Altersvorsorge fondsgebundene Rentenversicherung

vom 11.11.2007, 14:53 Uhr

Mit der Riester Rente und der Förderung der Privatvorsorge seitens des Staates sind fondsgebundene Rentenversicherung wieder stark im Kommen und werden vor allem von Vermögensberater und Versicherungsvermittler empfohlen. Doch lohnen sie sich auch wirklich, da man so ja gleichzeitig die Vorteile einer privaten Rentenversicherung mit den möglichen Wertsteigerungen am europäischen und weltweiten Kapitalmarkt kombinieren können soll?

Wichtig ist bei den fondsgebundenen Rentenversicherungen vor allem eines: Kostenbelastung, Transparenz und Anlagemöglichkeiten – meist versagt hier ein Großteil der offerierten Versicherungen in mindestens einem Punkt oder sagen wir: Kommen schlecht weg.

Denn eine fondsgebundene Rentenversicherung ist, wie der Name schon sagt, eine Verbindung von Rentenversicherung und Fondssparplan, bei dem der Sparanteil des Beitrages von einem Fondsmanager in einem oder mehreren Investmentfonds angelegt werden. Meist handelt es sich hierbei um Aktienfonds, Immobilienfonds oder Anleihen. Dies bietet natürlich einerseits die Möglichkeit einer höheren Rente, dank sich stark entwickelnder Fonds, jedoch kann auch das Gegenteil: Dass das Kapital schrumpft, welches man anlegt. Und das Anlagerisiko trägt stets der Verbraucher und nicht der Anbieter. Somit ist bei der fondsgebundenen Rentenversicherung eines immer zu beachten: Die Wertentwicklung ist nicht berechenbar und somit gibt es auch keine Garantie über die Rentenhöhe, es ist also keine todsicher Anlage. Man kann davon sehr profitieren, aber auch sehr viel verlieren, auch wenn sich Gewinne und Verluste meistens in Grenzen halten: Aber wie gesagt, meistens, nicht immer!

Wer in eine fondsgebundene Rentenversicherung zur Altersvorsorge investiert sollte schon einiges auf der hohen Kante haben und auch sonst sehr zahlungskräftig sein, um mögliche Verluste leicht abfedern zu können, um in überdurchschnittliche Fonds Kapital zu investieren und auch damit man sie steuerfrei wechseln kann. Für Geringverdiener oder Menschen mit einem unregelmäßigen Einkommen empfiehlt sich diese Art der privaten Altersvorsorge deswegen nicht, da solche Verträge eine lange vertragliche Zahlungspflicht beinhalten und man sich nie sicher sein kann, ob man die festgelegten Beiträge stets problemlos erbringen kann und ob man einen möglichen großen Verlust verkraften kann.

Bei den fondsgebundenen Rentenversicherungen sollte man auch nicht schnell zuschlagen, sondern diese sehr gründlich prüfen – es gibt über 100 Tarife am Markt, doch nur eine handvoll davon lohnen sich auch wirklich und die Unterschiede sind teilweise gewaltig. Wie gesagt: Kostenbelastung, Transparenz, Anlagemöglichkeiten und auch die Policekosten (Kosten für Abschluss des Vertrages, Versicherungskosten und Vertragsverwaltung) prüfen.

Beispielsweise verlangen die Hannoversche Leben und die CosmosDirekt bei den Policekosten für eine Laufzeit von 15 Jahren und 200 Euro Monatlich bei einem 52jährigem Kunden am wenigsten. Die ist deswegen wichtig, weil durch höhere Kosten natürlich bei einer gleichguten Fondsperformance die Höhe der Auszahlungen oder eben die Rentenhöhe stark schwankt.

Die Anlagemöglichkeiten entscheiden mit am stärksten darüber, wie hoch die Ertragschancen eines Fonds sind, also wie hoch ein möglicher Gewinn oder Verlust ausfallen könnte, beispielsweise ob es wählbare Anlageschwerpunkte gibt, wie stark man den Beitrag auf einzelne Fonds verteilen kann oder nicht. Hier bieten zum Beispiel momentan die Gothaer, Skandia, universa, WWK, Vorsorge das breiteste nutzbare Spektrum an – dafür sind die Kosten wiederum recht hoch. Die Mehrheit der anbietenden Gesellschaften offeriert jedoch nur eine geringes Spektrum oder bietet nur sehr schwache Fonds an.

Die Kostenbelastung habe ich bereits unter dem Punkt Geringverdiener – Großverdiener indirekt angesprochen, siehe Absatz 4.

Die Transparenz bedeutet nicht anderes als die Frage, wie transparent der Fonds / die fondsgebundene Rentenversicherung und der Vertrag in den Unterlagen, die man vor einem möglichen Vertragsabschluss ausgehändigt bekommt beleuchtet sind. Für erfahrene Anleger ist diese schnell ersichtlich, aber gerade „Neulinge“ haben oft das Gefühl, nicht durchzusteigen, was nicht wirklich von Vorteil ist, denn unsicher oder zu sicher sollte man niemals sein, gerade bei langfristigen Verträgen.

Desweiteren sollte man überlegen, ob eine Todesfallabsicherung möglich ist. Diese kann entweder in einer Beitragsrückgewähr bestehen, also dass den Angehörigen die eingezahlten Beiträge ausbezahlt werden oder als andere Möglichkeit, dass den Angehörigen im Fall des Todes 60 % der vereinbarten Beitragssumme ausbezahlt werden. Wann sich was anbietet kann man schlecht pauschal sagen, sondern ist situationsabhängig.

Abschließend muss man zu den fondsgebundenen Rentenversicherungen sagen, dass man heute noch nicht sagen kann, wie lohnend diese Art der privaten Rentenversicherung mangels Erfahrung ist. Wenn man beispielsweise mit 52 über 15 Jahre 200 Euro einzahlt, kommt man am Ende auf eine Summe von 36.000 Euro - wenn man zugrunde legt, dass im Optimalfall vielleicht eine Wertentwicklung von 6 % p. a. zu erwarten sind, kommt man am Ende auf 50.000 Euro, was bei einer volldynamischen Rente (volldynamisch = Rente wird nach und nach durch die Überschüsse gesteigert) ab 67 eine Anfangsrente von 200 Euro im Monat bedeuten würde. Männer und Frauen erhalten unterschiedlich viel aufgrund der kürzeren Lebenserwartung von Männern und der höheren von Frauen, das sind aber nur ein paar Euro, keine Unsummen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Die Riester-Rente ist steuerlich absetzbar und dies dürfte bei der fondsgebundenen Rentenversicherung nicht unbedingt der Fall sein. Außerdem erhält man bei Risterrente auf jeden Fall das eingezahlte Geld wieder zurück und kann sie nicht vor dem 65ten Lebensjahr antasten. Allerdings dürften die Versicherungskaufleute wohl kaum die entsprechende Provision dafür bekommen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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