15 Walnüsse täglich sollen Immunsystem aufbauen
Um 60 Prozent kann die Schlagkraft des Immunsystems erhöht werden durch Zink. Wie in einigen Berichten schon vermerkt, sind Milchprodukte, Fisch und Fleisch gute Zink-Lieferanten. Besonders Walnüsse werden hier hervorgehoben.
Walnüsse sollen ebenfalls eine hervorragende Wirkung auf unser Gehirn haben. Zink ist ein entscheidender Immun-Stoff für den Winter. Als Tagesbedarf wird angegeben: 15 Walnüsse.
Da ich das reichlich viel fand, jeden Tag 15 Walnüsse zu essen, habe ich mich mal umgehört. Diese Nüsse haben einen hohen Anteil an Spurenelementen und Omega 3- und 6-Fettsäuren. Sollte man wirklich täglich so viel Walnüsse essen, muss man aufpassen, weil Nüsse viel Phytinsäure enthalten. Die Walnuss zum Beispiel 760 mg/100 Gramm.
Phytinsäure kann mehr schaden als nutzen. Sie kann Mineralstoffe wie zum Beispiel Zink oder Eisen unlöslich binden. Sie können demnach nicht verdaut werden. Heißt das, dass die 15 Walnüsse gar nicht ihre volle Wirkung entfalten könnten? Auf der anderen Seite schützt die Säure aber besonders vor Darmkrebs und kann vor einem Überschuss an Eisen schützen.
Was macht man also richtig? Nimmt man die Empfehlung ernst und isst täglich 15 Walnüsse für ein gutes Immunsystem? Oder nimmt man besser nur die Hälfte zu sich und versucht anderweitig, das Immunsystem aufzubauen? Ich denke auch, dass man von so viel Walnüssen mächtig zunimmt, weil sie auch einen entsprechenden Fettgehalt haben oder ist das unbegründet?
Ich nehme Ernährungsempfehlungen grundsätzlich nicht mehr ernst, weil sie sich in meinen Augen immer irgendwo widersprechen, praktisch nicht umsetzbar sind oder mit dem gesunden Menschenverstand nicht mehr viel zu tun haben. Nur die ganz allgemeinen Tipps wie "Ballaststoffe sind gut für die Verdauung", "zuviel Alkohol macht die Leber kaputt" oder "Zucker ist schlecht für die Zähne" lasse ich noch durchgehen.
Aber wenn sich die guten Ratschläge auf einzelne Lebensmittel beziehen, habe ich mittlerweile immer den Verdacht, dass wohl eher der Verzehr an Walnüssen, Kraut oder Chia-Bohnen angekurbelt werden soll, damit die Preise stabil bleiben. Deswegen halte ich auch nichts von den allgemein angepriesenen Superfoods, sondern betrachte den ganzen Hype eher als vorübergehenden Trend.
Ich würde schon allein deswegen keine 15 Walnüsse am Tag essen, weil ich gegen Walnüsse allergisch bin. Außerdem geht es meinem Immunsystem eigentlich gar nicht schlecht, und ich frage mich sowieso schon länger, was es eigentlich genau mit der Stärkung oder dem Aufbau des Immunsystems auf sich hat. Muss man ein funktionierendes Immunsystem zusätzlich stärken? Geht das überhaupt? Oder handelt es sich eher um einen Mythos, vergleichbar dem Entschlacken oder der absichtlichen Überdosierung von Vitaminen?
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