Schleimen um zu erben?
Die Familie meines Freundes besteht wirklich größtenteils aus geldgierigen Aasgeiern - Anders kann ich es leider nicht mehr ausdrücken. Sie haben wohl einen Bekannten und haben herausgefunden, dass er vor einigen Jahr durch den Verkauf seiner damaligen Firma einen zweistelligen Millionenbetrag bekommen hat. Weil er selbst aber sehr bescheiden lebt, lässt er das auch gar nicht durchdringen. Ich persönlich mag ihn sehr gerne, weil ihm Geld wirklich egal ist und weil er aber auch nicht das Gefühl hat, Anderen jetzt unter die Arme greifen zu müssen.
Nun haben die Eltern meines Freundes meinem Freund vorgeschlagen, er solle eben bei jedem Bekannten gut Wetter machen solange er noch lebt (er ist jetzt 61). Das Ziel sei, dass er später mal Haupterbe werde, weil er selbst nämlich keine Kinder hat und auch mit seinen Geschwistern eher im Streit lebt. Und mein Freund ist von der Idee natürlich total begeistert und schleimt sich richtig bei diesem Bekannten ein, wo er nur kann! Dabei sollte er längst gemerkt haben, dass es nichts nutzt und der Bekannte auch sonst keinen Cent für ihn locker macht. Beispiel: Wenn die beiden zusammen ein Bier trinken gehen, dann möchte Bekannter immer getrennt bezahlen und würde nie auf die Idee kommen, meinen Freund einzuladen. Ich finde es furchtbar, dass er trotzdem immer noch denkt, er sei in 20 Jahren millionenfacher Erbe, denn so wie ich den Bekannten einschätze, spendet er das Geld lieber einer gemeinnützigen Organisation und denen, die es dringender brauchen.
Kennt ihr selbst Leute, die sich bei Leuten einschleimen, von denen sie hoffen, bald zu erben? Oder macht ihr das vielleicht sogar selbst? Merken das die Leute denn nicht?
Das ist wirklich mal wieder traurig, was einige Menschen für Gedanken haben. Ich käme nie auf die Idee zum Erbschleicher zu werden. Mein Vater ist auch relativ vermögend, macht aber eben auch was dafür - und ich habe nicht das geringste davon. Mir wurde auch vorgehalten, dass ich das mal erben würde. Ich meinte nur, dass es mir lieber ist, wenn er lebt - ich brauche sowas nicht und schon gar nicht solche Sätze, die man mir an den Koopf wirft.
Entweder versteht man sich so mit dem Menschen gut - oder eben nicht. Sich aufgrunddessen einzuschleimen, weil er vermögend ist, ist wirklich schlimm. Da kann man nur hoffen, dass die Leute das bemerken, dass derjenige nicht aufrichtig und ehrlich ist.
Ansonsten kenne ich auch keinen, der das macht. Und das ist auch besser so!
Ich kenne solche Leute aber anders. Dabei handelt es sich um Aasgeier, die immer kommen wenn ein Verwandter gestorben ist und dann Geld und Gegenstände haben wollen. Naja ist fast dasselbe. Ich hasse solche Leute, die haben meiner Meinung nach keinen Respekt vor anderen Menschen und auch keinerlei Selbstachtung. Ich finde man muss schon tief sinken um sowas zu machen.
Ich würde niemals auf die Idee kommen, mich bei jemanden einzuschleimen um früher oder später an sein Geld zu kommen. Sowas ist unter meinem Niveau. Ich will deinen Freund jetzt nicht beleidigen, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Sprich ihn doch mal darauf an, ob er sich gut dabei fühlt und keinerlei Gewissensbisse bekommt. Das kann ich mir schwer vorstellen, dass er das mit einem reinen Gewissen durchzieht.
Aber ich denke dieser Bekannte riecht schon Lunte. Sonst würde er wohl nicht auf getrennte Rechnungen bestehen. Und ich würde auch ins grübeln kommen, wenn ich wüsste, die Person weiss über mein Wohlhaben Bescheid und auf einmal ist er nett zu mir. Ich finde das ist das Dümmste was man machen kann. Auch wenn der Herr schon älter ist, heisst das nicht das er so doof ist und den Schwindel nicht bemerkt.
Hallo zusammen!
Ich kenne zum Glück niemande, der sich derart einschleimt, um mal irgendwann zu erben. Ich finde das schon armseelig und wirklich traurig. Es sollten die erben, die wirklich Interesse an dem Verstorbenen hatten und die aufrichtig waren.
Hast du deinen Freund denn mal darauf angesprochen, wie heuchlerisch sein Verhalten ist? Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Bekannte etwas gemerkt hat und daher deinem Freund gegenüber nun besonders geizig ist. Wenn ich mitbekommen würde, dass jemand nur nett und hilfsbereit ist, weil er mal an mein Erbe will, würde ich dem jenigen keinen Cent vermachen.
Oh natürlich, die Leute die kommen, wenn jemand gestorben ist. Solche kenne ich wiederum auch. Am besten sind es noch die, wenn sie nie kommen konnten, um sich zu kümmern, es aber am Tag wo die Wohnung leergeräumt werden soll, den "schweren, langen Weg" auf sich nehmen. Und natürlich zum Notartermin kommen.
Solche Verwandten hatte ich auch. Die Frau meines Opas war auch so eine. Dann hat sie die Kinder meines Opas derart fertig gemacht, dass die allesamt aufs Erbe verzichtet haben - und hat es sich genommen -.- und es ging hier um eine Summe von ~ 6000€. Also deswegen muss man sich nicht gegenseitig fertig machen. Und schon gar nicht, wenn der Anlass ist, dass jemand verstorben ist.
Ja, ich habe ihm schon gesagt, dass ich sein Verhalten wirklich armselig finde und auch seinen Eltern habe ich das schon gesagt. Besonders als seine Mutter mal vorgeschlagen hat, er solle sich doch eine alte, reiche Frau suchen und die bis zu ihrem Tod noch pflegen und dann vorschwärmte was sie sich von dem Geld alles kaufen könne, habe ich sie ernsthaft gefragt, ob sie eigentlich überhaupt irgendwelche Gefühle hat. Sie war dann aber beleidigt und ich wollte nicht diskutieren, weil ich weiss, dass es zu nichts führt. Sie sind einfach besessen von der Idee, irgendwann reich zu sein. Aber sie kommen eben nicht auf die Idee, dafür selbst zu tun. Sie denken einfach, das käme ihnen so zugeflogen, indem sie andere Leute ausbeuten, aber Reichtum zu schaffen, indem man selbst aktiv sein, dazu sehen sie sich selbst offenbar nicht in der Lage.
Ich hasse dieses Benehmen wirklich und muss immer den Raum verlassen, wenn es mal wieder ums Geld geht, weshalb es sonst schon genug Krach innerhalb der Familie gibt. Dass mein Freund da so drauf anspringt, war fast voraussehbar, weil man irgendwoher ja merken muss, wer seine Eltern sind und das sind eben Eigenschaften, die er von ihnen geerbt hat. Und er wurde eben auch so erzogen, dass Geld das Wichtigste im Leben ist - Vor allem, wenn man es nicht hat. Ich finde es traurig, aber ich fürchte, er ändert sich nicht mehr.
Was mich an deiner Geschichte so ein bischen stört ist die Formulierung "dabei nutzt es gar nichts." Wahrscheinlich hast du das nur ein bischen unglücklich ausgedrückt, aber so klingt es nicht, als ob du das Schleimen an sich abstoßend finden würdest, sondern nur bedauert, dass er es umsonst tut. Es wird suggeriert, dass man ruhig schleimen kann, wenn es denn den gewünschten Effekt hat. Aber nach deinen bisherigen Äußerungen hier im Forum vermute ich mal, dass du das anders meinst.
Was die Frage angeht: Ich finde sowas einfach widerlich. Ich hätte von meiner Oma wohl auch einiges zu erwarten, aber das ist nicht der Grund, warum ich nett zu ihr bin. Es freut mich einfach, dass sie sich freut, wenn ich sie anrufe, ihr Postkartenschreibe, wenn ich irgendwo bin oder sie mal spontan eine Woche besuche. Die Überlegung wieviel Geld sie mir wohl mal hinterläßt, wenn ich jetzt versuche zum Lieblinksenkel aufzusteigen, habe ich dabei nie. Da würde ich mich vor mir selbst ekeln, wenn ich sowas täte.
Beobachtet habe ich sowas schon öfter und solches Verhalten stößt mich einfach ab. Ich kenne es auch, dass manche Leute nur mit anderen befreundet sind, weil da was abfällt, schon zu Lebzeiten. Diese Menschen lassen sich dann eben dauernd auf ein Bier oder einen Kaffee oder auch schon mal zum Essen einladen, leihen sich dauernd dieses oder jenes, anstatt es selber zu kaufen oder lassen sich durch die Gegend fahren. Zurück kommt aber nie etwas, es ist immer nur eine Person, die die Gefälligkeiten, meist materieller Natur, erbringen muss. Für mich besteht da auch kein großer Unterschied, ob man sich ein Erbe erschleimen will oder Freundschaft vorheuchelt um sich durchzuschnorren. Beides ist einfach ekelhaft.
Ich glaube, wenn mein Freund solche Anwandlungen hätte, würde ich gar an Trennung denken. Ich bin generell nicht so ein Fan davon, wenn Geld immer und überall im Vordergrund stehen muss und man Menschen nur danach beurteilt. Aber mit jemandem, der so unehrlich und berechnend ist, könnte ich einfach nicht zusammen leben. Für so jemanden kann ich keine Sympatien aufbringen, geschweige denn Liebe. Gottseidank ist mein Freund nicht so und auch niemand aus meinem Freundeskreis. Da finden sich nur Leute, die sich ausnutzen lassen, wobei ich den Kontakt zu den dazugehörigen Schnorrern dann auch vermeide. Mit denen möchte ich dann auch keinen näheren Bekanntschaft und wenn mir zu Ohren käme, dass sich einer meiner Freunde als "Erbschleicher" betätigt, wäre auch Ende der Fahnenstange.
Ich an deiner Stelle würde es dem Bekannten mal stecken. Das ist vielleicht nicht nett gegenüber deinem Freund, aber jemand, der sich so verhält, hat meines Erachtens keine Loyalität verdient. Ich vermute eh mal, dass euer Bekannter sich sein Teil denkt, wenn plötzlich alle so nett zu ihm sind, aber wenn du sagst, dass du ihn sehr gern magst, solltest du es ihm trotzdem sagen. Denn stillschweigend zuzusehen, wie andere versuchen ihn auszunehmen, ist auch nicht eben ein Freundschaftsbeweis. Damit könnte ich nicht gut leben. Er könnte es natürlich missverstehen und denken, dass du auch deinerseits schleimen willst, aber das Risiko würde ich wohl eingehen. Einfach weil ich da nicht zusehen wollen würde und Gespräche mit deinem Freund über seine Unmoral haben ja offenbar nicht gefruchtet.
Nur weil der Mann mal einen zweistelligen Millionen-Betrag hatte, muss er den nicht noch immer besitzen Zu gönnen wäre es den Aasgeiern ja, dass da nichts mehr ist.
Mal ehrlich, wer hätte denn nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt einfach zu erben und dadurch vermögend zu werden. Und wenn man dann so jemanden in der Familie bzw. Bekanntenkreis hat und vielleicht durch ein wenig Gut-Wetter-Machen die Chance auf das Erbe steigern kann, werden die meisten wohl kaum darauf verzichten wollen - ich nehme mich da gar nicht aus.
Die Frage ist doch nur, wie weit man dafür geht: ich würde diese Person sicher nicht nur wegen eines eventuell zu erwartenden Erbes umgarnen, sondern mich nur mit der Person intensiver beschäftigen, wenn diese mich auch sonst interessiert.
Hallo!
Ich finde nicht gut, was er da tut. Er schleimt sich ein, nur um das Geld zu bekommen, weshalb er in meinen Augen genau so ein Geldgieriger ist, wie der Bekannte. Wie kommt man bitte auf die Idee sich bei jemanden so ein zu schleimen, dass dieser einem irgendwann das Erbe überlässt? Er ist nur ein Bekannter von ihm und selbst du merkst schon, dass der Bekannte ihm das Geld wahrscheinlich nie geben würde.
Wieso sind Menschen heutzutage so Geldgierig und machen sich nur Freunde weil sie merken dass sie dort etwas holen können? Geld macht doch nicht die Welt aus und auch nicht einen Menschen. Jeder Mensch, egal ob arm oder reich, ist gleich und dafür solche Lügen einzugehen, finde ich schon recht happig.
Ich werde an deiner Stelle mal mit ihm darüber reden, dass auch du dies nicht gut findest und er dies am Besten unterlassen sollte, da er eh nie sein Ziel erreichen wird. Sage ihm, dass es unnötig ist diese Energie aufzubringen, nur um im Endeffekt Garnichts dabei rauzukriegen. Ich hoffe er ändert sich und ich hoffe auch, dass er nichts erbt, da so ein Verhalten wirklich absolut unter aller Sau ist.
Ich habe leider in der Familie meines Mannes etwas Ähnliches erfahren. Es ging dabei, dass eine Frau, die eigentlich nicht zur Familie gehörte, aber dennoch die Taufpatin aller Kinder (also auch der Mutter meines Freundes und ihren Geschwistern) war. Die Mutter der Mutter meines Freundes, also die Oma pflegte die Taufpatin ein Leben lang. Gegen Schluss war das wirklich eine Menge Aufwand, denn die Oma war selber schlecht beieinander. Als die Taufpatin starb, regten sich alle darüber auf, dass eine entfernte Tante, die ebenfalls nichts mit der Familie zu tun hatte, alles erbte, schließlich und endlich hätten sie sich ja alle darum gekümmert, dass es der Taufpatin gut ginge.
Wie ich das aber mitbekommen habe, haben sich alle Geschwister, also die Mama meines Freundes und die Geschwister von ihr, immer nur bei der Taufpatin eingeschleimt, wenn sie sich gerade zufällig, bei einem Geburtstag etc. getroffen haben und sonst war ihnen die alte Dame egal. Meines Erachtens hätte da eher schon die Oma alles bekommen müssen. Die Oma, die alles für sie getan hat, hat sich aber seltsamerweise überhaupt nicht über die Erbentscheidung aufgeregt.
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