450 Euro Job nicht versichert
Ich arbeite als Haushaltshilfe auf 450 Euro Basis beim Pflegedienst. Jedem, dem ich das erzählt habe, sagt, dass kann doch gar nicht sein, das wäre unmöglich. Bei uns ist das so, dass wir nur auf der Arbeit versichert sind. Fallen wir bei der Patientin oder bei dem Patienten von der Leiter, brechen uns einen Arm, ist alles kein Problem, war ja ein Arbeitsunfall.
Wenn ich jetzt aber krank werde und mir eine Bronchitis hole und dann nicht arbeiten gehe, bin ich nicht versichert. Wenn also bei mir 10 Stunden ausfallen, weil ich meine Krankheit auskurieren muss, dann bekomme ich diese 10 Stunden nicht bezahlt. Was sagt ihr dazu? Ist das bei euch auch so?
Es ist bei jeder Arbeitsstelle so, dass die Berufsgenossenschaft nur zuständig ist, wenn es sich um einen Arbeitsunfall handelt. Wenn man zu Hause krank wird, so ist die eigene Krankenversicherung zuständig und zahlt dort. Damit dort jeder versichert ist, herrscht Krankenversicherungspflicht in Deutschland. Die Unternehmen sind soweit ich weiß verpflichtet dies zu prüfen, deshalb muss man auch bei Einstellung seine Krankenversicherung angeben.
Dass die Stunden nicht bezahlt werden sollen bei dir, ist eine Sache des Arbeitsrechts und hat mit Versicherungen recht wenig zu tun. Arbeitgeber sind verpflichtet nach den ersten vier Wochen im Unternehmen Krankentage zu zahlen. Dies erfolgt anhand der ansonsten durchschnittlich gearbeiteten Zeit. Wenn du also für Montag 5 Stunden eingeplant bist zum Beispiel und nun krank werden würdest, so müssen diese fünf Stunden auch gezahlt werden.
Bei uns werden keine Ausfallstunden bezahlt. Wenn ich die ganze nächste Woche nicht arbeiten würde, wie der Arzt das gerne hätte, dann würden mir an die 100 Euro auf meinem Lohnzettel fehlen. Aus diesem Grunde kann man sich gar nicht wirklich auskurieren, wenn man auf das Geld angewiesen ist. Bei uns im real bekommen die 450 Euro Kräfte sogar Urlaub.
Das hier gilt schon als Rechtsberatung, wenn man hier eine richtige Antwort gibt und die ist in einem Forum nicht gestattet. Aber nehmen wir mal an, dass jemand auf 450 Euro angestellt ist. Dann steht ihm das gleiche zu, was einem Vollzeitbeschäftigten zusteht. Das ist aber hier im Forum bereits oft diskutiert worden.
Ein Angestellter auf 450 Euro Basis bekommt eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, er bekommt auch Urlaub weil er einen Anspruch darauf hat und der Arbeitgeber muss sogar Abgaben an das Finanzamt zahlen und auch Sozialversicherungsbeiträge. Diese sind aber sehr gering.
Und auch müsste derjenige krankenversichert sein, wenn er nicht beim Partner krankenversichert ist. Erkundige dich einmal. Wenn derjenige nicht krankenversichert wäre, würde ja nicht mal der Arzt bezahlt werden und das müsste selber bezahlt werden. Deswegen bezweifel ich dein erstes Posting, dass man nicht mal krankenversichert ist.
Wenn wir über den Arbeitgeber krankenversichert wären, dann würde ich auch meine ausfallenden Stunden bezahlt bekommen. Wir bekommen nur die Stunden bezahlt, die wir auch arbeiten.
Ich glaube, du solltest dir mal dringend die Informationen der Minijobzentrale durchlesen, denn was dein Arbeitgeber macht, ist so nicht richtig, denn du hast Anspruch auf sechs Wochen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und auch auf Urlaub klick.
Im Übrigen wirst du bei der Minijobzentrale angemeldet, diese ist aber keine Krankenkasse. Daher wird dich dein Arbeitgeber auch nicht krankenversichern, was auch für kein anderes Arbeitsverhältnis gilt, eine Krankenkasse muss sich jeder selbst suchen.
Bei meinem 450 Euro Job bekomme ich auch nur Stunden bezahlt, die ich auch arbeite, wobei von mir auch kein Krankenschein oder Ähnliches verlangt wird, das hat ja auch für mich Vorteile. Sicherlich wird das nicht weiter Rechtens sein, aber mir ist es egal, denn ich habe auch keine Lust, dass ich immer so streng arbeiten muss. So kann ich eben ein paar Tage vorher anrufen und sagen, dass ich nicht kommen kann, weil ich was geplant habe, obwohl ich im Plan stehe.
Krankenversichert habe ich mich selber und damit ist man ja schon abgesichert. Dass der Arbeitgeber in der Zeit des Arbeitens für dich eine Versicherung laufen hat, ist normal und was du in deiner Freizeit machst, dafür musst du dich eben versichern, was ja auch Pflicht ist.
Hier werden 2 getrennte Sachen vermischt. Durch einen 450-Euro-Job ist man normalerweise eben nicht kranken versichert. Damit muss man normalerweise auch aufstocken und ist dann so als Einzelperson versichert. Ansonsten greift bei den meisten die Familienversicherung.
Der Arbeitgeber bekommt allerdings von der Minijobzentrale zwischen 60 und 80 Prozent des Bruttolohnes erstattet, weshalb er auch dem Arbeitnehmer den vollen Lohn auszahlen müsste. Das Gesetz macht hierbei keinen Unterschied zwischen Vollzeitarbeitnehmern und Minijobbern.
Da muss ich noch eine Geschichte erzählen. Ich trage hier bei uns den Stadtanzeiger aus auf 450 Euro Basis. Zu einem verdienen wir pro Stunde weniger als den Mindestlohn, nämlich nur 6,50 Euro. Und dann werden wir nicht versichert sein.
Als ich eines Abends die Zeitung ausgetragen habe, musste ich zu einem Haus, wo Holzstufen als Treppen dienen. Diese waren nass und ich bin auf dem Rückweg ausgerutscht und die letzten beiden Stufen runter gerutscht. Als Folge hatte ich, dass meine linke Gesäßhälfte abends schon in sämtliche Farben leuchtete. Ich konnte mehrere tage nicht sitzen und liegen, weil die ganze linke Poseite blau und geprellt war.
Ich teilte dies natürlich meiner Chefin mit. Zu einem musste ich einen Bericht schreiben, dass ich an dem Haus bei nassem Wetter nicht mehr austeile. Außerdem sagte sie mir, ich sollte mich ausruhen und dann müssten wir mal schauen, ob ich zum Arzt müsste und wie es dann weitergehen wird.
Ich habe auch von anderen Zustellern gehört, dass wir nicht versichert sind, wenn uns was beim Austragen passiert. Normalerweise macht man das beim BNG.
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