60 Tage im Bett verbringen reizvoll?
Ich habe vor einigen Tagen gelesen, dass Wissenschaftler Testpersonen suchen, die 60 Tage am Stück im Bett verbringen sollen. Was genau getestet werden soll, wurde jedoch nicht genauer thematisiert. Den Freiwilligen winkt eine recht gute Bezahlung, um diesen Test attraktiver zu machen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es besonders angenehm ist, 60 Tage im Bett zu verbringen. Wenn ich mal eine Woche wegen Krankheit ans Bett gefesselt bin, drehe ich beinahe durch vor Langeweile und möchte am liebsten etwas im Haushalt erledigen oder mir Papierkram ins Bett holen, um mich ein wenig abzulenken.
Da ich ein recht aktiver Mensch bin, wäre es für mich eine Qual, noch länger im Bett zu sein, als ich eigentlich muss. Auch wenn die Bezahlung recht attraktiv wäre, würde ich es deswegen trotzdem nicht machen. Wäre es für euch reizvoll, 60 Tage am Stück in einem Bett zu verbringen und dafür auch noch bezahlt zu werden? Warum oder warum nicht?
Das klingt ein wenig wie das, was ich in diesem Beitrag mal thematisiert habe. Dort war allerdings die Rede von knapp 30 Tagen im Bett und nicht 60. Jetzt weiß ich auch gar nicht, ob es dieselbe Stellenanzeige ist nur dass halt die Tage angepasst worden sind oder ob das was komplett anderes ist.
Bei meinem Beitrag ging es darum, dass wohl herausgefunden werden sollte, wie sich die Schwerelosigkeit auf den Organismus auswirkt, als Test für die zukünftigen Astronauten im All quasi. Also für mich wäre so ein Job überhaupt nichts, weil ich durchdrehen würde, wenn ich nicht genug Bewegung bekomme. Ich kriege jetzt schon die Krise, wenn ich an einem Tag nicht genug herumlaufen kann, bei einem Tag ausschließlich im Bett hätte ich schon keine Lust mehr und würde ziemlich frustriert davon werden.
Ich habe auch vor kurzem einen Bericht gesehen, in dem es um Freiwillige ging, die eine ganze Zeit im Bett verbrachten, um die Auswirkungen auf Astronauten zu testen. Der Clou daran war, dass das Bett auch noch ein kleines bisschen schräg gestellt wurde, also der Kopf niedriger lag als der Rest des Körpers, um die Schwerelosigkeit zu simulieren.
Für mich ist das auch eine ziemliche schreckliche, weil langweilige Vorstellung. Ich kann ja wirklich viel fernsehen und lesen, aber nach ein paar Tagen reicht das einfach. Was ich aber noch viel schlimmer finde, sind die Liegeschmerzen. Irgendwann tut einem doch jede Stelle weh, auf der man schon lag. Ich meine, Dekubitus kommt ja nicht von heute auf morgen. Schon lange vorher wird es unangenehm.
Ich könnte da gar nicht mitmachen. Ich kriege recht schnell Rückenschmerzen, wenn ich zu lange liege. Und 60 Tage lang nicht raus gehen, sich nicht bewegen, nicht duschen, etc. finde ich auch alles andere als angenehm. Das könnte ich vermutlich auch für viel Geld nicht.
Ich finde es nicht reizvoll 60 Tage im Bett liegen zu müssen. Bereits krank zu sein ist furchtbar und man freut sich schon, wenn man endlich wieder aufstehen und seinem normalen Alltag nachgehen kann.
Ich habe diesen Beitrag ebenfalls gesehen. Wenn ich mich nicht täusche, erhalten die Testpersonen sogar eine anschauliche Summe Geld für dieses Experiment. Für manche mag es ja so aussehen, als ob es sich hier um schnell und einfach verdientes Geld handelt, aber man sollte auch daran denken, dass der Körper innerhalb dieser Zeit enorm an Muskelmasse abbauen wird.
Sobald man diese 60 Tage überstanden hat, wird man lange damit beschäftigt sein, wieder seinen alten Zustand zu erreichen. Definitiv keine Option für mich.
Muss man da wirklich die ganzen 60 Tage mehr oder weniger reglos verharren, ohne sich aufsetzen zu dürfen? Darf man überhaupt aufstehen und zur Toilette gehen? Vermutlich eher nicht, wenn es um die echten Auswirkungen von Schwerelosigkeit geht. Und das ist eine wirklich schreckliche Vorstellung in meinen Augen, für kein Geld der Welt könnte ich das nervlich durchhalten.
Selbst wenn man mir 10 000 Euro am Tag bieten würde, würde ich vermutlich schon nach wenigen Stunden anfangen durchzudrehen und aufzuspringen. Für mich wäre das fast wie eine Folter, alleine der Gedanke aufgrund einer Operation mehrere Tage nicht aufstehen zu können, ist für mich belastend, wobei da natürlich eher noch andere Faktoren mit reinspielen. Man muss schon nervlich sehr stabil sein, um so etwas zwei Monate durchhalten zu können.
Nach einer Woche sind 60 Prozent der Muskeln verschwunden. Ein Freundin meiner Mutter war 15 Jahre bettlägerig, bevor sie verstarb. Zum Schluss war sie fast nur noch ruhig gestellt. Ich kann es aus gesundheitlichen Gründen nicht machen und würde es auch keinem empfehlen. Aber wer es machen will, soll es von mir aus machen. Es ist seine Gesundheit. Allerdings soll er nicht glauben, dass er dann direkt wieder normal aufstehen könnte.
Juri1877 hat geschrieben:Nach einer Woche sind 60 Prozent der Muskeln verschwunden.
So schnell geht es dann aber doch nicht. Nach zwei Wochen ohne Bewegung fehlt rund ein Viertel der Kraft und ein durchschnittliches Bein eines Mannes verliert knapp ein Pfund Muskelmasse bei älteren Männern. Jüngere Exemplare büßen ungefähr 250 Gramm ein. Für sechzig Prozent reichen auch sechs Wochen noch nicht. Wackelig ist man danach aber allemal und der erneute Aufbau dauert Monate.
Ich nehme an, dass da schon Unterhaltung bereit gestellt wird und, dass man auch sonst alle möglichen Annehmlichkeiten hat, denn sonst würde ja kaum jemand die 60 Tage wirklich durchhalten. Mein Problem wäre wohl weniger die mangelnde Unterhaltung als vielmehr die mangelnde Bewegung und die Tatsache, dass man dann ja wirklich zwei Monate lang in einem Raum eingesperrt wäre.
Außerdem wird Liegen irgendwann wirklich schmerzhaft. Mir hat schon nach wenigen Tagen auf einer Überwachungsstation, wo ich wegen diverser Schläuche und Kabel das Bett nicht selbständig verlassen durfte, wirklich alles weh getan.
Wieso fragt man denn für solche Studien dann nicht Leute die Jahre oder gar Jahrzehnte lang in einer Eisernen Lunge gelebt haben? Wäre doch sinnvoll, wenn man wissen will was passiert, wenn jemand wochenlang liegt.
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