3 Gemeinschaftskonten als Paar? Frage des Vertrauens?
Ich habe immer Wert darauf gelegt, dass man eine eigenständige Person bleibt, auch in der Partnerschaft. Ich finde es gut, wenn jeder sein eigenes Konto hat und man zusammen eben noch eines, wo bestimmte Dinge wie Miete, Strom usw. abgehen. Es ist sinnvoll, dass man da einfach zu zweit den Überblick behält.
Nun beantragen wir, dank der Gebühren einiger Banken, jeweils ein neues Konto. Mein Mann hat mich als Zweitperson eingetragen. Ich kann also auch über das Konto verfügen und bekomme auch eine eigene Karte. Ein gemeinsames Konto gibt es schon und nun habe ich meinen Antrag ausgefüllt und überlegt, ob ich das allein verwalten möchte oder nicht.
Ich habe absolut nichts dagegen, wenn er da rein sieht oder auch Buchungen macht, aber es verstößt gegen meine Philosophie, wenn er theorethisch verfügen könnte, wie er möchte. Es ist eben mein Konto. Andererseits ist sowieso alles "uns", weil ich zum Beispiel durch das Elternjahr sowieso ein bisschen auf ihn angewiesen bin.
Ich habe mich dann gefragt, ob er das so verstehen könnte, dass ich ihm misstraue. Dies ist definitiv nicht der Fall und Karte und Pin sind für ihn sowieso zugänglich. Nun hat er sein Konto ja auch so eingerichtet, dass ich verfügen kann. Irgendwie fände ich es jetzt komisch, wenn ich das nicht mache.
Für mich ist das Konto eine sehr persönliche Angelegenheit und ich wöllte nicht, dass eine andere Person meine Daten dort einsehen kann, meine Karte nutzen oder gar die PIN verwenden kann, auch nicht der Partner. Ich würde das auch nicht machen und wenn mein Freund auf die Idee käme, mir eine Karte für sein Konto zu geben, würde ich das ablehnen. So muss man auch nicht darüber nachdenken, ob man dann aus Verlegenheit heraus Zugang zum eigenen Konto gewähren muss, obwohl man das nicht will.
Ich finde, die Frage der Kontoführung ist keine Frage des Vertrauens. Es ist eine Frage der persönlichen Vorstellungen, wie man selbst eine Beziehung führen möchte. Für mich ist komplett gemeinsames Wirtschaften eine Selbstverständlichkeit, ein Partner, der das anders sieht, würde nicht zu mir passen.
Wenn dagegen das Vertrauen zum gemeinsamen Geld fehlt, dann würde ich die Beziehung generell hinterfragen. Denn das würde schließlich bedeuten, dass man sich das generell vorstellen könnte, aber genau bei dieser Person Abstand davon nimmt. Wenn man es generell nicht möchte, dann hat das doch mehr mit der Einstellung als dem Vertrauen zu tun. Das ist doch kein Problem.
Ich würde mich darauf ebenfalls nicht einlassen. Mein Konto ist und bleibt mein Konto, da möchte ich nicht das jeder drauf rumschnüffelt wie es ihm gerade in den Kram passt und was damit hinterher gemacht wird, kannst du auch nicht mit Sicherheit sagen. Somit ist es für mich keine Sache des Vertrauens, sondern es findet einfach nicht statt.
Wenn man gemeinsame Ausgaben hat, dann gibt es ein Gemeinschaftskonto von dem alles abgebucht wird und auf die jeder Teil seinen Anteil einzahlt. Wie das geregelt ist, wer mehr oder weniger zahlt, gleichviel oder sonstiges bleibt jedem selbst überlassen. Auf diesem Konto ist auch immer eine finanzielle Reserve, falls etwas gebucht werden muss und einer es nicht machen kann.
Ansonsten bleibt das restliche Geld auf meinem Konto auf welches auch nur ich Zugriff habe. Denn ich möchte schon meinen gewissen Rahmen an Freiheit haben und nicht immer nach kontrolliert werden oder zumindest die Möglichkeit dazu geben. Anders wurde es bei mir in den Partnerschaften nie gehalten und auch die Herren der Schöpfung haben keinen Anlass gesehen mir Zugriff auf ihr persönliches Konto zu gewähren.
Aber dabei tickt jeder anders und jeder muss wissen ob es ihm in den Kram passt oder nicht. Wenn dein Partner es sinnig und praktisch findet warum nicht. Aber das heißt doch auch nicht zwangsläufig, dass du es ihm gleichtun musst nur damit er hinterher nicht sauer ist oder denkt du verheimlichst etwas. Wenn es dir also wirklich missfällt, dann sag ihm doch einfach warum und wieso. Wie er das auffasst kannst nur du selbst beurteilen, denn wir kennen deine bessere Hälfte nicht.
Ich finde es gar nicht schlimm, wenn du dir dein eigenes Konto lässt und ich denke auch nicht, dass man das groß begründen muss. Wenn dir das so lieber ist, ist das doch in Ordnung und ich denke, dass es auch durchaus Sinn macht immer noch ein bisschen etwas Eigenes zu haben, wenn man das so mag. Das muss ja jeder selber entscheiden.
Mein Mann und ich haben mittlerweile nur noch ein gemeinsames Konto und da geht alles drauf und auch alles von ab, weswegen wir beide die Übersicht über Einnahmen und Ausgaben haben, was ich ganz praktisch finde, aber das ist für mich ganz generell gesehen kein Muss, wenn mein Mann das anders gewollt hätte, wäre das für mich auch kein Ding gewesen.
Ich kann dein komisches Gefühl verstehen. Das hat meiner Meinung nach auch nichts damit zu tun, ob man dem Partner vertraut oder nicht, sondern um eine gewisse Eigenständigkeit und Privatsphäre, die ich mir erhalten möchte.
Mein Freund und ich haben erst vor kurzem darüber gesprochen wie wir das demnächst mit gemeinsamer Kasse handhaben werden. Wir sind uns einig, dass jeder sein eigenes Konto behält. Wir eröffnen zusätzlich ein drittes, das auf uns beide läuft und darauf zahlen wir beide monatlich einen Betrag ein. Auf diesem sparen wir gemeinsam und von diesem gehen auch die gemeinsamen Kosten weg.
Ich finde es gut so, weil jeder so noch sein eigenes Geld hat, das man ohne Absprache ausgeben kann wie man will. Wir würden uns zwar nicht gegenseitig reinreden, wenn einer sich mal was teures gönnen will aber wenn ich z.B. meinem Freund ein Geschenk bestelle, soll er das ja nicht gleich am Kontoauszug sehen können.
Momentan verdienen wir beide gleich. Mit Heirat und Kind wird sich das wegen Steuerklassen, Elterngeld usw. insofern ändern, dass derjenige der deutlich weniger verdient, dann entsprechend weniger in das gemeinsame Konto einzahlt. Das wird bei uns wechseln, wer das ist. Jedenfalls sind wir uns auch da einig dass wir es so handhaben, dass beide auch genug für eigene Kosten und Freizeitvergnügen auf dem jeweiligen separaten Konto haben.
Für mich käme es niemals in Frage, dem Partner einen kompletten Zugang zu meinem Konto zu ermöglichen oder gar auf ein eigenes Konto zu verzichten und sämtliche finanziellen Angelegenheiten nur noch über ein gemeinsames Konto abzuwickeln. Jemand, der so etwas als Idealzustand ansieht, wäre für mich auch nicht der richtige Partner.
Wenn man nicht zusammen lebt, ist es am einfachsten und unkompliziertesten, wenn einfach jeder sein eigenes Konto behält und es auch kein gemeinsames Konto gibt. Falls man sich irgendwann für eine gemeinsame Wohnung entscheidet, was ich nicht unbedingt als Idealzustand ansehe, sollte man ein gemeinsames Konto einrichten, das aber zusätzlich zu den beiden privaten Konten der Partner existiert.
Ein gemeinsames Konto wäre für mich niemals ein Ersatz für ein eigenes Konto. Es ist nur dann praktisch, wenn beide einen festgelegten Betrag dort einzahlen, der natürlich bei beiden gleich hoch ist, weil alles andere unfair ist. Von dem Geld auf dem gemeinsamen Konto können dann die Ausgaben für die Wohnung und andere Kosten bezahlt werden, die beide gleichermaßen betreffen.
Ich würde einem Partner auch nach langer Beziehungsdauer keinen Zugang zu meinem privaten Konto ermöglichen. Grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn der Partner schaut, was ich mit meinem Geld mache. Aber ich verstehe sehr gut, was du damit meinst, dass ein solcher Zugriff auf das Konto gegen deine Philosophie verstößt, denn bei mir ist es ebenso. Ich sehe darin auch überhaupt keinen Sinn und denke, dass ein drittes, gemeinsames Konto, völlig ausreichend ist, falls man gemeinsame Ausgaben hat.
Ich bin da wirklich sehr skeptisch, wenn ich meine Eigenständigkeit in puncto Finanzen mittels einem gemeinschaftlichen Konto abgeben soll. Ich mag es auch nicht, dass nur "Er" ein Konto hätte oder nur ich, wo "Er" dann sein Geld überweisen müsste. Ich möchte das für beide Seiten nicht gerne haben und finde, dass man als gesellschaftliches Mitglied eben auch das Recht hat, seine eigenen Konten zu besitzen.
Natürlich verstehe ich, dass ein Konto auch nur einmal Gebühren bedeutet. Doch sie bedeutet auch für Frau und Mann Abhängigkeit voneinander. Manche Frauen haben ja keinen Zugriff auf die Konten, sondern machen das noch immer die Herren, was ich als Einschränkung in meiner persönlichen Entfaltung sehen würde. Hinzu kommt, dass dies mit einem Kontrollverlust in meinen Augen gleichzusetzen ist.
Ich finde es auch nicht Okay, wenn man seinem Partner alles offenlegt an Daten. Sicherlich kann er mal Geld abholen oder so, das klappt bei meinem Freund und mir auch, aber deswegen kann er meinen Pin nicht auswendig. Er muss jedes Mal fragen, weil er sich diesen auch nicht merkt, da er das als unnötig empfindet und ich auch.
Wenn ich jetzt zu krank bin, dass er es bitte machen möchte, dann tut er das gerne, aber es darf für ihn auch kein Regelzustand werden. Das mag er nämlich selber nicht, weil er findet, dass man sein Konto ruhig selber kontrollieren sollte, um Missverständnisse oder so etwas zu vermeiden. Wir haben zwar eine gemeinsame Kasse, aber kein gemeinsames Konto und das möchte auch beim besten Willen nicht sowie er auch nicht.
Ein Konto sollte man durchaus besitzen. Auch wenn es Gebühren gibt, was doof ist und ich verstehe das. Doch ohne ein Konto entsteht eine Abhängigkeit. Was passiert, wenn Mann X auf einmal verschwindet? Konto leer und schon ist die Arschkarte gezogen. Dasselbe kann natürlich auch Frau machen und das gilt es, zu vermeiden.
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