3 Jahre Studium aufgeben für Traumstudium?
Ich habe mit den Gedanken gespielt, ob ich mein jetziges Studium in Zukunft abbrechen würde, falls ich eine Zusage für ein Studium bekomme, was mich wirklich sehr stark interessiert. Ich fange dieses WS mit Maschinenbau an, interessiert mich zwar auch, jedoch nicht so sehr wie Humanmedizin. Wie jeder weiß liegt der NC in Deutschland bei 1,0 bis 1,4. Die einzige Möglichkeit für mich wäre durch das Losverfahren einen Platz zu bekommen, die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering.
Nun zur Frage, würdet ihr das Studium nach 6 Semestern oder sogar mehr abbrechen, wenn ihr eine Zusage bekommen würdet? Für mich steht fest, dass ich nach 4 Semestern oder weniger ohne zu zögern abbreche und neu beginne, sollten es aber mehr sein, müsste ich etwas überlegen und es kämen auch mehr Faktoren zusammen, wie zb. Leistungen etc.
3 Jahre bedeutet heutzutage ja in der Regel, dass man kurz vor dem Bachelorabschluss steht. Man muss dann eigentlich nur noch ein paar wenige Scheine und seine Abschlussarbeit abliefern. Da könnte man zumindest prüfen, inwieweit man den Abschluss irgendwie vor dem Studium oder während der ersten Semester fertig bekommt. Neben einem Medizinstudium ist das natürlich extrem schwierig. Es gibt aber Fernstudienanbieter, die es einem da etwas leichter machen. Möglicherweise kann man aber nach Zusage noch ein Semester länger warten.
Eine Kombination aus Maschinenbau und Medizin kann durchaus auch interessant sein, falls man irgendwann in die Lage kommt, mit der Industrie zusammenzuarbeiten. Man spricht schließlich die Sprache beider Welten und solche Vermittlerrollen können durchaus attraktiv sein.
Zumindest sollte man aber die Option im Auge behalten, ob man das Erststudium fortsetzen kann, wenn es mit dem Traumstudium doch nichts ist. Ich persönlich würde jedenfalls keine drei Jahre einfach kampflos in die Tonne werfen, egal ob das Traumstudium winkt oder nicht.
Also man hätte theoretisch die Möglichkeit, dass Medizinstudium, dessen Platz man durch das Losverfahren erhalten hat auf ein anderes Semester zu verschieben, verstehe ich das richtig? Wenn das wirklich so ist, wäre es mehr als fantastisch den Bachelor abzuschließen und danach das Medizinstudium zu beginnen.
Man wäre zwar nicht der jüngste, aber man hat sich damit einen Traum erfüllt und das zählt doch oder?
Warum studiert man überhaupt etwas anderes, wenn es Medizin sein soll? Über das Losverfahren bekommt man seinen Platz so spät, dass man mindestens ein, bei aufeinander aufbauenden Veranstaltungen zwei Semester verliert.
Warum nicht einfach die Losverfahren nutzen und gleichzeitig die Wartezeit erfüllen und etwas anderes lernen, das für Medizin sinnvoll ist? Rettungssanitäter und darauf aufbauend Rettungsassistent werden immer gerne genommen. Dann sind die Grundlagen der Notfallmedizin schon da und man hat praktische Erfahrungen gesammelt.
Also man hätte theoretisch die Möglichkeit, dass Medizinstudium, dessen Platz man durch das Losverfahren erhalten hat auf ein anderes Semester zu verschieben, verstehe ich das richtig? Wenn das wirklich so ist, wäre es mehr als fantastisch den Bachelor abzuschließen und danach das Medizinstudium zu beginnen.
Ich bin mir nicht sicher, ob das möglich ist, aber ich würde auf jeden Fall einmal nachfragen. Es dürfte ja schließlich nicht ungewöhnlich sein, dass man sich nicht sofort nach einer Zusage einschreiben kann. Ich würde mir das aber auf jeden Fall ganz offiziell schriftlich geben lassen, nicht dass man hinterher davon nichts mehr weiß.
Der Platz im Losverfahren muss unverzüglich angenommen werden, die Einschreibung erfolgt dann sehr kurzfristig. Ansonsten findet eine weitere Runde statt und der Platz wird weitergegeben. Das Losverfahren wird so lange wiederholt, bis alle Plätze vergeben sind, das heißt, dass für alle Plätze eine Immatrikulation da ist.
Ob es möglich ist, ein Parallelstudium aufzunehmen, das hängt von den Bundesländern ab, in denen die Universitäten liegen. Nicht jedes Bundesland hat in seinem Hochschulgesetz verankert, dass man nur an einer Hochschule eingeschrieben sein darf. Unter Umständen ist es möglich, sich an zwei Universitäten für zwei Studiengänge mit unterschiedlichen Abschlüssen einzuschreiben.
Du hast jetzt einen Studienplatz bekommen und solltest diesen meiner Meinung nach auch antreten und zu Ende führen. Humanmedizin dauert dich bis zum Facharzt 12 Jahre, das ist auch nicht eben einfach und sollte wirklich gut überdacht werden von dir, da du mit dem Studium ganz sicher keine Zeit mehr hast, weil du immer nur lernen musst. Zudem wirst du auch schlimme Erkrankungen sehen, das sollte man nicht machen, weil man nur Interesse hat.
An sich finde ich es nicht schlimm, wenn man ein Studium wechselt, wobei es schon wenig Sinn macht, wenn man kurz vor einem Abschluss steht. Du solltest dir dazu wirklich mal Gedanken machen. Letztendlich musst du ja auch nicht in deinem Studienfach arbeiten und kannst im Nachgang immer noch ein anderes Studium beginnen.
Ich fände es ehrlich gesagt blödsinnig, das Studium nach drei Jahren abzubrechen, um etwas anderes zu studieren. Immerhin dauert so ein normales Bachelor-Studium im Schnitt ja auch nur drei Jahre, was bedeutet, dass man es dann quasi schon beendet hat. Ein paar Wochen oder Monate vor dem Abschluss einfach das Handtuch zu werfen, ist für mich persönlich einfach unverständlich. Solange man das psychisch und physisch schafft und einem das Studium auch einigermaßen Spaß macht, kann man es ja auch einfach zu Ende bringen. Nach dem Abschluss kann man doch noch immer andere Wege gehen.
Nur weil man das Traumstudium bekommt, bedeutet das ja noch lange nicht, dass man es dann auch bis zum Abschluss schafft. Gerade Humanmedizin hat ja auch nicht umsonst so einen krassen NC. Immerhin ist der Studiengang verglichen mit anderen Studiengängen tatsächlich sehr schwer und die Abbruchquote ist hoch. Im Endeffekt schafft man das Studium dann auch nicht und hat dann nicht nur ein abgebrochenes Studium, sondern gleich zwei. Das kommt sicherlich nicht besonders gut im Lebenslauf.
Ich würde ein Studium erst einmal fertig machen, bevor ich mich dann weiter umschauen würde. Aber das muss ja eben jeder für sich selbst entscheiden. Ich würde aber lieber die Sicherheit haben, dass ich eben schon einen Abschluss in der Tasche habe, anstatt ein Studium aufzugeben und im Endeffekt dann vielleicht gar nichts zu haben.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man etwas anderes anfangen kann zu studieren bzw. es auch nur in Erwägung ziehen kann, wenn man nur medizinisch tätig sein möchte. In so einem Fall hätte ich eher eine Ausbildung in dieser Richtung gemacht, anschließend einige Jahre gearbeitet und dann auf eine Zusage gearbeitet. Ich hörte, dass man als ausgebildeter Rettungssanitäter oder Krankenschwester auch Vorteile haben soll im Medizinstudium. Daher würde so eine Ausbildung für mich mehr Sinn machen als ein völlig fachfremdes Studium, das einen so kaum interessiert.
cooper75 hat geschrieben:Warum nicht einfach die Losverfahren nutzen und gleichzeitig die Wartezeit erfüllen und etwas anderes lernen, das für Medizin sinnvoll ist? Rettungssanitäter und darauf aufbauend Rettungsassistent werden immer gerne genommen. Dann sind die Grundlagen der Notfallmedizin schon da und man hat praktische Erfahrungen gesammelt.
Das war vor der Novellierung mit dem Notfallsanitätergesetz, nun ist es nicht mehr Möglich seinen Rettungsassistenten als Aufbau hinterher zu machen. Inzwischen ist die Ausbildung auf 3 Jahre festgelegt und Rettungsassistenten werden nicht mehr ausgebildet, nur noch ein paar verbliebene die sich vorher eingeschrieben haben bekommen den Aufbaulehrgang.
Rettungssanitäter findet man dann nur noch auf der ehrenamtlichen Schiene und dort war die Ausbildung bislang auch recht mager. Hat man die zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten noch gemacht, dann war man bereits nach 10 Monaten fertiger Rettungssanitäter mit Urkunde. In Zukunft gibt es das ganze nur noch "Hobbymäßig" aber nicht mehr im Rettungsdienst selbst, da eindeutig geklärt worden ist das fortan auf einem Rettungsmittel mindestens ein Rettungsassistent und ein Notfallsanitäter sitzen muss. In einigen Bundesländern sind sogar zwei Notfallsanitäter gefordert.
Die jetzigen Rettungssanitäter werden dann nur noch auf dem Krankentransportwagen eingesetzt, quasi das "Taxi" zum Arzt. Wenig spannend, wenig aufregend und hat mit Medizin "ausüben" nur sehr wenig zu tun. Ansonsten heißt das neue Stichwort nun Notfallsanitäter, 3 jährige Ausbildung oder wenn man bereits Rettungsassistent ist richtet sich nach der Dauer die man als dieser bereits tätig war. Mit 5 Jahren Berufserfahrung kann man direkt zur Prüfung antreten, ansonsten wird auch da noch ein Lehrgang fällig.
Es lohnt sich auch überhaupt nicht das ganze aus eigener Tasche zu bezahlen, denn die Anerkennung findet noch nicht in allen Bundesländern Anerkennung. So kann man diesen Lehrgang zwar in Berlin bereits absolvieren, wenn man hinterher aber als Notfallsanitäter in Baden Württemberg eingesetzt werden will dann wird diese nicht anerkannt, da sie in einem anderen Bundesland abgelegt wurde.
Momentan der denkbar schlechteste Weg den man gehen kann, da seit der Novellierung einfach zu viel "schief" geht und andere Fragen noch gar nicht geklärt worden sind. Mit Pech hat man dann eine Ausbildung für viel Geld, die auch nichts bringt. Ebenfalls ist noch nichts geregelt wie es mit Notfallsanitätern und der Anrechnung auf ein Medizinstudium aussieht.
Wegen dem Studium, ich schließe mich den ganzen anderen Vorrednern an und würde das Studium erst einmal beenden. Humanmedizin ist zwar schön und auch interessant, doch scheitern sehr viele daran. Es wäre für dich mehr als ärgerlich wenn du die Jahre "weggeworfen" hättest und dann keinen Abschluss hast, falls es mit der Medizin doch nicht klappen sollte. Die Gründe sind dabei unterschiedlich, entweder weil man mit dem Stoff nicht nachkommt oder man später merkt das es einem doch nicht liegt.
Bis zum Facharzt braucht es auch keine 12 Jahre. Das Studium dauert 12 Semester also 6 Jahre. Den Facharzt kann man bereits direkt danach beginnen und je nach dem wie Ehrgeizig man selbst ist und seine Arbeit vorbereitet, kann man das ganze auch bereits nach 8-10 Jahren erreichen. Der Durchschnitt braucht dafür halt 12 Jahre. Übrigens muss man auch keinen Facharzt machen, dann ist man nach den 6 Jahren Studienzeit bereits "fertig".
Wegen dem NC es ist jedes Jahr möglich zusätzlich die Aufnahmeprüfung zu absolvieren. Besteht man diese gut, dann kann man auch direkt einen Platz bekommen wenn es mit dem NC nicht gereicht hat. Ansonsten gehen auch viele den Schritt und studieren Medizin in Litauen, welches hier ohne Probleme anerkannt wird hinterher.
Dafür zahlt man dort sein Studium selbst, es gibt aber keinen NC sondern nur ein Aufnahmeverfahren welches noch recht einfach zu bestehen ist. Wäre das also dein Wunsch gewesen, dann hättest du dich bereits vor Jahren in diese Richtung informiert und hättest den Weg zum Medizinstudium direkt gehen können.
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