2017 und wieder einmal neue Rechtschreibregelungen

Wieder mal gibt es neue Rechtschreibregeln in Deutschland und nun gibt es einen Großbuchstaben mehr. Damit man auch ein Wort komplett in Großbuchstaben schreiben kann welches ein "ß" enthält, gibt es wohl bald das große ß. So werden bei GROSSBUCHSTABEN nicht mehr 2 s geschrieben, sondern die 2 s mit einem großen ß ersetzt. Das wäre gerade bei Eigennamen wichtig.

Aber reicht es nicht, wenn man GROßBUCHTABEN mit einem ß in der Mitte schreibt oder muss das ein Großbuchstabe sein? Haltet ihr diese neue Regelung für einen Segen oder sorgt es eher für Verwirrung. Müssen Tastaturen am PC nun geändert werden?

Weitere Regelungen, die noch im Focus stehen, kann man in dem Artikel Schluss mit "Ketschup" und "Majonäse" nachlesen. Was haltet ihr von neuen Rechtschreibregeln? Reicht es nicht langsam oder war es schon lange wieder fällig? Ist es für euch verwirrend oder klasse?

Dieser Rat für deutsche Rechtschreibung mit Sitz in Mannheim muss ja wirklich viel lange Weile haben und ich kann mir schon gut vorstellen, dass man da jetzt die letzten 20 Jahre darüber gebrütet hat, wie man nun Ketchup schreibt und ob wir auch ein großgeschriebenes ß brauchen. Große Verwirrung schaffen diese neuen Rechtschreibreformen bei mir nicht, aber einen großen Handlungsbedarf habe ich auch nicht gesehen.

Eigentlich sind es ja zum Großteil keine neuen Regeln, sondern eher Aufhebungen von alten. Und das kann ich nur begrüßen. Auf "Ketschup" und "Wandalismus" kann ich nun wirklich verzichten. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Das große "ß" ist ja nun auch keine große Umstellung. Es sieht ja praktisch genauso aus. Für Ausweise und andere Verwendungen von Eigennamen finde ich es aber ganz gut. Herr Gross und Herr Groß sind nun mal einfach zwei verschiedene Personen. Persönlich habe ich das Problem zwar nicht, aber mein Name wird auch ohne scharfes S immer mal falsch ausgesprochen. Das ist schon etwas nervig.

Das mit den Tastaturen ist so eine Sache. Im Grunde würde ein Update reichen, um ein großes ß schreiben zu können. Allerdings ist diese Stelle ja mit dem Fragezeichen belegt. Dann wird das Update eben beinhalten, dass der Computer ein großes ß schreibt, wenn man Fn oder Alt und die ß-Taste drückt. Aber neue Tastaturen braucht man sicherlich nicht. Zur Not muss man es sich jedes Mal als Sonderzeichen raussuchen. Ist ja beispielsweise bei schwedischen Namen mit dem Strich durch´s O auch nicht anders.

Ich habe auch davon gehört, dass nun das große ß eingeführt werden soll. Ich muss sagen, dass ich das auch nicht wirklich brauche oder dass ich eben auch nicht weiß, wie das dann bei den momentanen Computertastaturen funktioniert.

Allerdings schreibe ich auch nur sehr selten mal Wörter komplett in Großbuchstaben und so werde ich den Buchstaben nur selten brauchen. Allerdings frage ich mich auch, was so manche Änderungen für einen Sinn haben und da gehört diese zu, weil es ja auch problemlos ging, wenn man GROSS geschrieben hat.

Ich finde es einfach nur bescheuert. Wir sind bis jetzt auch ohne großem "ß" klar gekommen und werden es auch weiterhin so machen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir der Schweiz nachgeeifert hätten und das "ß" wirklich ein für alle Male einfach aus unserem Wortschatz verbannt hätten.

Außerdem kostet ja das ständige Umändern der Rechtschreibung ein Schweinegeld. Es müssen wieder alle Bücher, vor allem Schulbücher nach der neuen Rechtschreibung abgeändert werden. Ich meine, beim scharfen "ß" wird das jetzt nicht so kostspielig sein wie bei Ketschup, weil ein großes "ß" eigentlich so gut wie gar nie vorkommt.

Allerdings würden sich die Menschen lieber einmal um wichtigere Dinge Gedanken machen. Das sind wirklich Reformen, die die Welt nicht braucht und allem voran, die gestressten und genervten Schüler und Lehrer schon gar nicht mehr.

Ich sehe das Ganze mehr als entspannt. Es gibt immer "wichtigere" Themen, über die man sich aufregen könnte, aber meiner Erfahrung nach werden die wirklich heißen Eisen in der Gesellschaft sowieso nur äußerst ungern angepackt, und statt dessen eben jede Woche eine andere Sau durchs Dorf getrieben, damit das Volk was zu motzen hat. "Ketschup" und "Wandalismus" (die kleine Schwester von Kevinismus?) waren sowieso nie vorgeschriebene Schreibweisen, sondern Alternativen, die man gemeint hat gelten lassen zu müssen, weil die Leute sowieso zu blöd sind, um die Feinheiten der Rechtschreibung zu erfassen.

Für mich haben diese Regelungen auch keine großen Auswirkungen auf meinen Alltag. Und das, obwohl ich mir einen Teil meines Einkommens durch Korrekturlesen erwirtschafte. Wenn Schreibweise A offiziell als richtig definiert wird, bitte. Bei Schreibweise B ist es mir auch egal, und wenn sich alle zehn bis 20 Jahre mal was ändert, jederzeit. An und für sich halte ich eine einheitliche Rechtschreibung für sinnvoll, weil mir langfristig daran gelegen ist, lesen zu können, was andere Leute schreiben, aber wie die Regeln im Detail aussehen, lässt mich schon relativ kalt.

Für mich gibt es persönlich sowieso schon immer wichtigere Themen, als die verkackte Rechtschreibung. Ich schreibe sowieso niemals richtig, das weiß ich, weil ich in Deutsch schriftlich eine Niete war und eben kein Bock hatte. Ich schreibe besser Englisch, Spanisch und zum Teil andere Sprachen, als ich Deutsch schreiben kann. Ich hatte nie so wirklich Bock auf Deutsch. Sorry, ist aber so.

Ich bin eben auch nicht Fehlerfrei. Wenn ich durch Duden & Co natürlich mal hier und da verbessert werde, weiß ich, aha da ist jetzt der Fehler. Das passiert dann sicherlich auch nicht mehr weitere 200mal, aber deswegen würde ich mich niemals als perfekter Deutschwortakrobat bezeichnen. Ich kann nicht gut Deutsch schreiben, aber zumindest besser, als mancher Schüler und so, dass man mich versteht.

Ich finde es auch wirklich mühselig, dass ständig an der Rechtschreibung gebastelt wird, weil ältere Menschen kommen doch gar nicht so wirklich mit. Das finde ich auch immer etwas bedenklich, aber offenbar stehe ich mit der Meinung in meinem Bekanntenkreis auch nicht alleine da. Die Leute sind von dieser immer wieder veränderten Rechtschreibung auch nicht gerade begeistert.

Meine Oma und mein Opa die kriegen das schon gar nicht mehr auf die Reihe und schreiben bewusst so, wie sie es gelernt haben. Obwohl wir Enkel auch da waren, um Hausaufgaben zu machen und heute wieder ein Enkel da ist, der da immer mit übt. Doch sie schaffen es offenbar nicht, sich die neusten Veränderungen auch noch einzuprägen und das scharfe ß zu berücksichtigen usw.

Ich sehe das Ganze mehr als entspannt. Es gibt immer "wichtigere" Themen, über die man sich aufregen könnte, aber meiner Erfahrung nach werden die wirklich heißen Eisen in der Gesellschaft sowieso nur äußerst ungern angepackt, und statt dessen eben jede Woche eine andere Sau durchs Dorf getrieben, damit das Volk was zu motzen hat. "Ketschup" und "Wandalismus" (die kleine Schwester von Kevinismus?) waren sowieso nie vorgeschriebene Schreibweisen, sondern Alternativen, die man gemeint hat gelten lassen zu müssen, weil die Leute sowieso zu blöd sind, um die Feinheiten der Rechtschreibung zu erfassen.

Auch wenn ich das ebenfalls so sehe wie du, tut mir manches schon beim anschauen und auch beim lesen weh. Selbst bei den bisher gelaufenen Reformen was nun alles aktuell ist mit Schifffahrt mit drei f, da tut es mir schon in der Seele und in den Fingern weh, wenn ich das schreiben muss. Augenkrebs verursacht auch das Ketschup wenn ich es mir ansehe und auch die Majonäse ist einfach nur absurd.