Kinder und ihr Essverhalten
Hallo,
von der Freundin meines Bruders habe ich neulich erfahren, dass Kinder von Geburt an eigentlich nur so viel essen, wie sie Hunger haben. Das heißt ein Kind hört von sich aus auf zu Essen, wenn es satt ist.
Dass viele Kinder übergewichtig sind und über ihren Hunger hinaus essen, wird ihnen sozusagen antrainiert. Sie bekommen es vorgelebt, müssen zu Hause vielleicht stets ihren Teller leer essen, etc.
Welche Beobachtungen konntet ihr bei euren Kindern machen? Ich denke, dass es bei unserem Sohn - er ist zwei Jahre und zwei Monate alt- ist es durchaus so, dass er nur isst, wenn er Hunger hat. Es kommt oft vor, dass er mittags oder abends gar nicht oder eben nur wenig isst. Auch hört er beispielsweise mitten während eines Kekses auf zu essen und gibt ihn mir.
Also mein Sohn ist zwar erst 6 Monate alt, aber ich kann auch schon beobachten, dass er nur soviel isst bis er satt ist. Es ist ja sogar so, dass Kinder in dem Alter alles was zuviel war beim Bäuerchen machen einfach wieder ausspucken.
Es ist einfach wichtig denke ich, dass man den Kindern gestattet aufzuhören wenn sie satt sind. Es ist ein großer Fehler sie dazu aufzufordern den Teller leer zu essen wenn sie satt sind. Weil dann verlieren sie das Sättigungsgefühl wie du schon sagtest.
Ich denke, dass es auch wichtig ist, den Kindern eine gesunde Ernährung beizubringen. Und natürlich auch vorzuleben.
Mein Sohn ist jetzt 3,5 Jahre alt und isst nur dann, wenn er Hunger hat. Selbst bei Süßigkeiten ist es so.
Er isst eigentlich grundsätzlich nie seinen Teller leer, obwohl ich schon darauf achte, dass er eher kleine Portionen bekommt. Er sagt aber dann auch ausdrücklich, dass er satt ist und keinen Hunger mehr hat und es ist eigentlich ja auch gut so.
Ich denke auch, dass die Eltern oft schuld sind, wenn die Kinder ihr natürliches Sättigungsgefühl verlieren. Man sollte Kinder nie zwingen, den Teller leer zu essen - warum auch? Die Kinder holen sich schon das, was sie brauchen, und solange sie sich auch gesund ernähren, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Ich glaube, dass viele Eltern einfach zu sehr an dem Babyspeck ihrer Kinder hängen und denken, dass nur ein moppeliges Kind ein gesundes ist. Dass aber genau diese Kinder dann später mal unter Umständen gehänselt werden oder vielleicht sogar Diabetes bekommen, kommt ihnen nicht in den Sinn.
Ich halte absolut nichts davon ,wenn man Kindern etwas aufzwängt was das Essen betrifft. Bei einigen ist das eine Einstellungssache. So ist meine Oma davon überzeugt, dass man am Wochenende Mittags zu essen hat - egal was ist. Wenn man da keinen Hunger hat, ist das für sie ein halber Weltuntergang.
Du hast auch recht damit, dass es vollkommen falsch ist, wenn man zu einem Kind sagt, dass es aufessen muss und gegebenfalls sogar so lange sitzen bleiben muss. Fakt ist auch, dass sich bei sowas der Magen dehnt, man hat mehr Hunger und die Gefahr schon im Kindesalter übergewichtig zu werden ist doch recht hoch. Leider sieht man immer mehr dicke Kinder.
Das liegt nicht nur am Essverhalten an sich, sondern auch daran, was sie Eltern kochen - oder besser nicht kochen. Beim Wandertag der Kita hat sich meine Vermutung da bestätigt. Die dickeren Kinder hatten durchweg was ungesundes mit (Schokoriegel, kein Obst usw.). Das ist fast gruselig, wie wenig Gedanken sich manche Eltern da machen.
In der Tat ist es biologisch-gesundheitlich betrachtet ein ziemlich schwerwiegender Fehler die Kinder zum Essen zu zwingen. (Vorausgesetzt, wir sprechen von einem Kind mit einem grundsätzlich gesundem Hunger- und Sättigungsgefühl.) Der bekannteste Spruch in der Thematik ist wohl jener mit dem Wetter, in der Art: wenn man den Teller nicht leer isst, gibt es Regenwetter.
Ich glaube aber nicht, dass der Zwang zum Essen "heute" noch extraordinär praktiziert wird. Wie man auch in dem Thread hier sehen kann, vertreten doch alle die Meinung, dass es nicht richtig sein kann, den Kindern noch den letzten Krümel in den Mund zu stopfen. Ich denke aber dennoch, dass dies generationenbestimmtes Problem ist. Mittlerweile haben wir im Rahmen der Ernährung aber eher die Schwierigkeit die Kinder mit vernünftig zubereitetem, möglichst natürlichem, Essen zu versorgen. Stattdessen sind die meisten Nahrungsmittel durchsetzt von diversen Geschmacksverstärkern und chemischen Zusatzstoffen, denen jegliche Form der Natürlichkeit abhanden ist. Damit ändert sich im Laufe der Zeit auch das natürliche Sättigungs- und Geschmacksempfinden.
Die Problematik, die hier angesprochen ist, erinnert mich aber in der Tat eher an die der Generation unserer Großeltern. (Geboren in der Nachkriegszeit.) Die Menschen aus der Zeit haben ganz einschneidende Erinnerungen an wirklicher Nahrungsarmut. Daran lässt sich ganz gut verstehen, warum diese ihre eigenen Kinder und Enkel immer mit der Prämisse eines leeren Tellers aufgezogen haben. Sie haben es schlicht und ergreifend anders erlebt. Aus dem Grund hat meine Oma auch kein Verständnis für meine vegetarische Lebensweise, es ist für sie ein Unding, aufgrund ihrer Erfahrungen verstehe ich ihre Meinung, weshalb ich mich da auch nie in eine Diskussion begebe.. Es handelt sich um Zeiten, die ich nicht kenne, aber deshalb kann ich sie ja dennoch achten.
Dass diese Erziehung aber ganz elementar gegen das natürliche Sättigungsgefühl "spielt", sollte hoffentlich in unserer Generation für die Erziehung unserer Kinder möglichst weit bekannt sein.
Eine Bekannte von mir hält es mit ihrem dreijährigen Sohn leider noch so, dass er erst aufstehen darf, wenn sein Teller leergegessen ist. Dazu gibt sie ihm noch reichliche Portionen auf, wie ich finde. Das Kind hat meiner Meinung nach absolut kein Sättigungsgefühl mehr und zeigt auch schon Ansätze zum Übergewicht. Ich war einmal zum Mittagessen bei ihr mit meinem Sohn und da war sie schier entsetzt, dass mein Sohn ja anscheinend überhaupt keine Esskultur hat. Stein ihres Anstoßes war, dass ich, als mein Sohn mitten im Essen den Teller an die Seite stellte und verkündete "Fertig!", nur sagte "Ist okay" und er dann zufrieden da saß und in Ruhe noch seinen Apfelsaft austrank.
Ihre Meinung war, dass sie eben so erzogen wurde, dass man den Teller leer ißt und es sich einfach nicht gehört, Reste auf dem Teller zurückzulassen. Dabei hatte mein Zwerg gut die halbe Portion aufgegessen (und das war nicht wenig) - für seine Verhältnisse eine wirklich gute Portion. Ich selbst lege eher Wert darauf, dass das Kind, wenn er fertig gegessen hat und die anderen noch nicht fertig sind, noch eine Zeitlang sitzen bleibt und keine Hektik im Zimmer verbreitet. Das klappte bisher auch ganz gut.
Auch ich bin in der Art erzogen worden, dass man erst aufsteht, wenn der Teller leer ist und ich kann mich noch gut erinnern, dass das oft eine Quälerei für mich war, weil meine Mutter mir schlicht und einfach zu viel auf den Teller aufgetan hat. Da habe ich mir geschworen, dass ich das bei meinen Kindern anders machen werde. Ich gebe grundsätzlich erst einmal kleine Portionen auf. Mein Kind hat gelernt, dass er ruhig nach mehr verlangen darf, wenn er noch nicht satt ist, oder aber den Rest stehen lassen darf, wenn er meint, dass er genug gegessen hat. Meistens habe ich seinen Hunger aber schon richtig eingeschätzt und er putzt die Portion weg und mag dann auch nicht mehr haben.
Es gibt immer Phasen, in denen er isst wie ein Spatz. Ich mache mir dann zwar auch schon Sorgen, ob er auch genug zu sich nimmt, aber meistens ißt er dann zwischendurch mal einen Apfel oder eine Banane mehr. Da sehe ich dann schon, dass er sich die Nährstoffe holt die er braucht. Und dann gibt es wieder einen Tag, an dem er dann das Essen in sich hineinschaufelt, als wäre er kurz vor dem Verhungern - dann isst er manchmal sogar mehr als ich! Und sein Gewicht ist im absoluten Normalbereich; er ist fit und gesund und das zeigt mir, dass es ja nicht so falsch sein kann, wie ich es mit dem Essen handhabe.
Mein Kind ist mittlerweile 6 Jahre alt und isst inzwischen seinen Teller in der Regel leer. Allerdings darf es sich selbst auftun und wir haben lange darauf hingearbeitet, dass es sich nur so viel nimmt, wie es wirklich schafft und wenn es noch hungrig ist lieber einen Nachschlag nimmt. Wenn doch mal etwas übrig bleibt, dann ist das auch nicht so tragisch, aber dann wird eben beim nächsten lieber erst mal etwas weniger genommen. Das war in jüngerem Alter lange so.
Dass man ein Kind nicht zum Essen zwingen sollte, sollte sich in der Tat wirklich herumgesprochen haben. Allerdings gibt es verschiedene Gründe, warum immer noch einige Kinder richtig gehend gezwungen werden, ihren Teller leer zu essen. Ein ganz wichtiger Grund ist wohl, dass die Eltern ihre Kinder auch beim Essen als kleine Erwachsene betrachten, und so viel zu große Portionen auftun.
Worauf ich aber schon Wert lege, dass mein Kind noch am Tisch sitzen bleibt, wenn ich oder eben die anderen am Tisch noch essen. Da geht es mir ähnlich wie felis.silvestris, es ist einfach so, dass das Kind keine Hektik verbreiten soll. Aber das hat ja nichts mit dem Zwang aufzuessen zu tun.
Ich habe zwei Kinder. Meine Tochter ist heute fast sieben. Sie konnte ich leider nicht so lange stillen und sie musste dann Fläschchen bekommen. Ich glaube das Kinder da schon anerzogen bekommen, wann sie Hunger haben müssen. Völlig veraltet wird einem gesagt, Du musst Dein Baby zu der Zeit füttern und es muss so und so viel bekommen. Wie schon erwähnt bringen die kleinen meist das Überflüssige wieder heraus. So war es auch bei meiner Tochter. Ich war noch sehr unerfahren und wollte alles richtig machen, aber auch das Füttern von den Gläschen ist nicht unbedingt das Wahre, finde ich. Sie hat sich lange schwer getan, das Gekochte auch zu essen. Jedenfalls ist es bei ihr so, das sie auch kaum verspürt, wann sie satt ist. Ich achte natürlich sehr darauf, das sie nicht unkontrolliert und zuviel ist und auch was sie zu sich nimmt.
Mein Sohn ist drei, den habe ich sehr lange gestillt und auch immer dann wenn er Hunger hatte. Ich habe sozusagen alles anders gemacht. Nach meinem Gefühl, wie es richtig ist. Er hat immer nur dann gegessen wenn er Hunger hatte und hat auch selten wieder etwas herausgebracht. Und auch heute isst er nur soviel, wie er auch schafft.
Mein persönliches Fazit ist, das es schon beim stillen anfängt, das man das Essverhalten prägt. Wer essen anerzogen bekommt, kann meiner Ansicht nach kein gesundes Verhalten entwickeln beim essen.
Nunja, wenn man seinem Kind beibringt, dass es sich selber was auf den Teller macht und nur soviel drauf machen soll, wie es schafft ist das schon was anderes. Darauf kann man in der Tat hinarbeiten, muss aber in Kauf nehmen, dass es anfangs natürlich noch nicht so geht, weil die Augen gerne mal größer sind als der Magen. Wenn es dann aber in der Lage ist und sich aus lauter Übermut den Teller vollschaufelt ist das schon was anderes.
Meine Kleine ist auch so das sie nur isst wenn sie Hunger hat, auch bei Keksen, nur bei Gummibärchen (was ihr Papa immer meint ihr geben zu müssen), da würde sie nicht aufhören. Von Geburt an kann ich nicht sagen das es so war, meine Kleine hat als Baby oft sooo viel gegessen das sie naher die Hälfte wieder ausgekotzt hat.
Mittlerweile ist die 15 Monate alt, und eigentlich ein schlechter Esser, sie hat immer wieder Phasen da isst sie fast gar nichts, ich mache dann immer den Fehler und gebe ihr die Flasche, weil ich Angst habe das sie zu wenig bekommt, da sie generell sehr zart ist. Jetzt weiß sie natürlich sobald sie nichts isst bekommt sie eine Falsche,
Vor allem wenn sie Zähne bekommt, dann nimmt sie fast nur die Flasche, obwohl der Arzt immer sagt, dass sie das kauen eigentlich als angenehm empfinden, da in solch einer Situation oft das Zahnfleisch sehr juckt. Na ja ich hoffe das mit dem Pudel legt sich wenn sie endlich mal alle Zähnchen hat.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-95618.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1001mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2970mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1824mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1317mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?
- Notebook von Plus 3122mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus