Verpflegung und komfortablen Einrichtungen zu nutzen und sich Proviant und Lesestoff für die Wartezeit und den Flug zu organisieren. In der Warte-Lounge an sich reichen mir ein Sitzplatz und eine Toilette in unmittelbarer Nähe als Ausstattung prinzipiell aus. Wenn es noch einen Snack- und Getränkeautomaten oder einen rollenden Imbiss gibt, ist das ein praktisches Add-On, aber wirklich darauf angewiesen bin ich nicht.

Außerdem finde ich die Preise für Zwischenmahlzeiten am Flughafen sowieso so happig, dass ich es vermeide, dort etwas zu kaufen. Lieber bringe ich vor dem Flug meine eigene Verpflegung mit und verzehre diese vor den Kontrollen, oder ich warte auf das, was auf dem Flug gereicht oder in der Nähe des Zielflughafens nach Ankunft angeboten wird. Daher kann ich auf einen besonderen Luxus der Lounge auch bestens verzichten.

Dass die Zwischenmahlzeiten auf Flughäfen sehr teuer sind, ist unbestritten. Somit lohnt es sich auch, wenn man einen Gratiszutritt zu einer Lounge einer Allianz hat. Bisher fand ich manche Lounges auch mickrig, aber immerhin waren die so, dass man ohne Ekel etwas essen konnte. Ich erwarte mir auch kein Festmahl, sondern einfach mal Brot, Käse und ein paar nette Aufstriche.

Auch finde ich es gut, wenn man zwei gute Suppen hat, zwischen denen man wählen kann. Dazu sollte es auch angemessene Suppenschalen geben und keine Kaffeetassen, in die man kaum etwas hineinschütten kann. Mit der Sauberkeit hatte es die Lounge auch nicht so. Gestört haben mich auch die sehr grell leuchtenden Tischlampen und die alten, dunkelbraunen Wandvertäfelungen.